Porsche-Fahrer da Costa gewinnt beide Formel-E-Rennen in den USA
Auf der permanenten Rennstrecke in Portland – eine Ausnahme im von Stadtkursen geprägten Formel-E-Kalender – gelang Antonio Felix da Costa nicht nur ein Doppelsieg, sondern mit dem Triumph im Sonntags-Rennen in Shanghai der dritte Sieg in Folge. Das gab es zuletzt im Jahr 2020, als ebenfalls da Costa (damals noch für DS statt Porsche) drei Siege in Folge gelangen.
Im Saisonrennen 13 am Samstag hatte der Portugiese in Porsche-Diensten aber gar nicht als Erster die Ziellinie überquert: Jaguar-Pilot Mitch Evans kam zwar auf der Strecke als Erster ins Ziel, wurde aber noch während des Rennens für eine Kollision mit Jake Hughes (McLaren-Nissan) mit einer Zeitstrafe belegt. Deshalb war schon beim Zieleinlauf klar, dass da Costa das Rennen gewonnen hatte – vor Robin Frijns (Envision-Jaguar) und Jean-Eric Vergne (DS-Penske).
Mit dem Jaguar von Evans, da Costas Porsche und dem Kunden-Jaguar von Robin Frijns waren wieder einmal die Rennautos des britischen und deutschen Herstellers dominierend – auch wenn Evans nach der Fünf-Sekunden-Strafe letztendlich nur als Achter gewertet wurde.
Dass ein Formel-E-Rennsieg derzeit nur über Porsche und Jaguar geht, wurde auch am Sonntag beim 14. Saisonlauf deutlich: Da Costa im Porsche gewann abermals vor Robin Frijns im Envision-Jaguar, als Dritter kam Evans ins Ziel (und wurde auch als Dritter gewertet). Mit Pascal Wehrlein im zweiten Werks-Porsche ging auch der vierte Platz an einen der dominierenden Hersteller.
Nicht nur die Ergebnisse mit gleichem Rennsieger und Zweitplatzierten legen nahe, dass die beiden Läufe in Portland recht ähnlich verlaufen sind. In den ersten zwei Dritteln des Rennens geht es in der Formel E vorrangig darum, Energie zu sparen und sich im dichten Feld in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Im letzten Drittel wird dann das Tempo erhöht, um schnellstmöglich und zielgenau mit der verfügbaren Energie zu Ende zu fahren. Üblicherweise sorgen die engen Stadtkurse für Durcheinander und Kollisionen. Auf der teilweise sehr breiten Rennstrecke in Portland war das theoretisch kein Problem, in der Praxis war es aber nicht weniger chaotisch als auf einem Stadtkurs.
Das bekamen auch die beiden Favoriten auf den WM-Titel, Porsche-Fahrer Wehrlein und Nick Cassidy im Werks-Jaguar zu spüren. Nach Kollisionen und Beschädigungen blieb Cassidy in beiden Rennen ohne Punkte. Im Samstagsrennen holte Wehrlein als Zehnter nur einen Punkt. Am Sonntag konnte er den Vorsprung Cassidys verkleinern: Obwohl er sich früh im Rennen den Frontflügel beschädigt hatte und bis auf Platz 13 zurückfiel, kämpfte sich der Deutsche (ohne Frontflügel wohlgemerkt) wieder bis auf Platz vier nach vorne. Cassidy (167 Punkte) hat nun zwölf Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen Evans und Wehrlein, die beide 155 Zähler gesammelt haben – aufgrund der besseren Einzelergebnisse wird Evans als Zweiter gewertet.
Vierter in der Meisterschaft ist da Costa, der mit seinem Sieg in Berlin bereits vier Rennen gewonnen hat. Ohne den schwachen Saisonstart oder die Disqualifikation in Misano könnte da Costa (134 Punkte) auch noch ganz vorne mitmischen. Die Disqualifikation aus Misano (es war eine unzulässige Feder am Strompedal verbaut) ist inzwischen übrigens final: Das FIA-Berufungsgericht hat den Protest von Porsche zurückgewiesen.
In der Team-Wertung führ (wenig überraschend bei Platz 1 und 2 in der Fahrerwertung) Jaguar TCS Racing mit 322 Punkten vor Tag Heuer Porsche (289 Punkte). Die beiden Hersteller werden die Team-WM unter sich ausmachen, da der Rückstand von DS-Penske (184 Punkte) und Andretti-Porsche (168) zu groß ist. Der Vorjahres-Team-Weltmeister Envision Jaguar hat bisher nur 88 Punkte gesammelt – davon stammen 21 Zähler vom Portland-Wochenende.
Die Formel-E-Saison geht mit einem weiteren Double-Header in London (20./21.7.) zu Ende.
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