Carglass packt Elektrifizierung seines Fuhrparks mit Ehrgeiz an
Carglass kennt in Deutschland fast jeder – der Radio-Werbung sei Dank. Das Unternehmen ist aber durchaus international tätig. Den eigenen Angaben zufolge in 34 Ländern auf fünf Kontinenten. In Deutschland beschäftigt Carglass rund 2.000 Mitarbeiter, davon mehr als 1.400 in den 370 eigenen Service-Centern. Etwa 180 Mitarbeiter sind im Call-Center beschäftigt. Das Unternehmen gehört seit 1990 zur internationalen Belron-Familie und firmiert seit 1993 als Carglass GmbH.
So viel zum Profil des Unternehmens. Was uns vor allem interessiert, sind natürlich die Nachhaltigkeitsziele der Gruppe: Bis 2050 peilt Carglass an, die Emissionen in der globalen Wertschöpfungskette auf „Netto Null“ zu reduzieren. Als Vorreiter innerhalb der Unternehmensgruppe soll Carglass in Deutschland dabei vorangehen. Dazu hat das Unternehmen hierzulande eine eigene Initiative namens „Responsible Business Roadmap 2030“ angestoßen – darin enthalten: Das Ziel einer vollständigen Umstellung des Fuhrparks auf E-Mobilität.
Dabei geht es nicht um Zukunftsmusik, sondern um das Hier und Jetzt: Seit dem 1. Januar 2024 stellt das Unternehmen in Deutschland nur noch Dienstwagen mit Elektroantrieb zur Verfügung. „Im Pkw-Bereich sind wir schon sehr weit, daher wird die vollständige Elektrifizierung ab 2024 schnell vorankommen“, äußert Oliver Benz, Senior Experte Mobility Management & Sustainable Supply Chain Management bei Carglass, im Gespräch mit electrive. Anfang des Jahres betrug der Anteil der Elektrofahrzeuge im 920 Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark etwa 38 Prozent. „Dabei reden wir von Modellen der Marken Hyundai und Renault“, so Benz.
Die seit Jahresanfang geltende BEV-only-Beschaffungsstrategie gilt dabei für den personengebundenen Dienstwagensektor – sprich: für jene Fahrzeuge, die Mitarbeitern fest zugeordnet sind. Für den „gesamten Fuhrpark“ – also neben den Dienstwagen auch die Service-Transporter und Kundenersatzfahrzeuge – strebt Carglass bei der Elektrifizierung hingegen ein „organisches Wachstum und eine sorgfältige Planung“ an.
Ein wichtiger Punkt bei der dieser Planung ist die Schaffung ausreichender Ladeplätze. „Mit der fortschreitenden Umstellung forcieren wir den Ausbau der Lademöglichkeiten“, erläutert Benz. „Wir investieren massiv in eine zukunftssicheren Ladeinfrastruktur, mit der die Anforderungen aller Fuhrparksegmente erfüllt werden.“
Aktuell gibt es dem Unternehmen zufolge gut 230 Carglass-Ladepunkte. Bis Ende 2024 will das Unternehmen weitere 70 Ladestationen in Betrieb nehmen. An bestehenden Standorten sind die Voraussetzungen für die Installation in der Regel gegeben. Hier werden auch die Immobilieneigentümer eingebunden, um den Ausbau gemeinsam zügig voranzutreiben. Bei neuen Standorten – wie einem vor wenigen Monaten eröffneten Servicecenter in Bremerhaven – sind die Ladepunkte von vornherein fester Bestandteil der Planung. Und: Dort geht Carglass gegebenenfalls auch noch weiter – beispielsweise durch die Installation von Photovoltaikanlagen, die den Strom für den gesamten Servicebetrieb inklusive der notwendigen Ladekapazität für E-Autos liefern.
Neben den Ladepunkten an den eigenen Servicecentern und der Zentrale in Köln können Mitarbeiter nach Angaben des Unternehmens rund 96 Prozent aller öffentlichen Ladepunkte in Deutschland per Ladekarte nutzen, die Carglass seinen Mitarbeitenden zur Verfügung stellt. „Zusätzlich fördern wir seit diesem Jahr für alle E-Dienstwagen-Fahrern die Installation einer eigenen Wallbox zu Hause“, erläutert Benz.
Seit 2021 hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits viel bewegt und intensiv an seinem Fuhrparkkonzept gearbeitet, um den Anteil der E-Mobilität in allen Flottensegmenten zu erhöhen. „Die Elektrifizierung unserer Flotte ist einer der wichtigsten Bausteine auf dem Weg zu unserem Klimaziel, die CO2-Emissionen von Carglass bis 2030 zu halbieren“, resümiert Benz.
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