Honda und Mitsubishi Corporation gründen Joint Venture für Elektromobilität

Der japanische Autohersteller Honda und die Mitsubishi Corporation, ein Handels- und Investmentunternehmen innerhalb der Mitsubishi-Gruppe, gründen das Gemeinschaftsunternehmen Altna. Es soll Leasing für E-Auto-Batterien anbieten, sich um die Anschlussnutzung der Batterien als stationäre Speicher kümmern und attraktive Ladetarife bieten.

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Bild: Honda

Die beiden Unternehmen wollen mit dem neuen Joint Venture drei Themenbereiche gemeinsam anpacken: Erstens die Optimierung der Elektrofahrzeug-Nutzungskosten, zweitens die Erhöhung der Lebenszeit von Batterien und Verbesserung des Ressourcenkreislaufs innerhalb Japans und drittens die Anpassung an die steigende Nachfrage nach Ausgleichskapazitäten im Stromnetz durch Netzspeicherbatterien im Hinblick auf eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Energiemix in Japan.

Durch die Kombination von Hondas Steuerungs- und Verbindungstechnologien für Elektrofahrzeuge und Batterien und Mitsubishis Know-how im Bereich der Stromerzeugung, das sich auch auf die Verwaltung von Speichersystemen und intelligente Ladevorgänge erstreckt, wird Altna versuchen, neue Mobilitätsdienste anzubieten, die die Gesamtbetriebskosten für die Nutzer von Elektrofahrzeugen senken und neue Stromversorgungsvorgänge schaffen, die eine langfristige Nutzung von Elektrofahrzeugbatterien ermöglichen.

Batterie-Leasing

Daraus ergibt sich eine Reihe neuer Geschäftsfelder. Als erstes will sich Altna dem Batterie-Leasing widmen, und zwar beginnend mit dem Honda N-VAN e:, einem neuen Mini-EV für den gewerblichen Einsatz, den Honda im Oktober 2024 auf den Markt bringen will. Wenn ein Fahrzeug an einen Kunden verleast wird, behält Altna das Eigentum an der Batterie und überwacht die Batterienutzung während des Leasingzeitraums. Die kontinuierliche Überwachung des Batteriezustands, einschließlich der Vorhersage künftiger Batterieverschlechterungen, soll die Zuverlässigkeit der Batterie verbessern. Auf der Grundlage dieser hohen Zuverlässigkeit der Batterien will Altna ein Geschäft betreiben, bei dem die Batterien über einen langen Zeitraum bzw. über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg genutzt werden, d. h. vom Zeitpunkt des Verkaufs eines Neufahrzeugs bis hin zum Besitz durch den Zweit- und Folgebesitzer.

Nach dem Ende der automobilen Nutzung werden die Batterien zurückgewonnen und für Altnas Geschäft mit Netzspeicherbatterien (Batterie-Repurposing-Geschäft) verwendet. Für Kunden soll sich das lohnen, denn Altna werde die Leasingpreise auf der Grundlage der Annahme festlegen, dass die Batterien über einen langen Zeitraum hinweg genutzt werden, von der Nutzung im Fahrzeug bis hin zu stationären Anwendungen, was zu einer Verringerung der finanziellen Belastung der Nutzer von Elektrofahrzeugen beitragen werde, heißt es.

Batterie-Repurposing

Altna soll auch ein Stromgeschäft betreiben, um ausgediente Batterien wiederzuverwenden und als Netzspeicherbatterien zu verwalten (also das bereits angesprochene Batterie-Repurposing-Geschäft). Dies wird die Kapazitäten zur Anpassung von Angebot und Nachfrage bereitstellen, um eine größere Netzstabilität zu ermöglichen und auch zu einer weit verbreiteten Nutzung von erneuerbaren Energien beitragen. Im Rahmen des Batterie-Leasing-Geschäfts wird Altna die Nutzungsbedingungen von EV-Batterien kontinuierlich überwachen und dann ausgediente EV-Batterien auf der Grundlage der durch die Langzeitüberwachung gewonnenen Daten verwerten. Durch die vollständige Nutzung solcher Batterien will Altna einen langfristigen und stabilen Betrieb seiner Netzspeicherbatterien erreichen.

Darüber hinaus gibt Altna an, ein angemessenes Recycling seiner Netzspeicherbatterien sicherzustellen, um eine ressourcenschonende Produktion zu realisieren.

Stromanbieter für Elektroautos

Das neue Joint Venture wird auch Ladepläne anbieten, die die Stromkosten für EV-Nutzer optimieren. „Durch die Verbindung zwischen dem Energiekontrollsystem und den E-Fahrzeugen der Kunden wird das Aufladen automatisch zu der Tageszeit erfolgen, zu der die Strombezugskosten entsprechend dem Nutzungsplan des Fahrzeugs am niedrigsten sind“, gibt das Unternehmen an. Dadurch müssten die Kunden den optimalen Ladezeitpunkt nicht mehr selbst bestimmen und könnten ihre EV-Nutzungskosten senken. Darüber hinaus werde Altna mit Blick auf die künftige Öffnung des Strommarktes das Angebot von Vehicle-to-Grid-Diensten (V2G) in Betracht ziehen.

„Wir freuen uns, mit Honda zusammenzuarbeiten, das über herausragende technologische Fähigkeiten verfügt und sich für die Realisierung des Ressourcenkreislaufs einsetzt“, sagt Katsuya Nakanishi, CEO der Mitsubishi Corporation. „Mit seinem Geschäftsmodell, das Mobilität, Energie, Dienstleistungen und Daten integriert, wird unser neues Joint Venture die Herausforderung annehmen, ein neues System einzuführen, das den Besitz von Fahrzeug und Batterie trennt. Wir arbeiten an der Verwirklichung einer kohlenstoffneutralen Gesellschaft durch den gesellschaftlichen Einsatz von E-Fahrzeugen und werden die vielfältigen Industriekontakte und die Geschäftsexpertise von Mitsubishi Corporation nutzen und weiter an der Etablierung von branchenübergreifenden Geschäftsmodellen arbeiten.“

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