Eve Energy soll an Rundzellen mit 6C-Laderate arbeiten

Der chinesische Batteriezellen-Hersteller und BMW-Partner Eve Energy hat laut Medienberichten auf einer Veranstaltung eine Zelle mit 6C-Laderate vorgestellt. Bei dem Omnicell genannten Produkt handelt es sich um eine große Rundzelle.

Bild: Eve Energy

Die Rundzelle kündigte Eve Energy diese Woche auf seiner ersten Lithium-Batterie-Konferenz an, die das Unternehmen mit seiner Feier zum 23-jährigen Bestehen kombinierte. Laut Medienberichten hielt Zhao Ruirui, leitender Vizepräsident des Zentralen Forschungsinstituts von Eve Energy, dort eine Präsentation zum Entwicklungsstand mehrere Projekte. Dabei stellte er die Omnicell-Rundzelle vor, die eine Laderate von 6C unterstützen soll – außerdem nannte er auch Fortschritte in den Bereichen eVTOL und Festkörperbatterien. So soll die Einführung von Festkörperbatterien für das Jahr 2026 bevorstehen.

Nähere Details zu der Omnicell-Rundzelle von Eve Energy liegen noch nicht vor. Einzig die 6C-Laderate wurde genannt. Das „C“ ist ein Indikator für das Verhältnis von Akkugröße zu Ladeleistung. Bei 1C kann ein 80 kWh großer Akku mit maximal 80 kW geladen werden. Bei 6C kann derselbe Akku theoretisch mit der sechsfachen Ladeleistung – also bis zu 480 kW – geladen werden. Erste China-Stromer werden aktuell mit 5C-Akkus angeboten, etwa der Li Mega von Li Auto oder die aktuelle Version des Zeekr 001. CATL und BYD sollen laut jüngsten chinesischen Medien ebenfalls an 6C-Akkus arbeiten, wobei CATL wohl bereits im zweiten Halbjahr 2024 eine neue Generation seines Qilin-Akkus mit einer Laderate von 6C auf den Markt bringen will.

Eve Energy ist vor allem in China aktiv, baut aber aktuell auch sein erstes Europawerk in Ungarn, um etwa BMW zu beliefern. In Debrecen sollen großvolumige Rundzellen für BMWs Neue Klasse gefertigt werden – und zwar bis zu 28 GWh pro Jahr. Erst in diesem März hatte Eve Energy zudem eine Produktionsvereinbarung mit dem israelischen Batteriespezialisten StoreDot geschlossen, womit sich StoreDot einen Teil der Eve-Produktionskapazitäten für seine extrem schnell ladbaren Batteriezellen gesichert hat. Diese Zellen will StoreDot vermarkten, Eve Energy wird aber auch derartige Zellen in Lizenz fertigen und selbst vermarkten.

lifepo4-battery.com, news.metal.com

3 Kommentare

zu „Eve Energy soll an Rundzellen mit 6C-Laderate arbeiten“
Roger Hobbs
20.06.2024 um 10:16
Und ganz zufällig storniert BMW seinen Vertrag mit Northvolt... ;-)
Mac
20.06.2024 um 20:31
Was soll man da erforschen? Die Batterien werden nur einfach anders gepackt um mehr Strom und Spannung aufnehmen zu können, das ist alles. Es sie wollten, könnten die längst 10C Packs basteln, aber man will ja aus jeden Sprung maximalen Profit holen!
Roger Hobbs
21.06.2024 um 08:11
Die C Rate hängt entscheidend von der verwendeten Zellchemie bzw. deren Komponenten ab. Das hat nichts mit dem Packen der Zellen zu tun. Grundsätzlich, so die "alte" Lehre, kann LFP nur geringe C Raten, eine NMC Zelle höhere und LTO (kurzfristig 20C) die höchsten C Raten vertragen. Diese sind z.B. für Wasserstoff- oder Schnellladesysteme gedacht. Nein, nicht bei Autos. Busse, Trucks oder auch Züge. Aber es gibt auch schon gute NMC Packs die bis 8C können. Nur, ähnlich wie LTO, Recht teuer. Interessiert wird es halt bei LFP, trotz geringerer Energiedichte, auf Grund des Preises. Gerade entsteht ein Wasserstoffbus mit LFP und 8C. Ja, hält nicht so lange wie LTO...ist aber ein Vielfaches günstiger.

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