Weltpremiere Hyundai Inster – der nächste bezahlbare E-Kleinwagen
Seit Januar ist bekannt, dass Hyundai seinen in Südkorea als Verbrenner angebotenen Kleinwagen Casper ab diesem Jahr auch als Elektroauto an den Start bringen will – und zwar unter dem Namen Hyundai Inster. Nun feierte das Modell auf der Busan International Mobility Show seine Weltpremiere. Der Hersteller positioniert das Modell als A-Segment-Fahrzeug „mit robustem SUV-Design und variablem Innenraum“ und betont, dass der Kleinwagen „E-Technologien aus den größeren Elektrofahrzeugen von Hyundai“ nutze.
Grundsätzlich wird der Inster mit zwei Antriebsoptionen angeboten: In der Einstiegsversion beherbergt das Modell einen 42-kWh-Akku und einen E-Motor mit 71 kW Leistung. Wer weiter kommen will und mehr Leistung braucht, kann sich für die 49 kWh große Batterie in Kombination mit einem 85-kW-Aggregat entscheiden. Das Drehmoment liegt jeweils bei 147 Nm. Als Reichweite gibt Hyundai für letztere Version bis zu 355 Kilometer nach WLTP an, betont aber, dass es sich um eine vorläufige Angabe handele. Einen Reichweitenwert für die Basisvariante nennen die Koreaner bisher nicht. Alle bekannten technischen Daten finden Sie in einer Tabelle weiter unten in diesem Artikel.
Zum AC-Laden fährt der Inster serienmäßig mit einem dreiphasigen 11-kW-Onboardlader vor, beim DC-Laden kann der Inster maximal 120 kW ziehen, was laut Hyundai eine Ladezeit von 30 Minuten ergibt, um den Akku von zehn auf 80 Prozent Ladestand zu bringen. „Ein Batterieheizsystem und eine hocheffiziente Wärmepumpe optimieren Ladezeiten und Reichweite“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. An dieser Stelle dürfte der Inster technisch von seinen größeren Geschwistern profitieren. Mit an Bord hat das Modell auch ein V2L-Funktion (innen und außen), um externe Geräte mit 230 Volt zu laden.
Grundsätzlich baut das Modell auf dem 2021 eingeführten und nur in Südkorea erhältlichen Verbrenner Hyundai Casper auf. Allerdings unterscheidet sich der Inster durch eine längere Karosserie und einen vergrößerten Radstand. Konkret kommt der Kleinwagen auf Maße von 3,8 x 1,6 x 1,5 Metern bei einem Radstand von 2,5 Metern. Damit liege er „zwischen den traditionellen Stadtautos des A-Segments und den größeren Modellen des B-Segments“, so Hyundai.
Optisch sollen betonte Kotflügel und der auffällige Stoßfänger SUV-Feeling vermitteln. Die Tagfahrlichter, Blinker und Rückleuchten im Pixel-Design stehen für die enge Verwandtschaft zu den anderen E-Autos von Hyundai. Im starken Kontrast dazu stehen vorne die runden Projektionsscheinwerfer – ein vom Casper übernommenes Merkmal. Je nach Ausstattung bietet Hyundai beim Inster entweder 15-Zoll-Stahlfelgen mit Radkappen oder 15-Zoll- bzw. 17-Zoll-Leichtmetallfelgen an. Optional ist auch eine zweifarbige Lackierung. Grundsätzlich stehen eine Reihe von Lackierungen zur Auswahl, als neu erhältliche Farbtöne werden Sienna Orange Metallic, Aero Silver Matte, Dusk Blue Matte, Buttercream Yellow Pearl und Abyss Black Pearl genannt.
Innen wartet der Inster mit einem 10,3-Zoll-Display und einem ebenfalls 10,3 Zoll großem Touchscreen mit Navigationssystem auf. Die kompakte Mittelkonsole beinhaltet u.a. eine Smartphone-Ablage mit induktiver Ladefunktion, nicht aber die das Gangwahl-Tool. Die Gänge werden per Hebel an der Lenksäule eingestellt. Innen soll der Kleinwagen mit möglichst viel Flexibilität auf engem Raum punkten. So sind alle Sitze – auch der Fahrersitz – umklappbar und die im Verhältnis 50:50 geteilten Sitze der zweiten Reihe können zudem bis zu 16 Zentimeter verschoben werden. Der Gepäckraum lässt sich somit in mehreren Schritten vergrößern. Von standardmäßig 280 Liter auf 351 Liter bei vorgeschobenen und auf 1.059 Liter bei umgeklappten Rücksitzen.
Als besondere Merkmale zählt Hyundai zudem eine LED-Ambientebeleuchtung mit 64 Farben, ein elektrisches Glas-Schiebedach und einen digitalen Fahrzeugschlüssel mit NFC-Technologie auf, „um das Fahrzeug schlüssellos öffnen und mit Familie und Freunden teilen zu können“, wie es heißt. Auch eine Lenkradheizung und beheizbare Vordersitze sind optional verfügbar. Sowohl für das Exterieur als auch für den Innenraum verwendet Hyundai nach eigenen Angaben nachhaltige Materialien, etwa Recycling-Lack oder recyceltes PET aus Flaschen und Bio-Polypropylen aus Zuckerrohr.
Das verhältnismäßig üppig ausfallende Sicherheits- und Assistenzpaket des Inster umfasst unter anderem eine 360°-Kamera, eine Einparkhilfe hinten mit Notbremsfunktion, einen Totwinkelwarner und einen autonomen Notbremsassistenten. Das Einparken und Manövrieren auf engem Raum soll eine Einparkhilfe vorne und hinten sowie eine Rückfahrkamera erleichtern. Weitere Assistenten sind gegen Aufpreis verfügbar.
Zum Preis macht Hyundai noch keine Angaben. Auch Details zu weiteren Komfort- und Designmerkmale sollen noch kurz vor der Markteinführung folgen. Kurz erwähnen die Südkoreaner aber schon mal, dass später eine weitere Modellvariante namens Inster Cross mit einem „noch robusterem Design“ folgen soll. Fakt ist, dass Hyundai mit dem Inster ein neues eMobility-Einstiegsmodell ins Portfolio aufnimmt – und damit neue Käuferschichten mobilisieren will. Denn: Bisher muss man sich einen E-Hyundai leisten können: Der günstigste ist ab rund 40.000 Euro zu haben.
„Mit dem Inster definieren wir neu, was es bedeutet, ein kleineres Elektroauto zu fahren“, kommentiert Simon Loasby, Senior Vice President & Head of Hyundai Design Center. „Der Inster zeichnet sich durch ein unverwechselbares Design und einen Innenraum aus, der sein Potenzial auf spannende, kundenorientierte Weise maximiert.“
Inster (kl. Akku) | Inster (gr. Akku) | |
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Leistung | 71 kW | 85 kW |
Höchstgeschwindigkeit | 140 km/ | 150 km/h |
Beschleunigung | 11,7 s | 10,6 s |
Batterie | 42 kWh | 49 kWh |
Reichweite* | über 300 km, Zielwert 355 km (WLTP) | |
Ladeleistung AC | 11 kW | 11 kW |
Ladezeit AC | 4 h | 4:35 h |
Ladeleistung DC | 120 kW | 120 kW |
Ladezeit DC 10-80% | ca. 30 min | ca. 30 min |
*vorläufige Werte
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