Rekord: China kam im Mai auf 40 Prozent E-Anteil beim Pkw-Absatz

Noch nie war in China der Anteil von E-Autos am Gesamtabsatz so hoch wie im Mai: 4 von 10 aus China stammende Pkw hatten im Vormonat einen Stecker. Mit insgesamt rund 955.000 neuen Elektroautos und Plug-in-Hybriden nähern sich die Hersteller auch bei den absoluten Zahlen wieder der Million-Monatsmarke.

Bild: BYD

Die bisher einzigen Male geknackt hatten Chinas Hersteller den Monatswert von einer Million E-Autos im November und Dezember 2023. Nach seinem mäßigen Jahresauftakt nähert sich das Land nun wieder dieser Marke. Die 955.000 im Mai zugelassenen New Energy Vehicles (NEVs, also reine E-Autos und Plug-in-Hybride) bedeuten einen Anstieg um 105.000 Einheiten gegenüber diesen April und um 238.000 gegenüber dem Vorjahresmonat, umgerechnet also ein Plus von 12 bzw. 33 Prozent. Von allen neuen NEVs im Mai waren laut Daten der China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) etwa 583.000 Batterie-elektrische Pkw (BEVs) und 371.000 Plug-in-Hybride (PHEVs). Bei den BEVs entspricht dies einem Anstieg von 12,5 Prozent im Jahresvergleich und um 12 Prozent gegenüber April. Bei den PHEVs klettert der Absatz um 88 Prozent (ggü. Mai 2023) bzw. 12,1 Prozent (ggü. April 2024).

Über alle Antriebsarten hinweg kamen im Mai in China 2,42 Millionen Fahrzeuge neu auf die Straße. Gegenüber Mai 2023 und dem Vormonat bleibt der Absatz damit fast unverändert (1,5 bzw. 2,5 %). Der oben skizzierte zweistellige Zuwachs bei den NEVs zeigt also, dass der Markt für Autos mit Stecker in China weiterhin überproportional wächst. Der NEV-Anteil am Mai-Absatz erreichte dabei den Rekordwert von 39,5 Prozent. Sprich: Noch nie kamen so viele E-Autos mit Stecker im Verhältnis zu Verbrennerfahrzeugen auf den Markt. Die 39,5 Prozent liegen klar über dem Schnitt des Vorjahres, als in China knapp jedes dritte verkaufte Fahrzeug (31,6 Prozent) ein NEV war.

Zölle kommen erst noch

Wichtig: In der Mai-Statistik haben die von den USA und Europa angekündigten Sonderzölle noch keine Rolle gespielt. Da auch die Exporte in die Statistik der China-Hersteller einfließen, werden sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit bald erste Auswirkungen zeigen. In Europa treten die vorläufigen Sonderzölle im Juli in Kraft, in den USA im August.

Im Hersteller-Ranking liegt auch im Mai BYD einsam an der Spitze, und zwar mit seinem zweitbesten Monatsergebnis, das sich in 331.817 verkauften NEVs widerspiegelt (+38% YoY). Heißt: Gut ein Drittel des gesamten NEV-China-Absatzes entfällt allein auf BYD. Nur im Dezember 2023 hatte BYD schon mal mehr E-Autos und Plug-in-Hybride verkauft.

Konkret kam der Hersteller im Mai auf 146.395 BEVs und 184.093 PHEVs im Pkw-Bereich sowie einige für die Statistik eher untergeordnete NEV-Nutzfahrzeug-Verkäufe. Vor allem die Dynamik bei Plug-in-Hybriden fällt auf. Während BYD bei den BEVs einen Zuwachs um 22 Prozent gegenüber Mai 2023 verbucht, sind es bei den PHEVs 54 Prozent. Die Statistikkurve zeigt zudem, dass BYD seit März jeden Monat einen neuen PHEV-Rekord aufgestellt hat – also inzwischen das dritte Mal in Folge.

An zweiter Stelle präsentierte sich im Mai nicht Tesla, sondern SAIC Motor, und zwar mit 82.882 NEVs – ein Plus von 9 Prozent gegenüber Mai 2023. Auf die reine Elektro-Marke IM Motors des Joint Ventures von SAIC, Alibaba und Zhangjiang High-Tech entfielen dabei 4.251 Einheiten.

Bei Tesla setzt sich der Zickzack-Kurs fort, da der Hersteller in China in bestimmten Monaten vermehrt exportiert und in diesen dann höhere E-Auto-Absätze verbucht. Im Mai kam Tesla auf 72.573 BEVs, von denen 17.358 Einheiten in den Export gingen. Die Inlandsverkäufe stiegen somit um 30 Prozent gegenüber Mai 2023 und 75 Prozent gegenüber April. Dafür sanken die Exporte um 51 bzw. 44 Prozent. Laut dem Portal „CN EV Post“ hat Tesla zuletzt in seinem Werk in Shanghai mehr Kapazitäten für lokale Lieferungen bereitgestellt – sprich die Inlandsverkäufe priorisiert.

Mit Changan und Chery schieben sich zwei weitere Akteur im NEV-Sektor nach vorne: Changan und seine Marken verbuchten im Mai 55.800 verkaufte NEV-Einheiten (+90% YoY), bei Chery waren es 42.733 E-Autos (+279% YoY).

Ebenfalls stark: Nio lieferte im Mai 20.544 BEVs aus, was einem Anstieg von 234 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Damit entfiel fast ein Drittel der bisherigen Jahresverkäufe (66.217 BEVs) auf den Mai. Nicht weit entfernt liegt Geely-Tochter Zeekr: Für sie stehen 18.616 BEVs in der Statistik, der höchste bisher von der Marke erzielte Wert (+115% YoY). Stellantis-Partner Leapmotor verbuchte 18.165 E-Autos (+51% YoY), darunter neben BEVs aber auch Hybrid-Einheiten mit Range-Extender (sogenannte EREVs).

Mit deutlichen Abstand folgen Xpeng und Xiaomi. Während Xpeng für Mai 10.146 BEVs (+35% YoY) ausweist, kommt Newcomer Xiaomi auf 8.646 verkaufte Einheiten seiner E-Limousine, was gegenüber April einen Anstieg um 22 Prozent entspricht. Die auf E-Autos fokussierte Dongfeng-Marke Voyah setzte 4.521 E-Fahrzeuge ab (+51% YoY).

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1 Kommentar

zu „Rekord: China kam im Mai auf 40 Prozent E-Anteil beim Pkw-Absatz“
Wangmingxing
18.06.2024 um 10:28
Und Deutschland beherrscht weiterhin der Stammtisch die Elektrozahlen. Traurig zu sehen, wie alle an uns vorbei ziehen.

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