Bestätigter Deal: Zellwerk von Gotion und Inobat in der Slowakei kommt

Jetzt ist es fix: Die Batteriezellfabrik von Gotion High-Tech und InoBat wird ab Ende des Jahres im Šurany im Süden der Slowakei gebaut. Ihr Joint Venture Gotion InoBat Batteries (GIB) hat dazu nun mit der slowakischen Regierung eine Investitionsvereinbarung unterzeichnet.

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Bild: InoBat

Dass das Werk des chinesischen Volkswagen-Partners Gotion High-Tech mit dem slowakischen Batterie-Unternehmen InoBat in der Slowakei gebaut wird, war bisher wahrscheinlich, aber noch nicht sicher. Ende 2023 hatten die Unternehmen bereits eine Absichtserklärung mit der slowakischen Regierung geschlossen, die nun also in einer Investitionsvereinbarung gemündet ist.

Die erste Ausbaustufe des Werks mit einer Jahreskapazität von 20 GWh soll einer aktuellen Unternehmensmitteilung von InoBat zufolge 2026 in Betrieb gehen. Die Fläche werde sich auf mehr als hundert Hektar erstrecken und das Werk in der ersten Ausbaustufe mehr als tausend Arbeitskräfte beschäftigen, so das Unternehmen. Wie hoch das Investitionsvolumen ausfällt, wird übrigens nicht genannt.

Dafür gibt InoBat an, dass das Joint Venture später den Ausbau auf 60 GWh pro Jahr anstrebt. Diese Dimension ist neu, Ende November hieß es noch, dass die anfängliche Jahreskapazität von 20 Gigawattstunden potenziell auf 40 GWh verdoppelt werden solle. Unverändert ist dagegen, dass die Regierung der Slowakei nicht näher präzisierte Subventionen gewähren, das Gelände für die Fabrik bereitstellen, das Baugrundstück vorbereiten und den Anschluss ans Stromnetz sicherstellen wird.

Steven Cai, Präsident und CEO von Gotion EMEA und Vorsitzender von GIB, kommentiert die Vertragsunterzeichnung wie folgt: „Wir haben in InoBat investiert und GIB gegründet. Unsere Giga-Fabrik in Šurany wird ein Wahrzeichen sein, das unsere High-Tech-Fähigkeiten von Gotion demonstriert.“

Marian Boček, CEO von InoBat, bezeichnet es als aufregend, „an einer neuen Ära für die Slowakei beteiligt zu sein und eine führende Rolle im Bereich der Batterien für saubere Energie und E-Mobilität zu übernehmen“. Die GIB-Fabrik in Šurany werde eine der größten und innovativsten ihrer Art weltweit sein. „Der Šurany Battery Hub wird ein Schaufenster für strategische Ökoparks und eine Drehscheibe für Forschung und Entwicklung werden.“

Das Joint Venture soll sich seinen Gesellschaftern zufolge auf die EMEA-Regionen fokussieren, also auf den Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika. Man wolle Partnern eine „Lokalisierungsplattform“ bieten, um Öko-Hubs und Batterie-Wertschöpfungsketten im Bereich E-Mobilität und stationäre Energiespeicher zu schaffen. In Šurany soll daher neben dem Werk auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum entstehen.

Unabhängig von dem Joint-Venture-Vorhaben hat InoBat jüngst den offiziellen Produktionsstart für seine Batteriezellen in der Slowakei vermeldet – und dazu auf einer Pilotlinie in Voderady erste Zellen hergestellt. Auf der Ende 2023 eingeweihten Linie können nun zunächst bis zu 50.000 Zellen pro Jahr gefertigt werden. Die Slowaken verfolgen grundsätzlich das Ziel, Kunden maßgeschneiderte Batteriezellen für ihren Einsatzzweck zu liefern – mit Hochdurchsatz-Screening (einer Methode aus der Pharmaforschung) und künstlicher Intelligenz will das Unternehmen die jeweils individuell passende Zellchemie finden. Als potenzielle Abnehmer hat InoBat Kunden aus dem Pkw-, Nutzfahrzeug-, Motorsport- sowie Luft- und Raumfahrtsektor im Auge.

inobat.eu

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