Trumpf präsentiert Lasersysteme für Batterierecycling

Der baden-württembergische Laser-Spezialist Trumpf hat mehrere Lasersysteme vorgestellt, die beim Recycling von Batterien im industriellen Maßstab genutzt werden können. Der Mittelständler will damit vor allem die Wirtschaftlichkeit verbessern, wenn alte oder fehlerhafte Batterien von E-Autos aufgearbeitet werden.

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Bild: Trumpf

Das Technologieunternehmen entwickelt Lasersysteme, die gebrauchte Batterien „sicher aufschneiden und die wertvollen Rohstoffe von der Batteriefolie entfernen“, wie Trumpf mitteilt. Die neuen Laserverfahren wurden im Juni auf der Battery Show Europe in Stuttgart vorgestellt.

Mit den Systemen zum „Aufschneiden“ der Batterien will Trumpf seinen Teil dazu beitragen, die Demontage von Batteriepacks und -modulen zu automatisieren. Bisher ist – auch aufgrund der noch geringen Stückzahlen ausgedienter E-Auto-Batterien – die Demontage meist Handarbeit, was „aufwendig, langsam und teilweise gefährlich für die Arbeiter“ sei. Die Lasertechnik soll laut Trumpf hingegen „eine effiziente und automatisierte Demontage“ ermöglichen – etwa um Abdeckungen von Batterien zu lösen oder um Kabel abzuschneiden. Die so aufgetrennten Bauteile lassen sich dann für die weiteren Prozessschritte sortieren.

Sobald es an das Innenleben der Batteriezellen geht, soll eine zweite Laser-Entwicklung eingesetzt werden. Kurzer Exkurs in den Aufbau einer Batteriezelle: Die wichtigen Bauteile Anode und Kathode bestehen aus dünnen Trägerfolien, die beschichtet werden. An der Anode wird meist eine Kupferfolie mit Grafit beschichtet, bei der Kathode wird eine Mischung aus Lithium und weiteren Metalloxiden (etwa Nickel, Mangan und Kobalt) auf eine Aluminiumfolie aufgetragen. Die wertvollen Materialien sitzen also in der Beschichtung, nicht in der Folie selbst. Mit bisher gängigen Recyclingverfahren werden die Folien zerkleinert und dann chemisch in die einzelnen Bestandteile aufgetrennt.

Trumpf schwebt hingegen vor, dass Laserverfahren die hauchdünne Beschichtung von der Trägerfolie ablösen können. Der dabei entstehende Staub kann aufgefangen werden, er enthält die wertvollen Aktivmaterialien. So kann er für neue Beschichtungen verwendet werden. Nur: Wann das System erstmals in einer industriellen Anlage eingesetzt wird oder welche Kostenersparnis das Verfahren bieten soll, gibt Trumpf nicht an.

„Das Recycling von Batterien ist ökologisch sinnvoll und dank Lasertechnik nun auch wirtschaftlich umsetzbar. Trumpf kann auf eine umfassende Expertise beim Laserschweißen und -schneiden für die Fertigung von E-Auto-Batterien zurückgreifen“, sagt Hagen Zimer, CEO Lasertechnik bei Trumpf. „Seit Jahren arbeiten wir mit allen führenden Auto- und Batterieherstellern zusammen. Diese Erfahrung haben wir in die Entwicklung der neuen Verfahren einfließen lassen.“

trumpf.com

1 Kommentar

zu „Trumpf präsentiert Lasersysteme für Batterierecycling“
Konstantin Dahl
26.06.2024 um 12:11
Werden die Aktivmaterialien dann nicht durch das "Lasern" beim Abtragen der Beschichtung durch die hohe Temperatur nicht degradiert?

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