ZF präsentiert 48-Volt-Antrieb für E-Bikes
Erstmals angekündigt hatte der Konzern das „ZF Bike Eco System“ in diesem Mai – und als Vorstellungsdatum die Messe Eurobike genannt, die Anfang Juli in Frankfurt am Main stattfindet. Das „ZF Bike Eco System“ soll nahezu alle E-Bike-Typen abdecken und mit deutlich geringerem Aufwand als bei heute marktüblichen E-Bike-Antrieben am Fahrrad montiert werden können.
Kernkomponente ist die ZF-Antriebseinheit „CentriX“ mit einem sehr kompakten 90 Newtonmeter starken Mittelmotor. Der „CentriX“ soll sich dank der hohen Drehmomentdichte durch ein kompaktes Baumaß auszeichnen – in der Einheit sind der Motor und eine Getriebestufe integriert. „Mit einem Einbaumaß von nur 88 Millimetern im Durchmesser und 118 Millimetern in der Breite ist der Antrieb nur ungleich größer als eine 0,33 Liter Getränkedose und lässt sich mit Ketten- wie auch mit Nabenschaltungen kombinieren“, so ZF.
Grundsätzlich will ZF zwei Leistungsstufen anbieten. Der CentriX 90 mit einem Drehmoment von 90 Newtonmetern (Nm) Unterstützungsleistung und einer maximalen Leistung von 600 Watt ist ideal für Mountain-, Trekking- oder SUV-Bikes, während der CentriX 75 mit 75 Nm Unterstützungsleistung und einer maximalen Leistung von 450 Watt beispielsweise für Gravel-, Commuter- oder Urban-Bikes ausgelegt ist. Bei den 600 bzw. 450 Watt handelt es sich um die Spitzenleistung, bei der Dauerleistung ist der Antrieb auf 250 Watt ausgelegt.
Der 48-Volt-Akku wird – wie bei modernen E-Bikes in der Regel üblich – ins Unterrohr des Fahrrads integriert. Das erfolgt laut ZF über ein „innovatives Schienensystem“. Angeboten werden zwei Akku-Größen von 504 bzw. 756 Wattstunden. Die Steuereinheit, von ZF „Core Controller“ genannt, wird in das Oberrohr des Fahrrads integriert. Dort kann etwa der Ladezustand der Batterie über ein LED-Kreisdisplay abgerufen werden. Optional kann das System auch mit einem 2,8-Zoll-Touchscreen am Lenker ausgestattet werden. Der Core Controller verfügt auch über magnetische Federkontakte, um etwa Smartphones oder andere Geräte zu laden. Auf dem Smartphone können per App und Bluetooth-Anbindung alle wichtigen Daten abgerufen oder Features wie die Navigation und Routenaufzeichnung genutzt werden – daher ist das Lenker-Display auch nur optional. Über den magnetischen Stecker sind auch Software-Updates möglich.
Grundsätzlich soll das „ZF Bike Eco System“, auch wenn es das ZF im Namen trägt, als offenes System ausgelegt sein. Laut der Mitteilung sind „Schnittstellen und Integrationsmöglichkeiten für Drittanbieter“ vorgesehen. Damit sollen die Fahrradhersteller „sehr flexibel in der Wahl weiterer Komponenten“ sein oder von einer einfachen Montage profitieren können.
„Mit unserem nur 2,5 Kilogramm leichten und einzigartig kompakten E-Bike-Antrieb CentriX setzen wir einen Benchmark in der Leistungsklasse bis 90 Newtonmetern Drehmoment“, erklärt Daniel Härter, Leiter des Geschäftsbereichs Micro Mobility bei ZF. „Das erlaubt es Fahrradherstellern, ihren Kunden leistungsstarke E-Bikes anzubieten, die vom Gewicht und von der Optik E-Bikes mit leichtem Unterstützungsmotor nahekommen.“
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