Zugabe für Speicher aus E-Auto-Batterien in Lünen und Elverlingsen
Wie das Münchner Technologieunternehmen The Mobility House (TMH) mitteilt, sind die seit 2016 bzw. 2018 existierenden Speicher in Lünen und Elverlingsen erneut für die Erbringung von Primärregelleistung präqualifiziert worden. Über 2.000 wiederaufbereitete Batteriemodule der beiden von Mercedes-Benz Energy entwickelten und gelieferten Speicher stehen somit auch künftig mit 29 MW Leistung und 31 MWh Energie bereit, um das Stromnetz zu stabilisieren und die Unabhängigkeit von fossilen Kraftwerken zu erzielen.
Zum Hintergrund: Im Rahmen der Prüfung von stationären Batteriespeichern durch die Übertragungsnetzbetreiber müssen anspruchsvolle Kriterien erfüllt werden, um weiterhin im Markt für Primärregelleistung tätig zu sein. „Dazu zählen insbesondere die ausreichende Speicherkapazität sowie eine stabile und schnelle Anpassung der Leistung“, präzisiert TMH. Trotz ihrem bereits fünfjährigen Einsatz im Stationärspeicher sowie einer teilweise vorgelagerten Nutzung in Elektroautos hätten die Batterien diese anspruchsvolle Qualifizierung wieder bestanden. Die in diesem Zuge bestätigte sehr stabile Speicherkapazität bezeichnen die Münchner als Nachweis für die geringe Alterung von Elektroautobatterien bei „richtiger“ Bewirtschaftung.
Diese Bewirtschaftung wird laut The Mobility House durch die unternehmenseigenen intelligenten Vermarktungs- und Betriebsalgorithmen sichergestellt. Auch das professionelle technische Konzept von Mercedes-Benz Energy sei dabei die Grundlage für eine langjährige Nachnutzungsmöglichkeit. Die Mercedes-Tochter entwickelt und vertreibt stationäre Komplettspeicherlösungen, die in industriellen Bereichen sowie als netzdienliche Lösungen Anwendung finden. Dritter Partner im Bunde ist die Getec Energie GmbH, die Geschäftskunden über eine B2B-Plattform bei der nachhaltigen Beschaffung bzw. Vermarktung von Energie unterstützt.
Die drei Partner betonten, mit den beiden Speicher-Projekten die gesamte Batterie-Wertschöpfungs- und Verwertungskette abzudecken: Von der Herstellung und Aufbereitung der Batteriesysteme durch Mercedes-Benz Energy, über die Installation und Vermarktung des stationären Batteriespeichers an den Energiemärkten durch The Mobility House und Getec.
„Wir freuen uns, dass unsere Speicher wieder präqualifiziert sind. Das bestätigt, dass unsere Algorithmen und Handelsstrategien sowohl hohe Erlöse bringen als auch die Batterien bei minimaler Alterung bestmöglich nutzen“, äußert Marcus Fendt, Geschäftsführer bei The Mobility House. „Mit unseren Partnern aus der Automobilbranche haben wir dadurch wichtige Fortschritte erzielt. Unsere Expertise stellen wir daher nun auch Besitzer:innen von Groß- und Industriespeichern zur Verfügung – bald setzen wir diese auch als Vehicle-to-Grid-Technologie kommerziell zum Nutzen unserer Kund:innen ein.“
Für Norman Möhler, Geschäftsführer der Mercedes-Benz Energy GmbH, ist die enge Verzahnung von Energie- und Automobilindustrie für eine nachhaltige Energiewirtschaft unerlässlich. „Die intelligente Nutzung automobiler Batteriesysteme stellt einen ökologisch wichtigen Ansatz dar – nicht zuletzt mit Blick auf die Ressourceneffizienz. Die erneute Präqualifikation des Energiespeichers bestätigt: Unsere Technologien erfüllen auch nach Jahren die industriellen Anforderungen an Langlebigkeit und Sicherheit. Diese Kernkompetenzen machen unsere stationären Komplettspeicherlösungen für ein breites Anwendungsspektrum einsetzbar.“
Cord Wiesner, Sprecher der Getec-Geschäftsführung, äußert zudem, dass die Nachfrage der eigenen Industriekunden nach Grünstrom in den letzten Jahren enorm gestiegen sei. „Die Bereitstellung von innovativen Primärregelleistungen stellt aus unserer Sicht eine wichtige Ergänzung zum kontinuierlichen Ausbau unseres Angebots an nachhaltigen Energieprodukten dar. Eine ausreichende Netzstabilität ist die Grundvoraussetzung für das Gelingen der Energiewende.“
mobilityhouse.com
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