The Mobility House und GESI planen Großspeicher – u.a. aus E-Auto-Batterien

Das Technologieunternehmen The Mobility House und Green Energy Storage Initiative SE (GESI), ein Projektentwickler von Großbatterie-Speichersystemen, gründen ein Joint Venture mit Fokus auf die Errichtung und Vermarktung von Großbatteriespeichern. Bis 2035 will das Duo eine Speicherleistung von bis zu 8 GW gewährleisten.

the mobility house gesi 2024
Bild: The Mobility House

The Mobility House (TMH) ist bekannt dafür, Vordenker bei der Vermarktung von Speichern mit neuen oder ausrangierten E-Auto-Batterien an der Schnittstelle zwischen Energie- und Verkehrswende zu sein. Erst vor einigen Tagen gaben die Münchner bekannt, dass ihre im Rahmen eines Joint Ventures seit 2016 bzw. 2018 existierenden Speicher in Lünen und Elverlingsen erneut für die Erbringung von Primärregelleistung präqualifiziert worden sind. Die abermalige Nutzungsverlängerung steht damit für die Beständigkeit des 2nd-Life-Ansatzes.

Zusammen mit Green Energy Storage Initiative SE (GESI Giga Batteries) will The Mobility House diesen Bereich nun systematisch vergrößern. Ziel des Gemeinschaftsunternehmens ist ergo die Errichtung und Vermarktung von Großbatteriespeichern, „um die nächste Ausbaustufe der Energiewende zu beschleunigen und die Kosten für Netzengpässe zu reduzieren“, wie es in einer begleitenden Mitteilung heißt. Dabei werden aber nicht zwangsläufig nur Elektroautobatterien verbaut, prinzipiell können diese Großspeicher aus verschiedenen Batterietypen bzw. -zellen bestehen.

Bis 2035 plant das Duo konkret den Aufbau von bis zu 8 GW an Speicherleistung, bevorzugt an netzdienlichen Standorten und ehemaligen konventionellen Kraftwerken. Die Vorbereitungen für das erste gemeinsame Projekt sind den Partnern zufolge bereits weit fortgeschritten: Ein Großspeicher mit 250 MW an Speicherleistung befindet sich in konkreter Planung. In der zweiten Ausbaustufe sollen weitere 500 MW hinzukommen. Wo dieser Speicher errichtet wird, geht aus der TMH-Mitteilung allerdings nicht hervor.

Das Joint Venture soll grundsätzlich die Entwicklung und Errichtung, den Betrieb und die Wartung der einzelnen Standorte verantworten. GESI übernimmt dabei die Finanzierung sowie die Projektkoordination, The Mobility House trägt die intelligente Steuerung und Vermarktung der Batterien an den europäischen Strom- und Regelenergiemärkten bei. In dem noch jungen Geschäftsfeld sind die Münchner bereits eine Weile aktiv: Aktuell handelt TMH nach eigenen Angaben über 4.500 Elektroautobatterien mit mehr als 100 MW Leistung an den europäischen Leistungs- und Energiemärkten.

„Unsere Zusammenarbeit mit GESI ist ein weiterer Schritt in Richtung unserer Vision einer emissionsfreien Zukunft. Mit den geplanten Speichern in Gigawatt-Größe leisten wir einen erheblichen Beitrag für die Energiewende“, sagt Thomas Raffeiner, Gründer und seit dem Frühjahr wieder CEO von The Mobility House. „So beschleunigen wir die Entwicklung hin zu einer stabilen und erneuerbaren Energieversorgung von morgen. Unsere Expertise ergänzt sich hier perfekt: Branchen-Know-how und Finanzstärke trifft auf langjährige Erfahrung in der Vermarktung von Batteriespeichern.“

GESI-CEO Walter Raizner ergänzt: „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit. The Mobility House verfügt über große Expertise, wenn es um die Integration von Speichern ins Netz und die Strom-Vermarktung geht. Das macht das Unternehmen zum optimalen Partner für unsere ambitionierten Großspeicherprojekte, mit denen wir die Energiewende beschleunigen und Millionen Tonnen CO2 einsparen wollen.“

Der Projektentwickler wurde erst im Dezember 2023 gegründet und sitzt in Pullach im Isartal. Laut einer seinerzeit veröffentlichten Mitteilung auf der GESI-Webseite plant das Unternehmen „mittelfristig zehn Projekte mit einer Gesamtkapazität von bis zu 20 Gigawattstunden, um eine kontinuierliche Versorgung mit grünem Strom sicherzustellen – auch in wind- und sonnenschwachen Phasen“.

mobilityhouse.com

1 Kommentar

zu „The Mobility House und GESI planen Großspeicher – u.a. aus E-Auto-Batterien“
Martin Seiler
26.06.2024 um 08:57
Hier fehlen wichtige Angaben, z.B. über die Speicherkapazität (max. Energieinhalt) der Anlagen. Diese werden üblicherweise mit kWh, MWh und GWh angegeben.

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