Cariqa will das Booking.com der Elektromobilität werden
Cariqa ist bereits in der eMobility-Szene aktiv und bietet den Kunden monatliche Kilowattstunden-Pakete an. Diesen Geschäftszweig gibt das Unternehmen auf und will „zeitnah“ in die Pilotphase des neuen Zahlungssystems starten: Mit der Cariqa-App sollen die Fahrerinnen und Fahrer jederzeit Zugang zu den reinen Preisen direkt von den Ladeanbietern, wie das Unternehmen erklärt. Mit einem solchen Angebot würde Cariq eigentlich mit den E-Mobility-Providern (EMP) konkurrieren, die es ersetzen will.
Kurz zur Erläuterung: Der Betreiber des Ladepunkts wird als Charge Point Operator oder kurz CPO bezeichnet – dabei kann es sich etwa um die örtlichen Stadtwerke handeln. Die E-Mobility-Provider (teilweise auch Mobility Service Provider oder in Kombination E-Mobility-Service-Provider genannt) sind hingegen die Anbieter der Ladekarte, bieten also Zugang und Abrechnung des Ladevorgangs – und stehen zwischen dem Endnutzer und dem CPO. Unternehmen wie die EnBW sind sowohl CPO als auch EMP – sie betrieben eigene Ladestationen, bieten über ihr Angebot aber auch Zugang zu fremden Ladestationen.
Als „klassischer“ EMP sieht sich Cariqa mit seinem Ansatz aber nicht – da man eben nicht Vertragspartner des Kunden ist, sondern nur die Beziehung zwischen dem CPO und Endkunden vermittelt. Das Unternehmen erleichtert nach eigenen Angaben die „Zahlungstransaktion, Rechnungsstellung und den Kundensupport für die über Cariqa initiierte Ladesitzung“.
Das Startup verspricht so nicht nur den Endnutzern günstigere Preise, sondern auch Vorteile für die CPOs. Die von den Kunden bezahlten Preise können von den Betreibern eigenständig und unmittelbar über das Cariqa Command Center festgelegt und verändert werden. Diese Preise kommen dann genau in dieser Höhe beim Kunden an, der Wiederverkäufer dazwischen entfällt. „Auch Rabattaktionen – beispielsweise die Vermarktung eigener Abonnements – sind direkt über das System möglich und kommen genau in der gewünschten Form bei den Kunden an, ohne dass ein Mittelsmann Teile davon schluckt“, so das junge Unternehmen. Und: Die Transaktionen über Cariqa sollen innerhalb weniger Tage abgerechnet werden – und nicht erst nach einigen Wochen.
„Cariqa beeinträchtigt nicht die derzeitige Vertriebsstrategie der CPOs, wie ihre eigene EMP-Lösung oder ihre Partnerschaften mit EMPs. Cariqa kann als ein zusätzlicher Vertriebskanal angesehen werden, der vollständig unter Kontrolle der CPOs ist“, sagt Tamara Ciullo, Mitbegründerin und CCO von Cariqa. „Ähnlich wie Booking.com Hotels und Reisende verbindet, helfen wir CPOs und E-Auto- Fahrerinnen und -Fahrern dabei, sich auf einem weiteren und zudem bequemen Weg zu verbinden.“
Nach eigenen Angaben hat Cariqa „bereits CPOs von der Teilnahme überzeugen können“. Deren Namen und Anzahl wird noch nicht genannt.
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