Volvo verschiebt US-Marktstart des EX30

Volvo Cars hat die Markteinführung des EX30 in den USA von diesem auf das kommende Jahr verschoben. Hintergrund sind die Einfuhrzölle auf chinesische E-Autos in die USA, weshalb die EX30 für den US-Markt künftig aus einem anderen Werk kommen werden.

volvo ex30 2024 002 min
Bild: Volvo

Dass der EX30 nicht mehr in 2024 in die USA kommen wird, hat ein Sprecher von Volvo Cars USA gegenüber InsideEVs mitgeteilt. Wann genau im kommenden Jahr das Kompakt-SUV für US-Kunden verfügbar sein wird, ist noch nicht bekannt.

„Heute informiert Volvo Car USA Einzelhändler und Kunden, die den EX30 vorbestellt haben, darüber, dass sich die Einführung des EX30 in den USA aufgrund von Änderungen in der globalen Automobillandschaft verzögern wird, während wir die Produktion in unserem Werk im belgischen Gent hochfahren. Der geplante Liefertermin ist 2025 und wird noch bekannt gegeben“, wird der Sprecher zitiert. Auf eine Nachfrage des Portals, welche Auswirkungen der Wechsel des Werks auf die US-Preise und Ausstattungen des EX30 haben wird, hat Volvo nicht geantwortet.

Die „Änderungen in der globalen Automobillandschaft“ meinen in diesem Fall die Sonderzölle, die ab dem 1. August 2024 bei der Einfuhr eines Elektroautos aus China in die USA fällig werden. Ab dann werden statt bisher 25 Prozent satte 100 Prozent Einfuhrzoll fällig, was gerade in der Kompakt- und Mittelklasse in China gebaute E-Autos preislich extrem unattraktiv macht – und somit de facto vom Markt drängt.

Derzeit fertigt Volvo den EX30, der wie der Smart #1 und Zeekr X auf der Geely-Plattform SEA basiert, ausschließlich im chinesischen Werk Zhangjiakou. Bei der Einfuhr in die USA würden also die sehr hohen Sonderzölle fällig. Volvo hatte aber bereits im Herbst 2023 – unabhängig von der Zoll-Debatte – entschieden, den EX30 ab 2025 auch im belgischen Werk Gent zu bauen. Bei dem relativ preiswerten EX30 erwarten die Schweden eine hohe Nachfrage in Europa, weshalb die lokale Fertigung beschlossen wurde. Eine Reaktion auf die angekündigten EU-Zölle auf chinesische Elektroautos war dieser Beschluss ausdrücklich nicht – der Beschluss wurde intern bereits vor einiger Zeit getroffen, da die Vorlaufzeiten für die Produktion eines neuen Modells – vom nötigen Karosserie-Rohbau über die Batterie-Montage bis hin zu Anpassungen an der Endmontagelinie für die in Gent bisher nicht genutzte Plattform SEA – sehr lang sind.

Mit den inzwischen beschlossenen US-Einfuhrzöllen ist die ohnehin geplante Produktion des EX30 außerhalb von China für Volvo eine Art glückliche Fügung: Der Hersteller kann den EX30 künftig aus Europa in die USA verschiffen und so die China-Sonderzölle umgehen. Der offensichtliche Nachteil: Da die Produktion in Gent erst 2025 anlaufen soll, muss der US-Marktstart verschoben werden.

insideevs.com

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