Neuer Akteur: Prime Lithium will Lithium für E-Autos in Stade fertigen

Prime Lithium, eine Tochter der Deutsche Rohstoff AG, strebt an, im Chemiepark Stade hochqualitatives Lithium für 500.000 E-Fahrzeuge pro Jahr zu produzieren. Bis Ende 2025 will das Unternehmen vor Ort eine Pilotanlage realisieren, bis 2030 zum „Schlüsselspieler der europäischen Batteriewertschöpfung“ werden.

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Bild: Prime Lithium

Wie das „Manager Magazin“ berichtet, wird das 2021 gegründete Unternehmen vom früheren Bayer-Manager und Lanxess-CEO Axel Heitmann geführt. Bis 2030 wollen Heitmann und seine Partner die erste Produktionsanlage namens „Train 1“ betreiben – und weitere Fabriken könnten folgen, heißt es. Als potenzielle Kunden des Lithiums aus Stade werden Batteriezellproduzenten wie BASF, Northvolt oder VW genannt.

„Wir sind entschlossen, den europäischen Markt mit Lithium zu versorgen.
Wir legen einen starken Fokus auf Prozesse und Technologie, um die Effizienz und Nachhaltigkeit zu verbessern“, wird Heitmann auf der Webseite von Prime Lithium zitiert. Der Grund, auf dem in Stade gebaut werden soll, gehört dem „Manager Magazin“ zufolge dem US-Konzern Dow Chemical. 22 Hektar Land im Eigentum von Dow seien vertraglich zur Nutzung reserviert, heißt es in dem Bericht.

Gegründet wurde die Prime Lithium AG 2021 als Tochterunternehmen der Deutschen Rohstoff AG. Ziel sei, als eines der ersten Produktionsunternehmen für Lithiumhydroxid-Monohydrat (LHM) in Deutschland die Lücke zwischen der Rohstoffindustrie und der europäischen Wertschöpfungskette im Bereich der Elektromobilität zu schließen. „Unser interdisziplinäres Team aus Chemikern und Verfahrenstechnikern, das seit Juli 2023 im Prime Lithium Forschungs- und Entwicklungszentrum in Stade stationiert ist, bearbeitet mit modernsten Anlagen und komplexen Simulationsmethoden chemische und verfahrenstechnische Aufgabenstellungen. Mit unserer nachhaltigen Produktion von Lithiumhydroxid tragen wir mit unserem chemischen Know-how dazu bei, die Leistungsfähigkeit von Batterien für Elektrofahrzeuge weiter zu steigern“, ist auf der Webseite des Unternehmens zu lesen.

Details zum Produktionsverfahren nennt Prime Lithium nicht. Das Unternehmen wolle den “soda leach process” (Natron-Laugen-Prozess) vor der Produktion optimieren, um die größtmögliche und gleichbleibende Qualität zu erreichen, heißt es nur. Außerdem habe der „sprunghafte Anstieg der Lithiumnachfrage leider dazu geführt, dass grundlegende Prinzipien der chemischen Produktion weltweit vernachlässigt wurden“, beklagt die Firma – und gibt an, hier einen Kontrapunkt setzen zu wollen.

Im „Manager Magazin“ ist von einem neuartigen Produktionsverfahren die Rede, durch das sich Prime Lithium von den Eigenschaften unterschiedlicher Spodumen unabhängig machen könne. Prime Lithium soll demnach vorhaben, verschiedene Lithiumgesteine zu verarbeiten und somit wirtschaftlicher und energieeffizienter zu produzieren als die globale Konkurrenz.

Bei der Muttergesellschaft Deutschen Rohstoff AG handelt es sich um ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in Mannheim, das vor allem in der US-amerikanischen Öl- und Gasförderung aktiv ist. Der Anteil der Deutschen Rohstoff an Prime Lithium beträgt 85 Prozent, die restlichen 15 Prozent zählt Unternehmenschef Heitmann.

manager-magazin.de, primelithium.com

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