Rivian überarbeitet R1-Modelle

Der US-Elektroautohersteller Rivian hat eine neue Generation seiner Modelle R1S und  R1T vorgestellt. Der Begriff „Facelift“ trifft bei der Modellpflege eher nicht zu: Die umfassenden Änderungen fanden vor allem unter dem Blech statt – etwa bei Antrieb und Software.

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Bild: Rivian

Das SUV und der Pickup wurden grundlegend überarbeitet, was unter anderem den Antrieb, die Batterien und die Software betrifft. Rivian selbst spricht zwar von der „Second Generation“ des R1S und R1T, optisch sind die „neuen“ Modelle aber kaum von den „Vorgängern“ zu unterscheiden. Es bleibt bei der auffälligen Rivian-Front mit dem breiten Leuchtenband und den aufrechten Scheinwerfern.

In Summe soll es aber „hunderte Hardware-Verbesserungen“ geben, mehr Leistung und eine völlig neu gestaltete Software, so das Unternehmen. Die Antriebssysteme sind ebenfalls „komplett überarbeitet“. Die Elektromotoren wurden nicht nur von Rivian selbst entwickelt, sondern werden auch in-house gefertigt. Das SUV und der Pickup werden ausschließlich mit Allradantrieb angeboten, dennoch gibt es drei Konfigurationen: Die Basisvariante nutzt zwei Motoren, zudem wird ein Tri-Motor-Layout (zwei Motoren an der Hinterachse, einer vorne) und ein Quad-Motor mit einem Motor je Rad angeboten.

Jener Quad-Motor soll auf eine Leistung von 754 kW kommen (Original-Angabe: 1.025 PS) und 1.624 Nm Drehmoment bieten (Original-Angabe 1.198 lb-ft). Damit sollen die Rivians in unter 2,5 Sekunden auf 96 km/h (60 mph) beschleunigen können. Da Rivian seine Fahrzeuge – zumindest im Marketing – eher in Richtung Adventure und Offroad positioniert, dürfte die Steuerbarkeit des Vier-Motor-Antriebs abseits der Straßen eine wichtigere Rolle spielen als die maximalen Leistungswerte. Der Dual Motor kommt auf 489 kW Leistung, der Tri-Motor auf 625 kW.

Neu sind auch die Batterien: Für die Optionen „Large“ und „Max“ will Rivian die Batteriemodule weiterentwickelt haben, damit ein effizienteres Packaging möglich ist und die Batterien einfacher hergestellt und gewartet werden können – ein Modul besteht nun aus 26 statt 47 Teilen, beim Pack ging es sogar von 41 auf 16 Teile. Insgesamt konnten so 70 Kilogramm und Produktionskosten gespart werden. Ob auch andere Zellen verwendet werden, gibt das Unternehmen nicht an. Die Reichweite mit dem „Max“-Pack liegt bei 420 Meilen oder 676 Kilometer. Auch das „Standard“-Pack wurde überarbeitet, hier gibt es definitiv neue Zellen: Die Basis-Batterie wurde auf eine LFP-Chemie umgestellt. Aber auch hier soll es sich um Rundzellen im Format 2170 handeln. Den Energiegehalt der neuen Packs nennt Rivian in der Mitteilung aber nicht – früheren Berichten zufolge soll die neue LFP-Batterie auf 92 kWh kommen, das „Max“-Pack auf 149 kWh.

Laut Rivian wurden die Fahrzeuge nicht nur bei derart grundlegenden Features, sondern auch im Detail weiterentwickelt. So gibt es etwa neue 22-Zoll-Felgen mit Aero-Abdeckungen für eine höhere (Norm-)Reichweite. Und auch unterm Blech wurden tiefgreifende Änderungen vorgenommen, die bei traditionellen Autobauern eher nicht Teil einer Modellpflege sind: Die Anzahl der verbauten Computer wurde von 17 auf 7 reduziert – womit in jedem einzelnen Fahrzeug 2,6 Kilometer Kabel weniger verbaut werden. Das reduziert nicht nur Gewicht und Kosten, sondern macht auch die Produktion einfacher.

Die Preise für die ab sofort lieferbare zweite Generation des R1S beginnen bei 75.900 US-Dollar und die des R1T bei 69.900 US-Dollar. Ab 2026 will Rivian dann sein neues, mit Preisen ab etwa 45.000 US-Dollar deutlich günstigeres Modell R2 ausliefern, das auch nach Europa kommt.

rivian.com

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