China verschärft Regelungen zu Seltenen Erden

Der chinesische Staatsrat hat schärfere Kontrollen für den Abbau, die Verarbeitung und den Handel mit seltenen Erden angekündigt. Die neuen Regeln sollen ab dem 1. Oktober in Kraft treten.

Bild: Nissan

Der Staatsrat ist ein wichtiges Führungsgremium, in etwa vergleichbar mit dem Regierungskabinett, wie etwa das „Handelsblatt“ einordnet. Sprich: Die Aussagen haben hohe Relevanz. Daher dürften die Maßnahmen „weitere Sorgen vor einer möglichen Verknappung der wichtigen Rohstoffe schüren“, so der Bericht.

Konkret geht es um die Materialien Praseodym, Neodym, Terbium und Dysprosium, die alle für ihre magnetischen Eigenschaften bekannt sind. Neodym wird beispielsweise oft in Permanentmagneten genutzt, um die Dichte des Magnetfelds zu erhöhen – wird ein solcher Permanentmangnet dann in einem Elektromotor (einer permanenterregten Synchronmaschine, PSM) eingesetzt, erhöht sich die Leistungsdichte des Motors. Aber auch in Generatoren (etwa für Windkraftanlagen) kommen die seltenen Erden zum Einsatz.

Für die vier genannten seltenen Erden soll ein Informationssystem zur Rückverfolgbarkeit eingerichtet werden. Über dieses System müssen Unternehmen melden, wie viele seltene Erden sie abbauen, verarbeiten oder exportieren. Gemäß der Ankündigung vom Wochenende müssen die Produktströme „wahrheitsgemäß“ aufgezeichnet werden.

China ist die global wichtigste Quelle für diese Rohstoffe. Wie das „Handelsblatt“ schreibt, importiert Deutschland seltene Erden zu 94 Prozent aus China. Mehr als 60 Prozent des weltweiten Abbaus finden in China statt, bei der Weiterverarbeitung sind es sogar 87 Prozent.

China hatte im vergangenen Herbst bereits die Ausfuhr des wichtigen Batteriematerials Graphit eingeschränkt. Dabei wurden Ausfuhrgenehmigungen für einige „hochsensible“ Sorten vorgeschrieben, die allesamt eher auf die Batterie-Fertigung zielen. Für andere, weniger empfindliche Graphit-Typen (die zum Beispiel in der Stahlindustrie zum Einsatz kommen), wurden die Exportkontrollen aufgegeben.

In der Phase, in der die Verhandlungen rund um die umstrittenen E-Auto-Zölle mit der EU laufen, kommt dem Vorstoß bei den seltenen Erden eine besondere Bedeutung zu. Aber auch die Exportkontrollen bei Batterie-tauglichem Graphit waren bereits in diesem Zusammenhang zu sehen: Wenige Wochen, bevor Peking die Maßnahmen verkündet hatte, hatte die EU ihre Anti-Dumping-Untersuchung zu E-Auto-Importen aus China eingeleitet – also die Grundlage für die im Juni verkündeten Sonderzölle.

handelsblatt.com

1 Kommentar

zu „China verschärft Regelungen zu Seltenen Erden“
John
06.07.2024 um 09:22
Man sollte das Material in Produkten mit langen Lebenszyklen einbauen und nicht in Automobile die man heute wie Schuhe oder T-Shirts konsumiert. Da hilft auch kein Recycling.

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