Audi stoppt Vertrieb des e-tron GT in China
Wie die „Automobilwoche“ aus Konzernkreisen erfahren haben will, wird Audi den e-tron GT in China nicht mehr anbieten. Später hat das Unternehmen den Schritt bestätigt und die Entscheidung offiziell mit der neuen Unternehmensstrategie begründet: „Audi verfolgt den Ansatz ‚In China for China‘. Das heißt, der Schwerpunkt liegt auf lokal produzierten, speziell auf die Bedürfnisse chinesischer Kunden ausgerichteten Fahrzeugen.“
Sprich: Für den in den Böllinger Höfen in Neckarsulm gebauten e-tron GT ist als Import-Fahrzeug kein Platz mehr im China-Portfolio von Audi. Da der überarbeitete e-tron GT noch vor wenigen Wochen von Audi selbst als als „Speerspitze der Elektromobilität“ bezeichnet wurde, hat diese Entscheidung durchaus Symbolwirkung.
Doch ganz so einfach, wie Audi es darstellt, ist die Sache offenbar nicht: Der e-tron GT hat sich in China nicht sonderlich gut verkauft, was Audi wohl die Entscheidung zum Import-Verzicht deutlich einfacher gemacht haben dürfte. Die „Automobilwoche“ zitiert Zahlen der Unternehmensberatung JPW Asia, wonach seit Ende 2022 in China nur gerade einmal 188 e-tron GT in China verkauft wurden.
Als elektrisches Topmodell der Marke hatte sich Audi sicherlich mehr erhofft. Audi hatte Ende 2022 zunächst den RS e-tron GT zu Preisen ab umgerechnet 186.500 Euro auf den chinesischen Markt gebracht, erst seit August 2023 wurde auch der Audi e-tron GT zu Preisen ab 127.000 Euro dort verkauft – mit überschaubarem Erfolg.
Nun ist als noch noch nicht einmal anderthalb Jahren Schluss für die Baureihe – zumindest in China. In dem für die Marke so wichtigen Land will sich Audi jetzt vorerst auf die PPE-Modelle konzentrieren – der Q6L e-tron als China-Langversion ist bereits vorgestellt, später soll der A6 e-tron folgen. Zudem wird noch der Q5 e-tron auf Basis des MEB verkauft. Die Hoffnungen liegen nun auf den China-spezifischen E-Autos, die in der Kooperation mit SAIC entwickelt werden.
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