Ford gewährt allen seinen US-Händlern Verkauf von E-Autos

Ford gestattet ab sofort allen seinen US-Händlern, E-Fahrzeuge zu verkaufen und zu warten. Bisher war die Verkaufsberechtigung von elektrischen Autos an bestimmte Anforderungen gekoppelt. Nach Gesprächen mit seinen Händlern geht Ford nun diesen Schritt, um seine E-Autos näher an die potenziellen Kunden zu rücken.

Bild: Ford

Mit dem Vorstoß will Ford das Geschäft seiner defizitären E-Auto-Sparte Model e vorantreiben. Bisher mussten sich Händler über ein Programm als E-Auto-Verkäufer zertifizieren lassen. Die entsprechende Initiative hatte Ford Model e im Jahr 2022 eingeführt. Interessierte Händler konnten seitdem zwischen zwei Zertifizierungsleveln wählen: Certified oder Certified Elite. Mit der von Ford reglementierten Verkaufsberechtigung für E-Autos wollte der Konzern vor allem die Qualität der Kundenberatungen sicherstellen.

Doch das Interesse an dem Programm ebbte zuletzt ab. Im Dezember 2022 gab Ford-CEO Jim Farley noch bekannt, dass sich 1.920 Händler in den USA an dem Programm beteiligen. Ford-Sprecher Marty Gunsberg sagte jedoch ein Jahr später, dass die Zahl der teilnehmenden Händler von etwa zwei Dritteln auf knapp über 50 Prozent gesunken sei.

Nun schafft Ford das Programm ab und versetzt alle Ford-Händler in die Lage, E-Fahrzeuge zu verkaufen und zu warten. Die Öffnung bedeute, dass über 90 Prozent der Amerikaner einen Ford-Händler, der E-Fahrzeuge verkaufen oder warten kann, in einem Umkreis von 40 Kilometern (Originalangabe: 25 Meilen) ihres Wohnorts finden, heißt es.

Ford gibt offiziell an, dass der Schritt inmitten einer wachsenden Kluft zwischen den aktuellen Fähigkeiten von E-Fahrzeugen (in Bezug auf Reichweite, Laden und Leistung) und der Wahrnehmung der Käufer erfolge. Durch die Einführung einer einfachen, unkomplizierten Art des Verkaufs von E-Fahrzeugen geht Ford davon aus, diese Lücke schließen zu können.

electrek.co, insideevs.com, eu.detroitnews.com

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2 Kommentare

zu „Ford gewährt allen seinen US-Händlern Verkauf von E-Autos“
Walter Tros
20.06.2024 um 07:17
Man darf ja sehr gespannt sein. FORD war und ist ja der einzige der großen, etablierten Automobilhersteller, der seine Zahlen (Verluste bisher) im BEV-Sektor explizit darstellt und ausweist. Das waren schon Milliarden jeweils, als der Gesamtmarkt sich noch besser entwickelte, also vor 1, 2.. Jahren. Und nun krankt derzeit auch noch der Gesamtmarkt bzw. entwickelt sich nicht so schnell und exponentiell weiter, wie von vielen erhofft. Die Fragezeichen auch auf EU-Ebene werden deutlicher. Hoffentlich gilt weiterhin: Und Gott fuhr FORD.
Johann Reif
20.06.2024 um 09:35
Zudem setzt FORD, zumindest bei seinem aktuell in Köln gefertigten Modell (Fertigung läuft gerade an), auf die von VW übernommene Plattform MEB. MEB hat nun nicht gerade einen „Super-Ruf“, vor allem durch einige Probleme aus den Anfangsjahren ab 2020 f. Auch ansonsten sei im neuen Kölner Modell manch VW-Feeling wiederzuerkennen, so ist anderswo aktuell zu lesen. Einen Superstart kann man sich also durchaus besser vorstellen bzw. wünschen.

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