Group14 erhält drei Abnahmeverträge für E-Auto-Batterien

Der US-amerikanische Silizium-Batteriematerial-Hersteller Group14 hat nach eigenen Angaben fünf verbindliche Abnahmeverträge im Gesamtwert von mindestens 300 Millionen US-Dollar abgeschlossen. In drei Fällen handelt es sich um Anodenmaterialien für Elektroauto-Batterien.

Bild: Group14


Die Abnehmer sind Batteriezellen-Hersteller in Europa, Asien und Nordamerika – drei davon für Elektroautos und zwei für Unterhaltungselektronik. Die Namen nennt Group14 nicht. Auch die Verteilung des Gesamtwerts von 300 Millionen Dollar (derzeit umgerechnet 279 Millionen Euro) ist nicht bekannt. Dennoch sind gleich fünf verbindliche und mehrjährige Abnahmeverträge ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen. Da Porsche in Group14 investiert hat, ist es zumindest wahrscheinlich, dass der Sportwagenbauer für das eigene Cellforce-Batterieprojekt zu den Abnehmern zählt.

„Diese strategischen Lieferverträge zeigen weiterhin den Fortschritt von Group14 bei der weltweiten Einführung der Siliziumbatterietechnologie der nächsten Generation“, teilt das Unternehmen mit. Die eigenen Kunden (also die Zellhersteller) könnten damit „die leistungsstärksten Batterien, die heute produziert werden, an eine Vielzahl von Branchen“ liefern – darunter eben auch Elektroautos und eVTOL, aber auch die Unterhaltungselektronik.

Group14 hat ein Silizium-Kohlenstoff-Anodenmaterial namens SCC55 entwickelt. Silizium wird in der Anode anstelle von Graphit eingesetzt. In der Regel handelt es sich nicht um reine Silizium-Anoden, sondern eine Beimischung – auch Group14 spricht von Silizium-Kohlenstoff, also Graphit. Dabei gilt die Faustregel: Je mehr Silizium verwendet wird, desto höher wird die Energiedichte der Batterie, aber auch die mögliche Ladeleistung steigt.

Produzieren wird Group14 das Material in seinem Werk Moses Lake im US-Bundesstaat Washington (geplante Inbetriebnahme in 2024) und in Südkorea, wo Group14 ein Joint Venture mit SK betreibt. Bei dem Komplex in Moses Lake soll es sich laut dem Unternehmen um „ die weltweit größte Fabrik für Silizium-Batteriematerialien zum Einsatz in Elektrofahrzeugen“ handeln. Aber auch Firmen aus Deutschland sind daran beteiligt: Group14 hatte 2023 das deutsche Unternehmen Schmid Silicon übernommen – Schmid Silicon zählt zu den wenigen Produzenten von Monosilan und verfügt über ein solches Werk  im Industriepark Schwarze Pumpe im sächsischen Spreetal. Group14 benötigt Monosilan-Gas für die Produktion der SCC55-Anodenmaterialien.

„Das Tempo, mit dem unsere Kunden SCC55-Lieferungen bestellen, bestätigt, dass wir seit der Einführung von Siliziumbatterien an einem Wendepunkt für den Übergang zur Elektrifizierung aller Dinge stehen“, sagt Rick Luebbe, CEO und Mitbegründer von Group14. „Wir erleben einen Nachfrageschub auf dem Markt für EV-Batterien aufgrund der bahnbrechenden Leistungssteigerung, die mit Siliziumbatterien von Group14 erzielt werden kann.“ Group14 gibt an, dass die prognostizierte Nachfrage „mehr als das Vierfache der geplanten Produktionskapazität des Unternehmens bis 2027 beträgt“.

group14.technology

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