Polestar will Vertriebsnetz erweitern

Polestar hat angekündigt, seine Einzelhandelspräsenz mit bestehenden und neuen Partnern auszubauen. Diese Maßnahme ist Teil der Umstellung auf ein „unechtes Agenturmodell“ in Europa. Auch im Management wird weiter umgebaut – unter anderem mit Neuzugängen von Nio.

polestar 4 2023 03 min
Bild: Polestar

Am Online-Direktvertrieb hält die schwedisch-chinesische Elektromarke weiterhin fest, will es den Kundinnen und Kunden aber auch ermöglichen, „klassisch“ über das wachsende Netz von Polestar Spaces und Servicestellen ihre Fahrzeuge zu ordern.

In Schweden und Norwegen wurde Anfang des Monats auf das unechte Agentursystem umgestellt. Beim „echten“ Agenturmodell wird der Kaufvertrag direkt zwischen dem Kunden und Hersteller geschlossen, weshalb auch alle Verpflichtungen (inklusive Gewährleistung) beim Hersteller liegen. Beim „unechten“ Agenturmodell spielen die Händler nach wie vor eine wichtige Rolle – so liegen je nach Ausgestaltung der Agentur-Vereinbarung einige Punkte wie Rabatte oder die Vermarktung von Gebrauchtwagen bei Inzahlungnahme in Verantwortung des Händlers. Für den Vertragsabschluss zwischen Kunde und Hersteller erhalten sie eine vereinbarte Provision.

Wie Polestar mitteilt, sollen „weitere wichtige Märkte“ in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls umgestellt werden. Konkrete Länder werden nicht genannt, aber an anderer Stelle in der Mitteilung wird betont, dass Frankreich und Deutschland die wichtigsten EU-Märkte für Elektroautos sind – eine Umstellung hierzulande scheint also wahrscheinlich. Polestar plant zudem, bis 2025 sieben neue Märkte zu erschließen: Frankreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen, Thailand und Brasilien. Abgesehen von Frankreich, wo wohl auch eigene Präsenzen geplant sind, soll der Markteintritt über lokale Partnerschaften erfolgen.

In Europa werden außerdem die Posten von zwei Länderchefs neu besetzt. Jonathan Goodman, derzeit Managing Director UK bei Polestar, geht in den Ruhestand. Auf ihn folgt Matt Galvin, der zuvor UK-Landeschef von Nio war, aber auch in seiner Karriere bereits für Volvo und Mercedes-Benz gearbeitet hat. Zudem hat sich Polestar die Dienste des Nio-Deutschlandchefs Marius Hayler gesichert: Der Norweger hatte Nio „aus persönlichen Gründen“ verlassen, da er in seine Heimat zurückkehren wollte. Das macht er nun für Polestar, wo er nicht nur die Geschäfte in Norwegen, sondern in der gesamten nordischen Region leitet.

Eine weitere Neubesetzung gibt es bei Polestar North America: Hier tritt Anders Gustafsson die Nachfolge von Gregor Hembrough als Head of North America an. Anders Gustafsson war 13 Jahre lang bei Volvo Cars tätig, davon sechs Jahre als Senior Vice President Americas & President und CEO von Volvo Cars USA. Hembrough verlässt das Unternehmen aber nicht, sondern steigt zum Head of Global Sales Operations auf.

polestar.com

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