Batterierecycling: Hydrovolt expandiert nach Nordfrankreich

Hydrovolt will künftig auch in Frankreich Batterien recyceln. Das Joint Venture des schwedischen Batterieherstellers Northvolt und des norwegischen Aluminiumproduzenten Norsk Hydro plant, sich im Norden des Landes anzusiedeln - dort, wo in Frankreich aktuell die Batterieindustrie heranwächst.

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Bild: Hydrovolt

Hydrovolt gibt an, eine endgültige Investitionsentscheidung über die Ausweitung seines Geschäfts in Frankreich getroffen zu haben. Ansässig werden will das Recycling-Unternehmen in Hordain. Die Stadt ist uns geläufig, weil dort auch ein Stellantis-Nutzfahrzeugwerk steht, in dem Anfang des Jahres u.a. die industrielle Serienfertigung von H2-Transportern angelaufen ist. In Nordfrankreich sind bekanntlich viele Batteriegroßprojekte im Aufbau. Allein um Dunkerque entstehen Batteriezellenfabriken von ProLogium und Renault-Partner Verkor, eine Batterie-Recyclingstätte von Eramet und Suez sowie ein Kathodenmaterial-Werk von XTC und Orano – auch die im Bau befindliche Batteriefabrik von Envision in Douai liegt in der Region Hauts-de-France.

Die Informationen zur geplanten Anlage in Hordain sind noch spärlich. In einem ersten Schritt will Hydrovolt eine Sammelstelle für die Entladung und Zerlegung von EV-Batterien und Industriebatterien einrichten. Und: Der gewählte Standort verfügt dem Unternehmen zufolge bereits über eine für das Recycling geeignete Anlage mit einer Fläche von circa 3.000 Quadratmetern, weshalb der Betrieb schon 2025 starten soll. Die Pläne stehen allerdings noch unter dem Vorbehalt der erforderlichen Genehmigungen.

Das Joint Venture gibt grundsätzlich an, sich bei seiner Expansion nach Frankreich auf die Erfahrungen aus Norwegen stützen zu wollen. Dort betreibt Hydrovolt seit Mai 2022 eine Batterie-Recyclinganlage mit Standort in Fredrikstad. Sie kann jährlich etwa 12.000 Tonnen an Batteriepaketen (rund 25.000 EV-Batterien) verarbeiten. Das langfristige Ziel des Joint Ventures ist es, bis 2025 etwa 70.000 Tonnen Batteriepacks und bis 2030 300.000 Tonnen Batteriepacks zu recyceln, was etwa 150.000 EV-Batterien im Jahr 2025 und 500.000 im Jahr 2030 entspricht.

Für Hordain hat sich Hydrovolt entschieden, weil die Region „ein wachsender Knotenpunkt für die Wertschöpfungskette von Batterien ist“. Ole-Christen Enger, CEO von Hydrovolt, bezeichnet die Investitionsentscheidung als Meilenstein: „Der Eintritt in den französischen Markt wird uns helfen, unsere Position als führender europäischer Recycler von EV- und Industriebatterien zu behaupten. Für uns ist es wichtig, in ganz Europa eine lokale Präsenz aufzubauen, um eine kreislauffähige Wertschöpfungskette für Batterien zu schaffen.“

Hydrovolt wurde 2020 von Hydro und Northvolt gegründet und hat seinen Hauptsitz in Oslo. Ende Februar gab das Joint Venture an, mit dem finnischen Mitbewerber Fortum zu kooperieren, um Nordeuropa zu einer Vorbild-Region für das Batterierecycling zu machen. Dazu wird Hydrovolt in seiner Batterie-Recyclinganlage in Fredrikstad E-Auto-Akkus mechanisch zerkleinern und die so gewonnene „schwarze Masse“ zur weiteren Verarbeitung an die hydrometallurgische Anlage von Fortum Battery Recycling im finnischen Harjavalta liefern. Dort werden dann die Metalle aus der Masse zurückgewonnen, um anschließend für die Herstellung neuer Lithium-Ionen-Batterien verwendet zu werden.

hydrovolt.com

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