Neue eMobility-Förderung in Italien nach neun Stunden vergeben

Italiens Regierung hat am Montag ihr angekündigtes Subventionsprogramm für „saubere Fahrzeuge“ gestartet. Das für reine E-Autos vorgesehene Budget von rund 200 Millionen Euro war schon nach weniger als neun Stunden vergriffen.

Bild: Fiat

Anfang Februar hatte die Regierung in Rom die Eckpunkte für den Ökobonus 2024 vorgestellt, um vor allem einkommensschwache Haushalte mit besonders alten Autos anzusprechen. Mit dem Gesamtbudget von 950 Millionen Euro sollten aber nicht nur reine Elektroautos, sondern auch „Fahrzeuge mit geringen Schadstoffemissionen“, also sparsame Verbrenner und Hybride, gefördert werden.

Als Kaufprämie für Batterie-elektrische Autos war ein Budget von 240 Millionen Euro vorgesehen. Innerhalb von neun Stunden sind aber so viele Anträge auf die Förderung eines Elektroautos eingegangen, dass die Antragsannahme schon wieder gestoppt werden musste. Aber: Ob das gesamte Budget tatsächlich bereits vergeben ist, kann derzeit noch nicht mit Sicherheit beantwortet werden: Die Förderung und vor allem Förderhöhe ist an einige Auflagen geknüpft.

Den maximal mögliche Zuschuss von 13.750 Euro ist zwar ungewöhnlich hoch, aber auch nur in wenigen Fällen zu erhalten. Diese Summe gibt es nur für Autokäufer mit einem Jahreseinkommen von weniger als 30.000 Euro, die ein altes Euro-2-Auto verschrotten und einen maximal 35.000 Euro teuren Neuwagen mit einem CO2-Ausstoß von weniger als 20 Gramm pro Kilometer kaufen – was de facto nur mit einem Elektroauto möglich ist. Werden derart strenge Vorgaben nicht erfüllt, sind maximal 6.000 Euro Förderung möglich.

Die anderen Kategorien des Ökobonus, also bis zu 150 Millionen Euro Budget für Plug-in-Hybride (offiziell 21 bis 60 Gramm CO2 pro Kilometer) oder 403 Millionen Euro für Vollhybride, Mild-Hybride und reine Verbrenner mit 61 bis 135 g/km CO2-Ausstoß, sind noch verfügbar. Bei den sparsamen Verbrennern und Hybride ist die Förderung auf 3.000 Euro je Fahrzeug gedeckelt und auch an die Verschrottung eines alten Autos gekoppelt. Bei den Batterie-Elektroautos und Plug-in-Hybriden ist die Verschrottung optional, hat aber einen Einfluss auf die Förderhöhe. Die Fördermittel für elektrische Nutzfahrzeuge der Klassen N1 und N2 sind ebenfalls vergeben.

In Italien lag der Anteil von E-Autos an allen Neuzulassungen 4,4 Prozent, was im europäischen Vergleich ein unterdurchschnittlicher Wert ist. Das hatte bereits Einfluss auf die Autoproduktion in dem Land: Den in Italien eigentlich stark gefragten Fiat 500 gibt es in der Neuauflage nur noch rein elektrisch – aufgrund der geringen Nachfrage hat Stellantis die Produktion aber immer wieder pausiert. Jetzt könnte der Fiat 500 zu einem der Profiteure des Ökobonus werden.

spiegel.de, rainews.it (auf Italienisch), ecobonus.mise.gov.it (offizielle Website mit Zwischenständen)

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