Cellcentric startet Pilotfertigung von BZ-Systemen

Cellcentric hat am Standort Esslingen-Pliensauvorstadt die Pilotfertigung für Brennstoffzellensysteme eröffnet. Das Joint Venture von Daimler Truck und der Volvo Group wird im nächsten Schritt die notwendigen Fertigungsprozesse etablieren, um den Großserienanlauf von Brennstoffzellensystemen in hoher Fertigungstiefe vorzubereiten.

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Bild: Daimler Truck

Als Pilotfertigung dient die Anlage in Esslingen genau dazu: Cellcentric will aus der Forschungsphase in die Prototypenfertigung kommen und dort die Prozesse optimieren, die für eine Großserienproduktion nötig sind – in der Pilotanlage wird die Produktion Schritt für Schritt automatisiert. Die Großserienproduktion der Brennstoffzellensysteme soll dann am Standort Weilheim erfolgen – bis Ende des Jahrzehnts.

In Esslingen-Pliensauvorstadt beschäftigt Cellcentric über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen 10.300 Quadratmeter Produktions- und Logistikfläche sowie Büro- und Verwaltungsräume zur Verfügung stehen. „Dank Komplettproduktion unter einem Dach und hohem Automatisierungsgrad erwartet das Unternehmen zudem eine hervorragende Wertschöpfung, die eine langfristig stabile wirtschaftliche Entwicklung sicherstellt“, so das Unternehmen.

Das erklärte Ziel des Unternehmens ist es, Brennstoffzellensysteme in Großserie zu entwickeln, zu bauen und weltweit zu vertreiben, „die in der wettbewerbsintensiven Transportbranche die bestmögliche Total Cost of Ownership (TCO) erzielen“, so Cellcentric. Dabei hat das Joint Venture natürlich die geplanten FCEV-Lkw der beiden Anteilseigner Daimler Truck und Volvo im Blick, denkbar ist aber auch der Einsatz in anderen Fahrzeugen wie etwa Reisebussen oder auch der Vertrieb an Dritte. Neben der reinen Produktion plant Cellcentric „das gesamte Ökosystem rund um Brennstoffzellensysteme – vom Produkt, über die Wartung bis zur Wiederverwertung am Ende des Lebenszyklus – abzudecken“.

„Die Brennstoffzellen-Technologie ist eine inzwischen praxiserprobte Lösung für den emissionsfreien Langstrecken-Schwerlastverkehr. Bisher erfolgte jedoch keine Fertigung im industriellen Maßstab. Genau darin liegt aber der Schlüssel, um Skaleneffekte zu erzielen, die Total Cost of Ownership (TCO) zu optimieren und Cellcentric langfristig eine solide Wettbewerbsposition zu verschaffen“, sagt Lars Johansson, Chief Commercial Officer und Chief Organizational Officer der cellcentric GmbH & Co. KG. „Die heutige Eröffnung unserer Pilotfertigung in Esslingen stellt dabei nicht den Endpunkt der Großserienproduktion dar, sondern bildet die Blaupause für den nächsten Schritt. Am Standort Weilheim werden wir in den kommenden Jahren die Industrialisierung und Skalierung der Herstellung von Brennstoffzellensystemen konsequent weiter vorantreiben.“

Aber: Beim Bau der eigentlichen Großserienfabrik in Weilheim hängt Cellcentric dem eigenen Zeitplan hinterher. Ursprünglich sollten die ersten Bagger bereits 2023 rollen, im Februar wurde aber bekannt, dass damit erst ab Herbst 2024 zu rechnen ist. Cellcentric hatte damals auch bestätigt, dass man „durch den verzögerten Ankauf der Grundstücke“ rund anderthalb Jahre hinter dem Zeitplan liege.

Obwohl nun die ersten Systeme aus Weilheim erst 2027/2028 statt wie geplant 2026 ausgeliefert werden sollen, will Cellcentric die Produktionsziele bis 2030 dennoch schaffen: Die Anlage in Esslingen soll ausgebaut werden, um auch nach der Pilotphase BZ-Systeme zu montieren, bis die Produktion in Weilheim skaliert ist.

daimlertruck.com

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