PowerCo: Aufbau der VW-Batteriefertigung im Zeitplan

Volkswagens Batterietochter PowerCo sieht sich auf dem Weg zur Serienproduktion der Einheitszelle im Zeitplan. In der Zellfabrik in Salzgitter ist der erste Fertigungsblock errichtet und die Anlagen für die Produktionslinien werden installiert. Jetzt zeichnet sich ab, in welchem Modell die Einheitszelle ihr Debüt feiern soll.

Bild: Volkswagen

Noch in diesem Jahr soll die Vorserienfertigung beginnen, bevor dann im Jahr 2025 die ersten Zellen für den Serieneinsatz vom Band laufen sollen. Das schreibt die „Automobilwoche“ in einem Artikel über ein Gespräch mit Konzern-Technikvorstand Thomas Schmall, zitiert den Manager aber nicht direkt bei den Informationen zum Zeitplan. Allerdings soll es seitens Volkswagen heißen, dass man auch für die weiteren PowerCo-Standorte in Spanien (Sagunt nahe Valencia) und Kanada (St. Thomas in Ontario) im Zeitplan sei. Die ersten Maschinen für die Fabrik in Salzgitter hatte VW bereits im Juni 2023 bei einem Pressetermin ausgepackt.

„Wir sind unverändert überzeugt, dass unsere gesamthafte Batteriestrategie der richtige Weg ist – auch und gerade in Zeiten von Rahmenbedingungen, die sich schnell ändern können“, so Schmall. Damit meint er die Mischung aus zugekauften und selbst hergestellten Batteriezellen. Durch die (teilweise) Eigenfertigung überlasse man die Kerntechnologie der Elektromobilität nicht komplett Dritten, sondern sichere die E-Offensive „wirtschaftlich und technologisch ab“, wie es in dem Bericht heißt.

Lange Zeit galt es als gesetzt, dass die Einheitszelle mit der kommenden Elektro-Plattform SSP kommen wird. Die SSP ist auch weiterhin auf die Einheitszelle ausgelegt, kommt allerdings mit dem derzeit geplanten Debüt 2028 zu spät. Daher wird die Einheitszelle (eine Zelle im prismatischen Format, die je nach Fahrzeug mit unterschiedlichen Zellchemien bestückt werden kann), zuerst in einem anderen Modell eingesetzt.

Dabei soll es sich wohl um den ID.2 handeln. In dem Bericht heißt es zwar wörtlich, dass Günther Mendl, Leiter des Batteriezentrums, „kein konkretes Modell“ nenne. Aber: „Es ist kein Geheimnis, dass die innovative Neuentwicklung des MEB-Batteriesystems als Cell-to-Pack-Konzept konsequent kostenoptimiert auf die Einheitszelle ausgelegt ist und perspektivisch im MEB und in der Small BEV Family eingesetzt wird.“ Daraus leitet die Zeitung ab, dass es die Serienversion des ID.2all sein wird. Bestätigt ist das aber nicht.

Die Einheitszelle hat immer die gleiche Größe – VW spricht davon, dass das Zellformat „perfekt auf die Anforderungen der Automobilindustrie angepasst“ sein soll. Auf diese Größe – bzw. Batteriepacks, die mit Cell-to-Pack-Konzept auf diese Zellen ausgelegt sind – kann VW seine Plattformen auslegen. Je nachdem, ob es sich um einen preiswerten Kleinwagen, ein Volumen- oder Performance-Modell in der Mittelklasse oder ein Premium-Elektroauto von Audi oder Porsche handelt, kann dann eine angepasste Zellchemie in dem Standard-Gehäuse verbaut werden. „Sie nimmt enorm Komplexität raus und realisiert über die Skalierung maximale Kostenvorteile, bietet gleichzeitig aber die volle Flexibilität bei Zellchemie und Leistungsklassen“, sagt Schmall. „Die ersten Testergebnisse zeigen: In Sachen Reichweite, Lade-Performance und Sicherheit werden wir technologisch führend sein.“

automobilwoche.de

4 Kommentare

zu „PowerCo: Aufbau der VW-Batteriefertigung im Zeitplan“
Dixi K
26.06.2024 um 14:45
"In Sachen Reichweite, Lade-Performance und Sicherheit werden wir technologisch führend sein.“
Bernhard Lefeld
27.06.2024 um 09:53
Ja klar, VW steckt sie alle in die Tasche, wahrscheinlich genauso, wie bei der Softwareentwicklung. An Überheblichkeit mal wieder nicht zu überbieten
Talis
27.06.2024 um 14:32
Autos aus welchem Konzern haben denn derzeit mit 320 kW so ziemlich die höchste Ladeleistung?
Uwe Fabian
03.07.2024 um 13:40
Laut Veröffentlichung ist 350KW bei Lotus im Markt . Immerhin kommt der VW Konzern mit 270KW gleich dahinter. Wer Polestar oder Tesla im Kopf hat...sind eher ein keliens Stück dahinter.

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