Ford will günstige E-Autos in Kalifornien entwickeln

Ford hat Long Beach in Kalifornien als Standort für sein neues „Advanced Electric Vehicle Development Center“ ausgewählt, in dem ein Team von Spezialisten die neue Plattform für kleinere, kostengünstige Elektroautos entwickeln soll.

Bild: Ford

Ford plant, den Campus Anfang 2025 zu eröffnen. Er soll zwei Gebäude umfassen und bis zu 450 Mitarbeiter beherbergen, die an der Entwicklung einer „kostengünstigen, flexiblen Plattform für Elektrofahrzeuge“ arbeiten werden. Das gaben der Autobauern und Rex Richardson, Bürgermeister von Long Beach, bekannt.

Der Campus soll in Douglas Park neben dem Flughafen von Long Beach entstehen, wie etwa das „Long Beach Business Journal“ schreibt. Das Team vor Ort soll von dem früheren Tesla-Manager Alan Clarke geleitet werden. Clarke, der bei Tesla unter anderem am Model Y gearbeitet hat, war bei Ford bisher für ein Entwicklerteam im kalifornischen Irvine verantwortlich. Dort wurden früheren Berichten zufolge bereits die Grundlage für die preiswerte Elektro-Plattform gelegt.

Ford bestätigte nur allgemein, was auf dem neuen Campus passieren soll. Das Team werde „eine neue Generation kleiner, erschwinglicher Fahrzeuge entwickeln“, sagt Emma Bergg, eine Sprecherin der EV-Sparte von Ford. „Es ist ein Projekt, das vom Modell T inspiriert ist, das der Inbegriff von Innovation und Erschwinglichkeit für die breite Masse war.“ Details zur Plattform oder den geplanten Modellen nannte sie aber nicht.

Im Februar hatte Unternehmens-CEO Jim Farley bei einer Telefonkonferenz zu den 2023er Geschäftszahlen erwähnt, dass Ford heimlich an einer neuen Plattform für kostengünstige Elektroautos arbeite. Später gab es insider-Berichte, wonach Ford auf Basis dieser neuen Plattform ein kompaktes SUV, einen kleinen Pickup und möglicherweise ein drittes Modell plant, das für Ride-Hailing-Dienste genutzt werden könnte. Vor Ende 2026 soll aber nicht mit einem 25.000-Dollar-Elektroauto von Ford zu rechnen sein.

Der Autobauer hat eine lange Vergangenheit in Long Beach: Ab 1930 wurde dort das Model A gebaut, das Montagewerk wurde allerdings 1958 geschlossen. Nun soll dort ein Teil der Zukunft von Ford entwickelt werden – mit neuem Personal, das nicht unbedingt nach Michigan zur Unternehmenszentrale umziehen würde. „Long Beach ist ein wichtiger Teil unserer umfassenderen Strategie, Top-Talente für die Entwicklung zukünftiger Fahrzeuge und Erlebnisse für unsere Kunden zu gewinnen“, sagt Doug Field, Fords Chief EV, Digital and Design Officer.

lbbusinessjournal.com, electrek.co

4 Kommentare

zu „Ford will günstige E-Autos in Kalifornien entwickeln“
Elektromobilist
27.06.2024 um 20:56
Wenn ein US Autobauer von "kleinere, kostengünstige Elektroautos" spricht, wird das wahrscheinlich ein C-Segment Fahrzeug sein. In Europa warten die Kunden auf ein B-Segment Fahrzeug bis 25000€ (früher mal Fiesta, Corsa, Polo, 208, C3, usw), das C-Segment ist schon heute gut gefüllt. Somit ist die Richtung für Ford Europa in Bezug auf kleine, innovative und konkurenzfähige Fahrzeuge klar aufgezeichnet, man überlässt es den europäischen OEMs und den chinesischen Herstellern. Well done and goodbye.
HelmutDer29igste
28.06.2024 um 00:58
Offensichtlich traut der Ford Boss die Entwicklung von erschwinglichen elektrischen Fahrzeugen seinem europäischen Entwicklungsteam nicht t zu. Dabei hat das Kölner Team in den letzten Jahrzehnten hervorragende Arbeiten geleistet, siehe z.B. Fahrwerke, die erste Klasse waren, wo VW & Co. nicht drankamen. Ford begeht im europäischen Markt unwiderrufliche Fehler. Die Strategieabteilung scheint keinen guten Job zu machen. Es wird Zeit für einen Führungswechsel.
Rudolf
28.06.2024 um 21:47
Was sagt uns das.... Nur noch echte deutsche Autos kaufen. BMW, AUDI, VW, Mercedes. Sollen sie ihren Misst behalten.
Fridolin
29.06.2024 um 08:29
Der Weg, Europa immer weiter in der Bedeutungslosigkeit verschwinden zu lassen, ist vom US Top Management gewollt.

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