Audi macht den e-tron GT sportlicher

Der Audi e-tron GT quattro ist seit seiner Premiere im Jahr 2021 das elektrische und sportliche Topmodell im Produktportfolio der Marke. Nun hat Audi die verbesserte Neuauflage vorgestellt, die Fortschritte bei Reichweite, Performance und beim Laden bietet – analog zum Porsche Taycan.

audi e tron gt 2024 01 min
Bild: Audi

Audi baut den e-tron GT zwar in Eigenregie in den Böllinger Höfen in Neckarsulm und hat auch die Ausrichtung als sportlichen Gran Turismo selbst gewählt, die Technik stammt im Kern aber von Porsche: Der e-tron GT nutzt die sogenannte J1-Plattform des elektrischen Taycan.

Eben jenen Taycan hatte Porsche vor einigen Monaten grundlegend überarbeitet und verbesserte Batterien und Antriebe vorgestellt – die maximal mögliche Ladeleistung steigt von bereits hohen 270 auf bis zu 320 kW. Auch Audi spricht bei der Modellpflege des e-tron GT von „signifikanten Fortschritten bei Reichweite, Performance und beim Laden“. Zudem wurde das Fahrwerk überarbeitet – gleich dazu mehr.

Blicken wir zuerst auf den Antrieb: Hier bietet Audi künftig drei statt bisher zwei Varianten an. Diese hören auf die Namen Audi S e-tron GT, RS e-tron GT und RS e-tron GT Performance. Alle drei sind stärker geworden und setzen durch die Bank auf einen Allradantrieb mit einem E-Motor je Achse. Es bleibt dabei, dass es sich nur um permanentmagneterregte Synchronmaschinen (PSM) handelt. Die Einheit an der Vorderachse leistet in den Varianten S und RS 176 kW. Der RS e-tron GT Performance verfügt darüber hinaus an der Vorderachse über eine modifizierte Leistungselektronik mit überarbeitetem Pulswechselrichter für noch höhere Entladeströme. An der Hinterachse kommt bei den beiden RS-Versionen eine neu entwickelte PSM zum Einsatz, bei der auch Bauteile aus der Premium Platform Electric (PPE) verbaut sind – etwa der Rotor. Dieser E-Motor alleine leistet bereits 415 kW, ist aber dank dem leichteren Rotor, neuen Stator und einer verbesserten Kühlung zehn Kilogramm leichter als bisher. Die jeweiligen Systemleistungen und Fahrdaten können Sie der folgenden Tabelle entnehmen:

S e-tron GTRS e-tron GTRS e-tron GT Performance
AntriebAWDAWDAWD
Leistung500 kW630 kW680 kW
Beschleunigung3,4s2,8 s2,5 s
Höchstgeschwindigkeit245 km/h250 km/h250 km/h
WLTPReichweite609 km**
Batteriekapazität105 kWh105 kWh105 kWh
Ladeleistung DC320 kW320 kW320 kW
Ladezeit DC 10-80%18 min18 min18 min
Preis126.000 Euro147.500 Euro160.500 Euro

*die Reichweitenangaben zu den RS-Modellen hat Audi noch nicht veröffentlicht

Audi gibt an, dass alle drei Derivate nicht nur stärker geworden sind und besser beschleunigen (RS e-tron GT Performance: 0-100 km/h in 2,5 Sekunden), sondern auch effizienter unterwegs sein sollen. Die höhere Reichweite von bis zu 609 Kilometern nach WLTP ist aber nicht nur auf einen niedrigeren Verbrauch, sondern auch auf die neue Batterie zurückzuführen. Dank neuer Zellen mit verbesserter Chemie und weiteren Maßnahmen steigt der Brutto-Energiegehalt auf 105 kWh, davon sind 97 kWh netto nutzbar. Bisher waren es 93,4 kWh brutto und 84 kWh netto.

Der Grundaufbau der Batterie mit den berühmten „Fußgaragen“ für die Passagiere auf der Rückbank bleibt gleich: Es sind 33 Module mit jeweils zwölf Pouchzellen verbaut. Bei den Zellen wurde nicht nur der Inhalt, sondern auch die Kühlung optimiert. Auch auf Modul-Ebene wurde die Kühlung angepasst, unter anderem mit einer zweilagigen Kühlplatte. „ Nochmals gesteigert wurden die maximalen Lade- und Entladeströme durch den erhöhten Stromfluss innerhalb der einzelnen Zellen auf 400 Ampere. Die veränderte Zellchemie und das nochmals optimierte intelligente prädiktive Thermomanagement mit verbesserter Schaltung von Pumpen und Ventilen sowie einer verfeinerten Vorkonditionierung sorgen dafür, dass während des Ladevorgangs mehr Strom fließen kann“, schreibt Audi.

Im Ergebnis kann der e-tron GT (wie auch der Taycan) mit 320 kW in der Spitze laden, unter idealen Bedingungen vergehen von zehn auf 80 Prozent 18 Minuten. Neben der höheren Spitzen-Ladeleistung konnte auch das Temperaturfenster vergrößert werden, der Audi kann also auch bei niedrigeren Temperaturen die hohe Leistung erzielen. Konkret nennt Audi ab 15 Grad, was den Energieaufwand des Thermomanagements zusätzlich reduziert. Für das AC-Laden ist optional ein 22-kW-Lader verfügbar, ab Werk sind 11 kW möglich.

Die höhere Leistung und besseren Fahrleistungen werden von Weiterentwicklungen am Fahrwerk ergänzt. Diese sind variabler ausgelegt als bisher und sollen laut Audi den „optimalen Spagat zwischen Fahrkomfort und Fahrdynamik“ schaffen. Serienmäßig ist eine neue Luftfederung mit Zwei-Kammer-Zwei-Ventil-Technologie verbaut, mit der Zug- und Druckstufe genau reguliert werden können. Neben den drei Standard-Fahrprofilen „efficiency“, „comfort“ und „dynamic“ gibt es im S e-tron GT einen zusammenstellbaren „individual“-Modus, in den RS-Derivaten die Modi RS1 und RS2. Nur im Performance-Modell gibt es einen weiteren „performance“-Modus, der auf Rennstrecken ausgelegt ist.

Das Luftfahrwerk soll das Auto selbst bei dynamischen Brems-, Lenk- und Beschleunigungsvorgängen „annähernd horizontal“ halten können, so Audi. „Dies führt zu einem sehr präzisen Lenkverhalten und erhöht die Kontrolle über das Auto bei sportlicher Fahrweise deutlich. In diesen Fahrsituationen gewährleistet das Aktivfahrwerk durch eine ausgewogene Verteilung der Radlasten eine nahezu perfekte Anbindung an die Straße“, teilen die Ingolstädter mit. Bei gleichmäßiger Fahrt sollen hingegen Bodenwellen „fast vollständig ausgeglichen“ werden. Dazu gibt es eine neue Bremsanlage mit größeren Bremsscheiben – beim S-Modell sind diese aus Stahl, bei den beiden RS-Varianten mit Wolframcarbid beschichtet.

Von außen ist die Modellpflege an einigen Design-Änderungen zu erkennen – grundsätzlich bleibt der e-tron GT aber seiner Linie treu. Die meisten Neuerungen sollen einer besseren Differenzierung zwischen S und RS dienen. Der S e-tron GT hat etwa ein Lackband in Wagenfarbe oberhalb des Singleframe-Grills. Bei den RS-Versionen gibt es an der radikaler gestalteten Front eine schwarze Maske und der Singleframe ist in der RS-typischen Wabenstruktur gehalten, um nur ein Beispiel zu nennen. Weitere Unterschiede gibt es am Heck, etwa bei der Gestaltung des Diffusors.

Beim neuen RS e-tron GT Performance gibt es einige Design-Features, die es nur in dieser Version gibt. Das optionale, mattierte Carbon-Dach in Kombination mit wiederum optionalen Elementen in „Carbon Camouflage“ an Stoßfänger, den Türleisten, Teilen des Diffusors und dem Außenspiegel gibt es nur beim Perfomance-Modell.

Auch im Innenraum hält die neue CI von Audi Einzug: Sitze, Lenkrad, Einstiegsleisten und digitale Inhalte wurden neu gestaltet. Auch die Materialen sind zum Teil neu, es kommen auch Stoffe mit Anteilen von recycletem Polyester zum Einsatz. Auch hier gibt es leichte Unterschiede zwischen den drei Derivaten, was etwa die Konstruktion der Sitze und deren Design angeht.

Bestellbar sind die neuen Modelle der Audi e-tron-GT-Familie ab sofort. Der Preis für den S e-tron GT startet ab 126.000 Euro, der RS e-tron GT ab 147.500 Euro und der RS e-tron GT Performance startet ab 160.500 Euro.

Quelle: Info per E-Mail

1 Kommentar

zu „Audi macht den e-tron GT sportlicher“
gerd
19.06.2024 um 14:51
A2-etron!

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