Lithium-Anlage von Rock Tech erhält Förderung aus Brandenburg

Rock Tech Lithium kann für seine deutsche Lithium-Raffinerie im brandenburgischen Guben mit bis zu 100 Millionen Euro an Subventionen aus Landesmitteln kalkulieren. Von der Bundesregierung hatte Rock Tech Lithium jüngst eine Förderabsage erhalten.

Bild: Rock Tech Lithium

Das deutsch-kanadische Unternehmen Rock Tech Lithium hatte von Brandenburgs Landesregierung bereits Anfang des Monats die finale Genehmigung für seinen im Bau befindlichen Lithiumhydroxid-Konverter in Guben erhalten. Ob auch Fördergelder aus Landesmitteln fließen, wurde dabei nicht erwähnt. Nun ist klar: Rock Tech Lithium kann mit bis zu 100 Millionen Euro Zuschuss aus Landesmitteln rechnen.

Die Frage nach Landesfördermitteln stellte sich insbesondere, nachdem im Mai bekannt geworden war, dass Rock Tech unerwartet kein Geld aus dem 2023 geschaffenen Bundesfördertopf zum Aufbau eines Batteriezellen-Ökosystems in Deutschland erhält. Das Unternehmen gab daraufhin an, zur Fertigstellung seines Lithium-Konverters in Guben auf anderweitige Unterstützung setzen zu wollen – insbesondere vom Land Brandenburg.

Wie das Unternehmen nun mitteilt, hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg eine bindende Absichtserklärung ausgestellt, in der es bis zu 90 Millionen Euro an Fördermitteln für den Lithiumkonverter von Rock Tech in Guben zusagt. Zusätzlich habe das Eisenbahn-Bundesamt nach eingehender Prüfung des Antrags zur Schieneninfrastruktur von Rock Tech einen Zuschuss von bis zu 10 Millionen Euro für den Standort in Aussicht gestellt. Darüber hinaus läuft das Antragsverfahren für Bundesbürgschaften in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro zur Unterstützung der Fremdfinanzierung des Projekts.

„Die Subventionszusage ist ein wichtiger Meilenstein für uns und ein großer Schritt auf dem Weg zur Realisierung des Gubener Konverters. Zusammen mit den möglichen Bundesbürgschaften streben wir eine finanzielle Unterstützung durch das Land und den Bund von bis zu 500 Millionen Euro an“, fasst Rock-Tech-CEO Dirk Harbecke zusammen. Zusätzlich zu dieser beträchtlichen Förderung habe sein Unternehmen kürzlich einen verbindlichen Rohstoffvertrag mit der C&D Logistics Group für die Beschaffung der Rohstoffe für die Konverter unterzeichnet und die vollständigen Bau- und Betriebsgenehmigungen für Guben erhalten. „Ich bin damit sehr zuversichtlich, dass wir die verbleibenden Finanzierungsschritte für Guben in den kommenden Monaten abschließen werden“, so Harbecke.

Bei Rock Tech Lithium handelt es sich um ein deutsch-kanadisches Unternehmen mit Hauptsitz in Vancouver, das den Rohstoff für das in Elektroautobatterien vielfach benötigten Lithiumhydroxid aus seinem Minenprojekt in Georgia Lake im kanadischen Ontario gewinnt. Dieses Material soll unter anderem in Guben zu batteriefähigen Produkten veredelt werden. Rund 24.000 Tonnen batteriefähiges Lithiumhydroxid pro Jahr will das Unternehmen früheren Angaben zufolge ab 2025 in Guben produzieren. Bis 2030 sollen dabei rund 50 Prozent der Rohstoffe aus dem Recycling von Altbatterien gewonnen werden. Mercedes-Benz hat sich bereits eine jährliche Lieferung von durchschnittlich 10.000 Tonnen Lithiumhydroxid aus Guben gesichert.

Als Lithium-Verarbeitungsbetrieb ist Rock Tech also ein vorgelagertes Glied in der Batteriezellen-Lieferkette. Also eigentlich Zielgruppe der genannten Bundes-Förderung. Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte bei der Präsentation des Förderprogramms vergangenes Jahr gesagt, Investitionen in die Batteriewertschöpfungskette leisteten einen Beitrag zur strategischen Souveränität Europas. „Es ist enttäuschend, dass wir die Gelder aus dem TCTF-Programm nun nicht bekommen“, wurde Rock Tech-Vorstandschef Dirk Harbecke im Mai im „Handelsblatt“ zitiert. Und weiter: Man sei aber in einem sehr konstruktiven Austausch mit der brandenburgischen Landesregierung. „Wir gehen davon aus, dass das Land Brandenburg ausreichende Mittel der Regionalförderung mobilisieren kann, um das Projekt zu realisieren“. So ist es nun auch gekommen.

In Guben sollen konkret rund 160 Arbeitsplätze entstehen. Rock Tech Lithium begann den Bau seiner Anlage in Guben im Frühjahr 2023 per Vorab-Genehmigung auf einiges Risiko. Anfang Juni dieses Jahres gab dann das Landesumweltamt Brandenburgs nach einem immissionsschutzrechtlichen Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung final grünes Licht für die Anlage. Das Genehmigungsverfahren dauerte insgesamt zwei Jahre.

pressemitteilung.ws

1 Kommentar

zu „Lithium-Anlage von Rock Tech erhält Förderung aus Brandenburg“
Wilf
01.07.2024 um 16:21
Der Bund sieht das Projekt glücklicherweise kritischer. Es gibt zuviele Fragezeichen. 1. wie groß ist der finanzielle Eigenanteil von Rock-Tech? 2. das „Projekt“ in Kanada produziert oder ist in Planung? 3. warum muss man Rohstoffe zukaufen, wenn man eine eigene Mine hat. 4. inwiefern ist die Technologie erprobt? 5. auf welcher Preisbasis ist die „feasibility Studie” erstellt? Schließlich sind die Preise um 80% gefallen. 6. immer wieder wird behauptet, sie seien der einzige Hersteller. Glaubt das auch die Brandenburger Regierung? Dabei gibt es in Bitterfeld die AMG-Lithium, die nicht um Subventionen bettelt sondern die Produkion aufgebaut hat.

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