ZF schließt Kündigungen in Friedrichshafen bis 2028 aus

ZF hat sich für die Konzernzentrale mit den Zentralfunktionen sowie den Forschungs- und Entwicklungsbereichen in Friedrichshafen mit der Arbeitnehmervertretung auf ein Zielbild geeinigt. Es umfasst auch den ebenfalls am Standort angesiedelten Bereich ZF Mobility Solutions.

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Bild: ZF

Bis 30. Juni 2028 gilt eine Sicherung der Beschäftigung durch den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, wie der Zulieferer mitteilt. Stattdessen sollen „Schwankungen beim Personalbedarf einfacher über interne Lösungen abgedeckt werden können“. Dafür soll eine sogenannte „Personaldrehscheibe“ entwickelt werden, „wenn aktuelle Beschäftigungspositionen aufgrund von Effizienzsteigerung entfallen oder sich Verschiebungen im Bedarf bestimmter Qualifikationen abzeichnen“, so ZF. Genauer erläutert wird dieses Konzept aber noch nicht.

Am ZF-Standort Friedrichshafen waren per 31. Dezember 2023 rund 10.300 Mitarbeiter beschäftigt. Davon zählen rund 4.900 zu den Betrieben Z und XAZ, die die Zentralbereiche des Konzerns sowie Forschung und Entwicklung und den Bereich ZF Mobility Solutions umfassen. Rund 5.400 Beschäftigte gehören zum Betrieb N, zu dem die Divisionen Commercial Vehicle Solutions, Industrietechnik und Aftermarket am Standort Friedrichshafen zählen.

Die Zielbildverhandlungen erfolgten im Rahmen des Tarifvertrags Transformation, den ZF im Juli 2020 mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall geschlossen hatte. Seine Grundidee: Statt kurzfristige Strukturmaßnahmen einzuleiten, sollten Zielbilder auf Standortebene erarbeitet werden, um sie wettbewerbsfähiger zu machen und sie auf die Herausforderungen in Folge der Transformation der Automobilindustrie und des beschleunigten Wandels zur Elektromobilität auszurichten.

Klar ist, dass dieser Wandel Zulieferer entlang der gesamten Wertschöpfung vom großen Tier-1-Unternehmen wie ZF bis hin zum hochspezialisierten Mittelständler beeinflussen wird. Komponenten wie aufwändige Mehr-Gang-Getriebe, Kolbenringe oder Anlagen zur Abgasnachbehandlung fallen perspektivisch weg, Hybrid-Getriebe, komplette Elektroantriebe, Batterie-Komponenten und das Thermomanagement werden wichtiger. Das hat Folgen für die Unternehmen und den Personalbedarf, da andere Fähigkeiten gefragt sind. Das Tempo des Wandels ist hierbei entscheidend – aber nur schwer abzusehen.

„Der tiefgreifende Wandel unserer Branche erfordert die Bereitschaft und den Mut zur Veränderung. Mit der neuen Vereinbarung haben wir gemeinsam Voraussetzungen geschaffen, um mehr Wirtschaftlichkeit und Flexibilität zu erhalten, den Standort weiterzuentwickeln und ihn an aktuelle Entwicklungen anzupassen“, sagt Lea Corzilius, ZF-Personalvorständin und Arbeitsdirektorin.

Franz-Josef Müller, Vorsitzender des Z-Betriebsrats, sagt zu der Zielbildvereinbarung: „Die Verhandlungen haben lange gedauert, aber wir haben nicht lockergelassen. Die Beschäftigungssicherung bis Mitte 2028 gibt den Kolleginnen und Kollegen Sicherheit – das war uns immens wichtig. Die Beschäftigten können sich nun trotz schwieriger Rahmenbedingungen ganz ihren eigentlichen Aufgaben widmen. Gerade jetzt brauchen wir die Innovationskraft, die Friedrichshafen schon immer stark gemacht hat.“

zf.com

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