CIRCULUS: Forscher optimieren Batterie-Recycling
Im Rahmen von „CIRCULUS – nachhaltiges Batteriesystem für die Energiewende und neue Geschäftsmodelle“ wurden zahlreiche Punkte zum Recycling und der Weiternutzung alter Batterien untersucht, vorrangig mit Fokus auf aussortierte Traktionsbatterien aus Elektrofahrzeugen. Dabei ging es nebem dem Recycling an sich auch um den Einsatz von Rezyklaten in Batteriegehäusen oder die Umnutzung der alten Batteriezellen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die enthaltenen Batteriezellen am Lebensende des Fahrzeuges meist noch eine ausreichende Kapazität und Performance aufweisen, um in einem zweiten Leben als stationärer Stromspeicher genutzt zu werden. „Damit erreichen wir eine Kreislaufführung der verwendeten Materialien und ermöglichen unter anderem eine nachhaltige Nutzung der ressourcenintensiven Batteriezellen“, so Eva-Maria Stelter, Wissenschaftlerin am Fraunhofer LBF und Projektleiterin von CIRCULUS. Die detaillierten Ergebnisse wollen die Forscher auf der Plastics Recycling Show Europe in Amsterdam (19. bis 20. Juni 2024) vorstellen.
Als Teil des Projekts haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF möglichst leichte und recyclingfähige Batteriegehäuse unter anderem aus Kunststoff für die E-Mobilität entwickelt. „Für eine erfolgreiche Kreislaufführung von Strukturkomponenten ist eine leichte und stoffstromgerechte Zerlegbarkeit unerlässlich, um die Sortierung so effizient wie möglich zu gestalten“, teilt das Institut mit. Sortenrein sortierte Kunststoffe führen zu hochwertigeren Rezyklaten. Mittels umfassender Analytik können die Forschenden im Fraunhofer LBF die Qualität sowie mögliche Chargenunterschiede der Materialien erfassen.
Die Second-Life-Nutzung alter E-Auto-Batteriezellen bezeichnet das Fraunhofer LBF als „komplexen Transformationsprozess“. „Um diesen zu bewältigen, bedarf es einer transdisziplinären Herangehensweise, um die relevanten Herausforderungen und Fragestellungen in ihrer Komplexität zu erörtern. Dabei müssen die unterschiedlichsten Sichtweisen verschiedener Wissenschaftsdisziplinen hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Aspekte berücksichtigt werden“, erklärt Dr. rer. sust. Dominik Spancken, der erste Doktor der Nachhaltigkeitswissenschaften in Deutschland.
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