BMW setzt erste Stütze für Hochvolt-Montagewerk Straßkirchen

BMW hat mit dem Hochbau des zukünftigen Produktionsstandorts für Hochvoltbatterien in Niederbayern begonnen. Nach den vorbereitenden Arbeiten der vergangenen Monate nimmt der Bau mit dem Aufstellen der ersten rund zwölf Meter hohen Stütze aus Beton konkrete Formen an.

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Bild: BMW

Insgesamt werden in den kommenden Wochen rund 1.000 Stützen auf einer Grundfläche von 300 mal 500 Meter aufgestellt, wie BMW mitteilt. Laut Alexander Kiy, Gesamtprojektleiter bei BMW für den Werksaufbau, soll das Produktionsgebäude Ende dieses Jahres mit Fassade und Dach geschlossen sein. Noch in diesem Sommer startet zudem der Bau der Nebengebäude: Energiezentrale, Servicezentrum und die Feuerwehr entstehen als freistehende Objekte südlich des Produktionsgebäudes. In der standorteigenen Werkfeuerwehr werden mehr als 20 hauptamtliche Einsatzkräfte tätig sein.

„Nach Fertigstellung des Rohbaus werden wir im kommenden Jahr mit der Installation der Produktionsanlagen für die Hochvoltbatterien beginnen“, so Kiy. Dafür müssen aber zunächst die 1.000 Stützen einzeln aufgestellt werden – in vorbereitete Einzelfundamente. Für diese musste der vorhandene, relativ weiche Unterboden durch Einfräsen eines Kalk-Zement-Gemisches tragfähig gemacht werden, diese Arbeiten liefen Anfang April an. Die Stützen werden dann mit 2.500 Fachwerkträgern aus Stahl verbunden, um die Struktur des Gebäudes zu bilden. Erst dann können Dach und Fassade angebracht werden.

Damit das noch alles in diesem Jahr wie geplant über die Bühne gehen kann, nutzt BMW vorgefertigte Bauteile – die Beton-Stützen werden vorgefertigt angeliefert und nicht vor Ort gegossen. Bei der Herstellung der Bauteile achtet BMW nach eigenen Angaben darauf, lokale Firmen einzubinden. „So sparen wir Zeit und können das Gebäude schneller errichten als in konventioneller Bauweise, bei der die Bauteile direkt an der Baustelle hergestellt werden“, erklärt Silvia Meyer, Projektleiterin Bau, Facility Management und Sicherheit für den Werksneubau. „Zudem ist bei der Verwendung von Fertigteilen der Wasserbedarf vor Ort bis zu 65 Prozent geringer.“

Der bereits erwähnte, weiche Unterboden musste im Vorfeld erst freigelegt werden. Denn eine Vorgabe der im April erteilten Baugenehmigung war der schonende und sorgsame Abtrag des fruchtbaren Oberbodens. „75.000 Kubikmeter Humus von rund 25 Hektar Fläche wurden bereits zu Kies- und Tongruben in den Landkreisen Straubing-Bogen, Deggendorf und Regensburg transportiert. In vier dieser Gruben entstehen dadurch insgesamt 34 Hektar neue Rekultivierungsflächen für die landwirtschaftliche Nutzung“, so BMW. Mehr als 5.000 Tonnen Humus wurden im Mai und Juni von Anwohnerinnen und Anwohnern abgeholt, auch für die Wiesen um eine nahegelegene Kita und den Fußballplatz in Straßkirchen wurde der Oberboden genutzt. Mehr als 150.000 Kubikmeter lagern BMW selbst zwischen, um ihn nach der Ernte im Herbst den Landwirten in der Region zur Verfügung zu stellen.

Nach Abschluss aller Bauarbeiten will BMW in dem Werk in Niederbayern die Batteriepacks für die Elektroautos der Neuen Klasse zentral herstellen und von dort aus an die Fahrzeugwerke verteilen. Dabei kommen für die Neue Klasse zugekaufte Rundzellen mit 46 Millimetern Durchmesser zum Einsatz, die BMW etwa aus den ungarischen Zellfabriken von CATL und Eve Energy bezieht. Der Bau des Werks in Irlbach und Straßkirchen war vor Ort sehr umstritten, da eben fruchtbare Landwirtschaftsflächen versiegelt werden und die Bewohner den zunehmenden Lieferverkehr gefürchtet haben. Erst im September 2023 hatte ein Bürgerentscheid in Straßkirchen den Weg frei gemacht.

bmwgroup.com

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