ALigN-Projekt: Aachener Netz ist um 670 Ladepunkte gewachsen

Das in Aachen angeschobene Förderprojekt ALigN ist zu Ende gegangen. Insgesamt sind im Zuge des Projekts in der Stadt seit 2018 rund 670 neue Ladepunkte aufgebaut worden, 379 davon sind öffentlich zugänglich. Damit gehört Aachen zu den Städten mit den dichtesten Ladenetzen Deutschlands.

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Bild: Stadt Aachen/Harald Beckers

Die Abkürzung „ALigN“ steht für „Ausbau von Ladeinfrastruktur durch gezielte Netzunterstützung“. Das gemeinsam mit der STAWAG, Regionetz, der RWTH Aachen sowie den Unternehmen Smartlab, Umlaut (Accenture) und aixACCT angeschobene Fördervorhaben sah den Aufbau von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Ladesäulen in Aachen vor. Die wissenschaftlichen Aspekte des vom Bund geförderten Projekts deckte allen voran die RWTH Aachen ab. Wie die Stadt Aachen schreibt, wurde ALigN bereits Ende 2023 abgeschlossen. Das Fazit veröffentlicht die Stadtverwaltung aber erst jetzt.

Zwischen September 2018 und Ende 2023 sind im Zuge von ALigN demnach 670 Ladepunkte entstanden, 379 davon sind öffentlich zugänglich. Die überwiegend privaten Ladepunkte wurden bei über 20 Unternehmen geschaffen. Als Resultat hält die Stadt Aachen fest, dass in ihrem Gebiet nun 14 E-Autos (BEV und PHEV) auf einen Ladepunkt kommen. Im bundesweiten Schnitt sind es 22:1. Und auch der E-Anteil am Gesamtfahrzeugbestand ist in Aachen höher als im Bundesschnitt: So waren dort Ende 2023 sieben Prozent der Fahrzeuge reine Elektroautos oder Plug-in-Hybride. In ganz Deutschland waren es 4,8 Prozent. Grundsätzlich stehen in Aachen zurzeit rund 650 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung, von denen wie gesagt 379 im Zuge von ALigN aufgebaut wurden. Einen Überblick über den Großteil dieser Ladepunkte liefert das Mobilitätsdashboard der Stadt Aachen.

Ein großer Anteil der Ladegeräte ist übrigens in Aachener Parkhäusern verbaut. Außerdem haben etwa das Luisenhospital und Projektteilnehmer RWTH Aachen selbst im Rahmen des Projekts Ladepunkte installieren lassen. Außerdem spielte in ALigN auch die netzdienliche Installation der Ladeinfrastruktur und die Schaffung eines intelligenten Netz-Lastmanagements eine große Rolle. Vor diesem Hintergrund erprobte die RWTH Aachen einen Batteriespeicher und neuartige Solid-State-Transformatoren (SSTs) auf der Verteilnetzebene.

Marc Heusch, ALigN-Projektleiter und Leiter des Teams Elektromobilität der Stadt Aachen, erinnert daran, dass mit der Corona-Pandemie teils erschwerte Bedingungen herrschten. Hinzu kam die zeitweilige Insolvenz des Generalunternehmens, das die Ladeinfrastruktur liefern und installieren sollte. Dennoch seien schlussendlich alle Projektziele erreicht worden. „Wir haben durch die immer bessere und intensivere Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern gute Grundlagen und Prozesse geschaffen. Sie sind für den weiteren erfolgreichen Ausbau der öffentlich nutzbaren Ladeinfrastruktur in Aachen durch private Betreiber entscheidend“, so Heusch.

So soll der Aufbau von Ladeinfrastruktur auch nach dem Projektende auf hohem Niveau weiterlaufen, sowohl auf öffentlichen als auch auf privaten Flächen. Als sehr erfreulich bezeichnet Heusch beispielsweise, dass im Gewerbepark Avantis ein großer Schnellladepark in direkter Autobahnnähe entstehe, der spätestens 2025 ans Netz gehen wird.

Auch Professor Rik de Doncker, Leiter des RWTH-Instituts für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) betont, dass durch die intensive Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen sowie den anderen am Projekt beteiligten Unternehmen Synergien entstanden seien. Und: „Neben den ambitionierten Zielen der Stadt Aachen, eine Vielzahl von Ladestandorten im Stadtgebiet zu errichten, wurden an der RWTH Energiemanagement-Konzepte, neuartige Netzstrukturen und leistungselektronische Technologien zur Vermeidung von Netzhemmnissen erforscht. Sie alle ermöglichen eine zukunftsorientierte und kostengünstigere Ladeinfrastruktur.“

Auch über das Projektende hinaus will die RWTH Aachen die Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen sowie den weiteren Projektpartnern intensivieren, um im Bereich von Forschung und Entwicklung der Ladeinfrastruktur national und international eine Vorreiterrolle einzunehmen. Zukünftige Forschungsthemen sind aus Sicht von De Doncker u.a. die großflächige Ausstattung von Parkhäusern mit Ladeinfrastruktur, Schnellladeinfrastruktur und die Nutzung von Vehicle-to-Grid.

aachen.de

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