Ascend Elements liefert recyceltes Kathodenmaterial an Freudenberg

Das auf die Produktion von Batteriematerialien aus schwarzer Masse spezialisierte US-Unternehmen Ascend Elements hat erstes recyceltes Kathodenmaterial an Freudenberg e-Power Systems geliefert. Bei Freudenberg wird das Material nun für den Einsatz in Nutzfahrzeug-Batterien validiert.

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Bild: Ascend Elements

Konkret handelt es sich um Vorläufermaterialien (pCAM) und Kathodenaktivmaterialien (CAM), wie Ascend Elements mitteilt. Gewonnen wurden die beiden Batteriematerialien mit dem „Hydro-to-Cathode“-Verfahren des Unternehmens, mit dem Ascend Elements die CO2-Bilanz neuer Kathodenmaterialien für Elektrofahrzeug-Akkus um bis zu 90 Prozent reduzieren will. Die Reduktion um 90 Prozent soll bis 2030 erreicht werden. Eine kürzlich  von einem unabhängigen Dritten durchgeführte Lebenszyklusanalyse  ergab, dass die heutige Einsparung bei immerhin 49 Prozent liegt.

Mit diesem Verfahren will Ascend Elements die schwarze Masse aus recycelten Elektrofahrzeug-Batterien direkt zu neuen Kathodenmaterialen verarbeiten können – ohne den üblichen Zwischenschritt der hydrometallurgischen Aufspaltung der schwarzen Masse in die einzelnen Materialien, um dann daraus neue Kathodenmaterialien herzustellen. So sollen bis zu 15 Verfahrensschritte eingespart werden.

Das pCAM wurde in der Pilotanlage von Ascend Elements in Westborough, Massachusetts, gewonnen. An einem weiteren Standort in Novi, Michigan, wurde das Material dann gesintert und zu CAM weiterverarbeitet, bevor es dann an Freudenberg e-Power Systems geliefert wurde – konkret an das Werk in Midland, ebenfalls in Michigan gelegen. Jene Anlage hatte der deutsche Zulieferer im Zuge der Übernahme von Xalt Energy erworben. Dort fertigt Xalt Energy Zellen, Packs und Systemlösungen für schwere Nutzfahrzeuge und Schiffe.Ascend Elements und Freudenberg e-Power Systems hatten ihre Kooperation im vergangenen Jahr angekündigt.

Noch hat Ascend Elements das Material in Massachusetts und Michigan verarbeitet. Künftig soll es aber aus Kentucky kommen, wo Ascend Elements die rund eine Milliarde Dollar teure Anlage „Apex 1“ baut. Diese soll Anfang 2025 in Betrieb gehen und später genug pCAM und CAM für 750.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr produzieren.

Die Validierung und der potenzielle Einsatz des Recyclingmaterials in neuen Batterien ist nicht nur aus Sicht der Nachhaltigkeit wünschenswert und ein wichtiger Schritt, sondern auch politisch bedeutsam: Kathodenmaterialien aus recycelten Batteriemetallen können Herstellern von Elektrofahrzeugbatterien dabei helfen, sich für US-Steuergutschriften im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) zu qualifizieren.

„Batteriehersteller in den Vereinigten Staaten beginnen, technische Batteriematerialien zu verwenden, die in Amerika aus recycelten Metallen hergestellt werden“, sagt Eric Gratz, CTO und Mitbegründer von Ascend Elements. „Technisches Kathodenmaterial wird normalerweise in Asien aus Material aus Bergbauquellen hergestellt. Jetzt stellen wir es im Inland aus recycelten EV-Batterien und Produktionsabfällen her und verursachen dabei nur die Hälfte des CO2-Fußabdrucks.“

„Wir sind sehr stolz darauf, zu den ersten Unternehmen zu gehören, die recycelte Quellen für ihr Kathodenmaterial verwenden, das Busse und LKWs im ganzen Land antreibt. Die Partnerschaft mit Ascend unterstreicht unsere Ambitionen, nicht nur den CO2-Fußabdruck unserer Kunden, sondern auch unserer Lieferkette und Materialien zu senken“, sagt Lisa McKenzie, Präsidentin und General Managerin von Battery Systems bei Freudenberg e-Power Systems.

ascendelements.com, freudenberg-eps.com

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