Video - 20:42 minInfrastruktur

Trends & Stimmung in der Charging-Branche – die Reportage von der Power2Drive 2024

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Jedes Jahr trifft sich die Ladeinfrastruktur-Branche auf der Power2Drive in München – so auch vergangene Woche. Die Stimmung und aktuelle Technik-Trends hat electrive-Chefredakteur Peter Schwierz in seiner Video-Reportage eingefangen. So viel vorab: Die Branche ist im Krisenmodus. Und das hat viel mit der aktuellen Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland zu tun.

Auf der Messe in München standen drei Themen besonders im Fokus: Hochleistungsladen für Elektroautos aber auch elektrische Trucks, neue AFIR-taugliche Payment-Lösungen und (ein wenig dezenter als im vergangenen Jahr) auch das bidirektionale Laden.

Wie ist nun die Lage im angespannten deutschen Markt? „Wir sehen das eher als vorübergehende Delle“, sagt Markus Mildner, CEO von Siemens eMobility, und meint damit das deutsche E-Auto-Geschäft. Ganz anders sei das Bild bei gewerblichen E-Fahrzeugen: „Wir sehen im öffentlichen Bereich, bei Bussen, bei Flotten nach wie vor einen großen Bedarf.“ Und jenseits der deutschen Grenzen laufe das Geschäft mit dem Aufbau von Ladeinfrastruktur ebenfalls weiter: „Wir haben viele Länder in Zentraleuropa, wo tatsächlich der Markt ganz, ganz ordentlich aussieht“, so Mildner. Konkret nennt er Frankreich und Spanien.

Ins gleiche Horn stößt auch Jens Winkler: „Wenn es eben nicht Deutschland ist, gibt es auch noch andere Märkte“, sagt der Geschäftsführer von EnerCharge, den wir auf der Messe regelrecht überfallen haben. Er gibt sich auch zuversichtlich, dass sich die Delle „in den nächsten Monaten wieder verziehen“ wird und freut sich derweil über neue Vertriebspartner.

Etwas anders schätzt Compleo-Chef Jörg Lohr die Lage ein: „In der Politik gibt es rechtliche Diskussionen, ob Elektromobilität überhaupt sein muss. Das wird wieder grundsätzlich in Frage gestellt. Das heißt, es ist extrem viel Unruhe in den letzten sechs bis neun Monaten gewesen, was dazu geführt hat, dass alle Betreiber, alle Hersteller, also Teilnehmer am Markt, tatsächlich ein bisschen ächzen.“ Lohr hat Compleo durch die Sanierung geführt und ist froh, damit die Krise schon hinter sich zu haben. Die aktuelle Saure-Gurken-Zeit werde man auch überstehen. „Wir müssen ein bisschen durchhalten.“

Fast schon genervt von den Diskussionen vor der Europawahl zeigt sich auch Mennekes-Geschäftsführer Volker Lazzaro. Es werde gerade eine Anti-Elektroauto-Kampagne geführt und damit das Image des Elektroautos total zerstört. „Wem nutzt das?“, fragt Lazzaro auf der Power2Drive. Er wünscht sich stattdessen Planungssicherheit und Klarheit in der Kommunikation. Alle Player und vor allem die Politik müssten „sich mal zusammenreißen“. Der Mennekes-Chef bringt es denn auch auf den Punkt: „Es geht darum, dass wir alle gemeinsam die Volkswirtschaft Deutschland auf eine Mobilitätswende umstellen müssen. Und das geht nur elektrisch.“

2 Kommentare

zu „Trends & Stimmung in der Charging-Branche – die Reportage von der Power2Drive 2024“
erFahrer
25.06.2024 um 17:48
Vielen Dank - sehr gut. Ob Siemens wirklich ein Player wird, wird sich zeigen. Und Compleo jetzt auch bei der Hardware aufholt, wird sich ebenfalls zeigen. Was diese Backend-hofierung soll? Ist hier nicht die Kombination "Preis und Bank-Card" DIE Kundenlösung - Unabhängigkeit zählt?. Schade, dass ihr diesbezüglich nicht bei Technagon ein Gespräch geführt hat. Dort ist man mit dem "Ein Terminal für alle - Lösung" und dem GLS-Partner im guten Trend lieferbar. Und wenn man schon auf der Smarter E (Intersolar) ist der Leitmesse für Solarenergie, wäre es schön gewesen mit FRONIUS (in Hintergrund zu sehen) oder anderen Könnern - Kostal, NRGgick, eGO und vor allem Hardy BARTH über das Laden mit Solarstrom zu sprechen ( anstelle über Farben von Wallboxen) . Der DANKE überwiegt jedoch bei weiten - diese hohe Professionalität - derart ansprechende Sachthemen so gekonnt als Video zu präsentieren - Peter Schwierz & Team - klasse und hoher Respekt, was ihr da realisiert habt
Frank Rauhut
27.06.2024 um 09:49
Hallo Ich fahre seit 3 Jahren einen e Up , von März bis Oktober ausschließlich mit Solarstrom. Mit damaliger Förderung für 15k Endpreis bekommen. Für die kurze Strecke gibt es nichts kosteneffizienteres. Hätte ich aber nie gekauft ohne eigene Lademöglichkeit, z.b. als Stadtbewohner. Ein langstreckentaugliches e Auto würde ich zur Zeit nicht kaufen weil die Preise gegenüber dem Verbrenner viel zu hoch sind. Außerdem kann Ich sehr gute Jahres oder 2 Jahreswagen als Verbrenner bekommen und spare hier nochmal. Warum soll ich mehr zahlen für ein Auto mit geringerem Gebrauchswert, sprich Reichweite? Finde den Fehler. Also werde ich abwarten wie sich z.b. die CO2 Bepreisung entwickelt und die Batterie Technik (Feststoffbatterie) Ist auch so ein Punkt, wenn die neue Batterie Generation kommt sind die heutigen e Autos bei Restwert Null, übertrieben gesagt. Letztlich geht es immer um Kosten wobei die Anschaffung der größte Brocken ist, die später geringeren Betriebskosten sind da erstmal zweitrangig. Fazit: Der große Sprung beim e Auto wird nur mit verbesserter Batterie Technik und geringeren Preisen gelingen. Wer sagt dass die Batterien doch ausreichen ist wohl noch nie im Winter e Auto gefahren. Beim Up schrumpft die Reichweite um ca 40%...

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