Studie beleuchtet Optimierungspotenzial bei Batterierecycling in Europa

In einer neuen wissenschaftlichen Arbeit haben unter anderem Experten der Universität Münster die künftigen Abbau- und Recyclingmengen für E-Auto-Batteriematerialien bestimmt, die nötig sind, um die Kreislaufwirtschaft in Europa zu ermöglichen und zu erhalten. Daraus ergeben sich bereits jetzt Handlungsempfehlungen.

Konkret hat ein Team aus Akteuren der Wissenschaft und der Auto- und Batterieindustrie um den Wirtschaftschemiker Prof. Dr. Stephan von Delft von der Universität Münster untersucht, wie sich effizientere und nachhaltigere Recycling-Strategien auf die künftige Materialnachfrage in Europa auswirken. Im Fokus standen dabei die Batterie-Rohstoffe Lithium, Kobalt und Nickel. Ihre Ergebnisse veröffentlichte die Gruppe jüngst unter dem Titel „Towards circular battery supply chains: Strategies to reduce material demand and the impact on mining and recycling“ im Journal „Resources Policy“.

Die Wissenschaftler betrachteten bei ihrer Analyse den Zeitraum 2035 bis 2040 und kommen zu dem Schluss, dass durch eine Kombination verschiedener Strategie im Optimalfall elf Minen sowie 57 Recyclinganlagen, die ihrerseits Emissionen produzieren, eingespart werden könnten. Dies entspreche Einsparungen in Höhe von 32 Milliarden Euro und – bezogen auf die Metalle Lithium, Kobalt und Nickel – 32,5 Millionen Tonnen sogenannter Kohlendioxid-Äquivalente, teilt die Universität Münster mit. Das dafür nötige Maßnahmenpaket beinhaltet den Analysten zufolge die schnellere Elektrifizierung des Automobilmarkts, kleinere Batterien, eine selektive Zweitnutzung bestimmter Batterietypen, zum Beispiel in stationären Energiespeichern, sowie die verstärkte Nutzung von LFP-Batterien in Elektrofahrzeugen.

„Die Ergebnisse sind relevant für die europäische Politik. Sie liefern Handlungsempfehlungen, wie die Politik den Übergang unterstützen, die Versorgungssicherheit für Rohstoffe erhöhen und die strategische Autonomie der EU stärken kann“, betont Stephan von Delft.

Methodisch basierte die Studie auf der sogenannten dynamischen Materialflussanalyse, mit der sich der künftige Bedarf an Lithium, Kobalt und Nickel sowie die dann vorhandenen recyclingfähigen Rohstoffe berechnen lassen. Basis waren Daten aus „aktuellen Forschungsarbeiten und Marktprognosen zu den Entwicklungen von Batterieproduktion und -verkauf und dem damit verbundenen Rohstoffbedarf“, heißt es.

uni-muenster.de, sciencedirect.com

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