Audi rüstet Mexiko-Werk für E-Auto-Produktion um

Audi investiert mehr als eine Milliarde Euro in die Produktion von Elektroautos in seinem Werk im mexikanischen Bundesstaat Puebla. Die Investition wird nach Angaben der  Regierung von Puebla zur Schaffung von 500 neuen Arbeitsplätzen führen.

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Bild: Audi

Die Investitionssumme und die Zahl der neuen Arbeitsplätze wird in einer Mitteilung des Gouverneur des Bundesstaates Puebla genannt. Seitens Audi gibt es noch keine eigene Mitteilung zu dem Thema. Seitens der Regierung von Puebla wird betont, dass Gouverneur Sergio Salomon und der geschäftsführende Präsident von Audi Mexiko, Tarek Mashhour den Bundesstaat „zu einem Zentrum für Elektrofahrzeuge“ machen wollen.

Die Informationen scheinen auch ohne unmittelbare Bestätigung durch Audi glaubhaft, da sie zu früheren Aussagen passen. Im Februar hatte Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker bestätigt, dass die Produktion des Nachfolgers des Q8 e-tron aus Europa abgezogen wird und dieser ab 2027 in Mexiko gebaut wird. Damals wollte Audi aber auch auf Nachfrage nicht genauer spezifizieren, um welches Werk es sich dabei handelt.

Theoretisch wären nämlich zwei Standorte in Frage gekommen, die beide in dem Bundesstaat Puebla liegen: Volkswagen betreibt in der Stadt Puebla ein eigenes Werk, das Fahrzeuge für den nordamerikanischen Markt produziert. Und Audi verfügt in San José Chiapa, rund eine Autostunde nordöstlich von Puebla gelegen, über eine Fabrik. Dort wird die aktuelle Generation des Audi Q5 für die Weltmärkte gefertigt. Beide Werke gelten als nicht voll ausgelastet – weshalb eine weitere Baureihe sowohl in Puebla als auch in San José Chiapa Sinn ergeben hätte.

Mit den Aussagen aus der mexikanischen Politik steht nun fest, dass es das Audi-eigene Werk in San José Chaipa wird. Die Arbeiten sollen sogar schon angelaufen sein: Audi Mexiko habe bereits mit der Installation der Ausrüstung für die Fertigung von E-Autos begonnen. Früheren Angaben zufolge beschäftigt das deutsche Unternehmen in dem Werk 5.000 Mitarbeitende – mit den 500 neuen Arbeitsplätzen würde die Belegschaft also um rund zehn Prozent wachsen. In welchen Bereichen genau die Arbeitsplätze entstehen sollen, ist noch nicht bekannt. Bisher ist das Werk auf 150.000 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt.

Grundsätzlich gilt im VW-Konzern, dass die sogenannte Planungsrunde im Herbst die Verteilung der Baureihen auf die einzelnen Marken absegnet. Bei der Planungsrunde Ende 2023 gab es noch keine Aussage zum Audi Q8 e-tron, also müsste der Vorgang noch von der Planungsrunde 2024 bestätigt werden – mit den angeblich bereits laufenden Arbeiten dürfte das recht wahrscheinlich sein. Auch wenn sich Produktionsvorstand Walker im Februar eindeutig geäußert hatte, betonte eine Audi-Sprecherin seinerzeit gegenüber electrive, dass es eine Weichenstellung, aber noch keine finale Entscheidung sei.

Denn ein Punkt ist noch ungeklärt – und zwar die Zukunft des aktuellen Produktionsstandorts des Q8 e-tron. Der e-tron quattro wird von Audi seit 2018 in Brüssel gebaut, zuvor lieft dort der Kleinwagen A1 vom Band. Mit dem Facelift 2022 wurde das Modell bereits in Q8 e-tron umbenannt. Unter Döllners Vorgänger Markus Duesmann wurde für 2026 bereits ein Nachfolger angekündigt, der dann wohl auf der Konzern-Plattform PPE basieren soll. Duesmann hatte geplant, dass auch die zweite Q8-e-tron-Generation aus dem Werk Foret nahe der belgischen Hauptstadt Brüssel kommen soll – und das bereits bei einer Mitarbeiterversammlung vor der Belegschaft verkündet. Unter seinem Nachfolger Gernot Döllner wurden die Prioritäten nun neu gesetzt. Inzwischen gibt es Gerüchte, dass Audi ein noch größeres Elektro-SUV mit sieben Sitzen in Belgien bauen könnte.

reuters.com, x.com

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