Stellantis soll in Polen erste Leapmotor T03 gebaut haben

Im polnischen Stellantis-Werk in Tychy sollen bereits die ersten Elektro-Kleinwagen des chinesischen Partners Leapmotor gefertigt worden sein. Ab 2025 könnte sich bereits ein zweites Leapmotor-Modell dazugesellen – konkret ein kompaktes E-SUV aus dem Leapmotor-Portfolio.

leapmotor t03 2024 01
Bild: Leapmotor

Der Stellantis-Konzern und der chinesische Elektroauto-Hersteller Leapmotor halten seit Mitte Mai gemeinsam ein Joint Venture namens Leapmotor International, das in Europa im September 2024 seine Geschäftstätigkeit aufnehmen soll. Produktionsseitig gibt es aber schon jetzt Neuigkeiten: Laut der Investmentbank Jefferies hat das Management von Leapmotor dieser Tage bei einer Telefonkonferenz vor Analysten erklärt, dass vorige Woche die ersten Einheiten des Leapmotor T03 im Montagewerk von Stellantis in Polen gebaut worden seien. Die Serienproduktion solle im September beginnen – das passt also zu dem im Mai publik gemachten Zeitplan.

Eine weitere Neuigkeit ist, dass das Joint Venture Jefferies zufolge ab dem ersten Quartal 2025 ein zweites Modell im polnischen Werk von Stellantis produzieren will – und zwar das Leapmotor A12, ein kleines E-SUV. Und: Leapmotor habe auch mit der Vorbereitung der lokalen Produktion von Komponenten begonnen, heißt es.

Zur Einordnung: Stellantis machte Ende Oktober bekannt, in Leapmotor zu investieren und für 1,5 Milliarden Euro einen 20-prozentigen Anteil an dem chinesischen Unternehmen zu erwerben. Der Deal sollte den Verkauf von Leapmotor in China – und in Europa – ankurbeln und fußt auf der Gründung von besagtem Joint Venture namens Leapmotor International.

Bereits länger bekannt ist, dass Stellantis 51 Prozent und Leapmotor 49 Prozent des Joint Ventures halten wird. Außerdem gaben beide Seiten bei Verkündung der Pläne bekannt, dass das Joint Venture „exklusive Rechte für den Export und den Verkauf sowie die Herstellung von Leapmotor-Produkten außerhalb von Greater China“ haben werde. Das Management-Team mit Hauptsitz in Amsterdam wird von CEO Tianshu Xin geführt, dem ehemaligen Leiter des China-Geschäfts von Stellantis. 

Im November waren dann weitere Eckpunkte publik geworden: Wie aus dem Geschäftsbericht zu Quartalszahlen von Stellantis hervorging, strebt das Joint Venture bis zum Jahr 2030 den Verkauf von 500.000 E-Autos außerhalb Chinas an. Innerhalb Chinas will Leapmotor langfristig eine Million Elektroautos pro Jahr absetzen. Außerdem soll Leapmotor International zu einer weiteren Marke des Stellantis-Konzerns für kostengünstige E-Autos werden.

Sein Marktdebüt soll Leapmotor International in Europa zunächst in Frankreich, Italien, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Portugal, Belgien, Griechenland und Rumänien geben. Außerdem streben beide Seiten an, bis Ende des Jahres erst 200 und bis 2026 dann 500 Vertriebsstellen zu eröffnen. Kalkül von Stellantis ist, in China das „hochinnovative, kosteneffiziente EV-Ökosystem“ von Leapmotor zu nutzen, womit, wie im Vorfeld durchgesickert, wahrscheinlich die Leap 3.0-Plattform des chinesischen Herstellers gemeint ist. Letztere wurde im September auf der IAA in München vorgestellt. Bereits bei der Premiere betonte Leapmotor, dass man offen für Kooperationen sei, da das Unternehmen nicht nur Autos bauen, sondern auch „ein Anbieter von Kerntechnologien für Elektrofahrzeuge“ werden wolle, wie es Zhu Jiangming, CEO von Leapmotor, seinerzeit ausdrückte.

Der Vertrieb via Leapmotor International in Europa wird nun also im September 2024 beginnen. Dies soll Stellantis unter anderem helfen, seine in der Strategie Dare Forward 2030 definierten Ziele zu erreichen. Alle Marken des Automobilherstellers sollen demnach ab 2030 in Europa nur noch Elektro-Pkw verkaufen. In den USA liegt der angestrebte BEV-Anteil am Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (einschließlich Pickups) bei 50 Prozent.

Im Fokus des Joint Ventures steht nun also zunächst der E-Kleinwagen T03. Bereits im März berichtete „Reuters“ unter Berufung auf Insider, dass Stellantis plane, den T03 in seinem polnischen Werk Tychy zu bauen. Dort wird seit vergangenem Jahr unter anderem auch der Fiat 600e hergestellt. Der T03 ist in Europa bereits in einigen Märkten erhältlich, etwa in Frankreich zu Preisen ab rund 20.000 Euro.

reuters.com

2 Kommentare

zu „Stellantis soll in Polen erste Leapmotor T03 gebaut haben“
Carlito
18.06.2024 um 13:06
Werden die Scheinwerfer direkt von Mini gekauft?
Cro
18.06.2024 um 16:53
Sollen die unter dem Namen Leapmotor vertrieben werden, oder werden die mit Stellantis-Badges versehen?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert