Theion bezieht Berliner Technologiezentrum für Lithium-Schwefel-Akkus
Das neue in Berlin ansässige Technologiezentrum umfasst ein voll ausgestattetes Syntheselabor, ein Glovebox-Labor und ein Zyklisierungslabor sowie eine halbautomatische Montagelinie von Pouchzellen mit 1 MWh Kapazität, um Kundenmuster herzustellen. „Wir freuen uns sehr über den Umzug in unsere neuen Labore, Werkstätten und Zellmusterbereiche“, kommentiert Martin Schaupp, CTO von Theion. „Die technischen Bedingungen sind ideal für unser Team von Expertinnen und Experten, klugen Denkerinnen und Denkern sowie schnell Umsetzenden, um in kleinen, hocheffektiven Teams zu arbeiten, die unglaubliche Ergebnisse erzielen können.“
Das Berliner Startup hat im Rahmen seiner Entwicklung von Lithium-Schwefel-Batterien erst jüngst mitgeteilt, eine neuartige Anoden-Struktur getestet zu haben. Mit der eigens entwickelten Polymer-Struktur mit speziellen Beschichtungen seien 2.000 Ladezyklen erreicht worden, hieß es im Mai. Außerdem soll der neue Ansatz Dendriten vorbeugen, zu denen Lithium-Schwefel-Batterien mit herkömmlichen Anodenmaterialien neigen. Diese Dendriten können im schlimmsten Fall zu Kurzschlüssen innerhalb einer Batteriezelle sorgen und stellen damit ein Sicherheitsrisiko dar.
Die Entwicklung einer langlebigen, leichten Anode ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Lithium-Schwefel-Batterien, so das Unternehmen im Mai. Die Zellchemie mit Schwefel in der Kathode bevorzugt Theion trotz der Herausforderungen wegen zwei Faktoren: Lithium-Schwefel-Batterien bieten die dreifache Energiedichte bei nur einem Drittel der Kosten im Vergleich zu heutigen konventionellen Lithium-Ionen-Batterien.
Erstmals öffentlich angekündigt hatte Theion die Entwicklung einer Li-S-Zelle im März 2022. Damals hieß es, dass die sogenannte „Kristallzelle“ 2023 für den Luft- und Raumfahrtsektor angeboten werden soll, ab 2024 dann auch in Autos. Die 2.000 Zyklen mit der neuartigen Anoden sind nun ein wichtiger Entwicklungsschritt, allerdings wurden hierfür kleine Knopfzellen verwendet. In einem großvolumigen Format, wie es in E-Autos oder in der Luftfahrt in eVTOL eingesetzt wird, wurden die Li-S-Zellen offenbar noch nicht getestet.
Quelle: Infos per E-Mail
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