VW und SAIC entwickeln zwei neue E-Modelle

Volkswagen und SAIC haben im Rahmen ihres chinesischen Joint Ventures eine Reihe technischer Kooperationsvereinbarungen für neue Produkte unterzeichnet. Dazu gehört die Entwicklung von zwei rein elektrischen Modellen sowie drei Plug-in-Hybrid-Modellen in China und Deutschland, die ab 2026 auf den Markt gebracht werden sollen.

vw saic china kooperation 2024
Bild: SAIC

Die Vereinbarung wurde anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Joint Ventures zwischen Volkswagen und dem in Shanghai ansässigen Staatskonzern unterzeichnet. Bisher bietet SAIC VW bei den Elektroautos Modelle auf Basis des Konzernbaukastens MEB an, die für den Verkauf in China minimal modifiziert wurden. Im Kern handelt es sich also um bekannte Modelle wie den ID.3 und ID.4 mit kleinen, kosmetischen Anpassungen und zum Teil Batterien von anderen Lieferanten. Das Konzept der Fahrzeuge ist aber gleich – und hat in China bisher nur zu überschaubaren Erfolgen geführt.

Die zwei BEV und drei PHEV, die zwischen 2026 und 2030 auf den Markt kommen sollen, sollen laut der SAIC-Mitteilung das „Joint Venture gemeinsam ‚technologisch stärken‘ und ein neues Kapitel der Joint-Venture-Kooperation aufschlagen“. Details zu den Modellen – oder auch nur, welche Plattform sie nutzen werden – sind noch nicht bekannt. Es ist aber ausdrücklich von einer gemeinsamen Entwicklung die Rede und nicht von der Übernahme einer VW- oder SAIC-Plattform. Bei VW käme etwa die „China Main Platform“ (CMP) in Frage, die derzeit gemeinsam mit Xpeng für chinesische E-Autos genutzt werden soll. SAIC verfügt mit der MSP (Modular Scalable Platform) des MG4 (in China als Mulan verkauft) über eine geeignete Basis für Elektrofahrzeuge.

Im Falle des neuen Joint Ventures zwischen Audi und SAIC wird hingegen eine neue Plattform entwickelt. Diese heißt wie berichtet Audi Advanced Digitized Platform. Für die neuen Modelle von SAIC-VW kommt sie aber wohl nicht in Frage.

 „Wir unternehmen alle Anstrengungen, um unsere Elektrifizierungsstrategie voranzutreiben, und haben einen klaren Fahrplan formuliert. Chinas Markt für Elektrofahrzeuge ist voller Dynamik und hartem Wettbewerb. Für uns ist es von großer Bedeutung, die strategische Zusammenarbeit mit SAIC weiter zu stärken und die Entwicklung der Elektrifizierung voranzutreiben“, sagt Ralf Brandstätter, Geschäftsführer der Volkswagen Group China. „Wir erweitern das Angebot an rein elektrischen, intelligent vernetzten Fahrzeugen und konzentrieren uns auf die Beschleunigung des Angebots im kontinuierlich wachsenden Bereich der Plug-in-Hybridfahrzeuge, um den Verbrauchern eine attraktivere Produktauswahl zu bieten.“

Chen Hong, Vorsitzender von SAIC Motor, betont, dass das Unternehmen sich „voll und ganz“ für die Entwicklung von New Energy Vehicles engagiere. „Als Vorreiter haben wir erfolgreich sieben große Technologiebasen eingeführt, um einen neuen technologischen Lebenskörper mit einem ‚starken Herzen, einem starken Körper und einem intelligenten Gehirn‘ für die Zukunft zu schaffen“, so Chen. Man werde „weiterhin zusammenarbeiten, um SAIC Volkswagen mit Technologie zu stärken und an Marktorientierung, technologischer Innovation und Win-Win-Kooperation festzuhalten“. Chen ist zugleich auch Sekretär des Parteikomitees und lies an den politischen Dimensionen keinen Zweifel aufkommen: „Chinas Automobilindustrie vollendet den Rollenwandel vom ‚Folgen‘ zum ‚Parallellaufen‘ und dann zum ‚Führen‘“.

saicmotor.com

2 Kommentare

zu „VW und SAIC entwickeln zwei neue E-Modelle“
Markus
01.07.2024 um 11:15
VW und SAIC arbeiten seit 40 Jahren zusammen. In der Zeit fand man es toll das so viel Geld vom chinesischen Staat reingebuttert wurde um die Fabriken aufzubauen und als VW Konzern dort Fuß zu fassen. Aber jetzt wo aus diesem langen Erfolg heraus die Autos von SAIC nach Europa kommen will man fast 40 % Zoll drauf knallen weil ja so böse gefördert... Da geht mir der Hut hoch...
Volker Boecke
01.07.2024 um 12:29
Was ist denn mit den deutschen Zuschüssen beim Kauf eines E-Autos. Sind das keine Subventionen vom Staat? Augenwischerei. So langsam wird Brüssel zum Klotz am Bein

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