Wiesbaden eröffnet Parkhaus mit über 400 Ladepunkten

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit öffnet in Wiesbaden das Parkhaus Elsässer Platz seine Pforten. Die Besonderheit: Auf 17 Etagen sind alle 429 Stellplätze mit einem Ladepunkt ausgestattet. Neben den AC-Geräten stehen im Erdgeschoss auch vier HPC-Stationen zur Verfügung.

wiesbaden elsässer platz parkhaus ladestationen wallbox abl 2024
Bild: ABL

Das Parkhaus Elsässer Platz ist ein Gemeinschaftswerk des kommunalen Bauunternehmens WiBau, des Tiefbau- und Vermessungsamts und des Liegenschaftsamts. Mit dem Parkhaus an der Klarenthaler Straße werden die Parkplätze auf dem Elsässer Platz kompensiert, die für die Umgestaltung zu einer Grün- und Spielfläche entfallen. Den Betrieb des Parkhauses und der Ladeinfrastruktur wird die WiBau verantworten.

Das Parkhaus verfügt über 17 Etagen und wartet mit 429 Stellplätzen auf. 424 davon verfügen über einen AC-Ladepunkt über Geräte von Hersteller ABL. Acht Parkplätze im Erdgeschoss werden über vier HPC-Geräte mit Strom versorgt. Das Parkhaus soll vorrangig von Anwohnern genutzt werden, steht aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung.

ABL liefert in einer Mitteilung anlässlich der Eröffnung detaillierte Zahlen und Fakten zur verbauten Ladeinfrastruktur. So kommen vor Ort 217 Wallboxen des Typs eM4 (mit insgesamt 424 Ladepunkten) zum Einsatz. Pro Etage kreierte das Laufer Unternehmen je zwei Ladecluster mit dynamischem Lastmanagement (des Anbieters Energielenker). Der Aufbau erfolgte im sogenannten Controller-Extender-Modus: Darauf basierend gibt es im Parkhaus 33 Ladegruppen mit jeweils sieben bis 17 Ladepunkten pro Gruppe. Entsprechend sind 33 Wallboxen des Typs eM4 Twin Controller verbaut und um 174 eM4 Twin Extender sowie 10 eM4 Single Extender ergänzt worden. Integriert ist nach ABL-Angaben ferner ein intelligentes Energiemanagement, kommuniziert werde über Modbus TCP-IP.

„Bei einem Projekt wie diesem sind die Anforderungen an Ladeinfrastruktur und integrierte Systeme hochkomplex“, heißt es aus der ABL-Zentrale. Mit den Projektbeteiligten habe sich die Stadt Wiesbaden für die Umsetzung ihres Vorhabens erfahrene eMobility-Experten an die Seite geholt. „Die in Wiesbaden verbaute Wallbox eM4 ist bereits die zweite Generation intelligenter Ladelösungen von ABL. Die Wallbox eM4 wurde 2022 eingeführt“, so ABL weiter.

Die Baumaßnahmen an dem neuen Parkhaus begannen im Dezember 2022, das Richtfest folgte im März 2024. Von dieser Woche an läuft nun eine Testphase des E-Mobility-Hubs an, die vom Fraunhofer-Institut begleitet wird und bis Dezember 2024 laufen soll. Die Baukosten für das Parkhaus liegen bei rund 23 Millionen Euro. Die Errichtung des E-Mobility Hub, also Trafostation und Ladeinfrastruktur, ist vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt begleitet worden. Der Förderbescheid umfasst knapp acht Millionen Euro.

ablmobility.de, wiesbadenaktuell.de

14 Kommentare

zu „Wiesbaden eröffnet Parkhaus mit über 400 Ladepunkten“
Jensen
03.07.2024 um 11:40
Phantastisch !
Herbert Wertig
03.07.2024 um 11:44
Gibt es da näheres zum Lademanagement? Da werden ja nicht 100 PKW gleichzeitig mit 22 kW geladen werden können?
ed
04.07.2024 um 08:28
Es dürfen im ersten Schritt, bis der 2. Trafo genehmigt worden ist, insg. 1600A für Ladeinfrastruktur genutzt werden.
Nostra Damus
03.07.2024 um 12:19
53.613€ pro Stellplatz bezahlt von unseren Steuern,von den laufenden Kosten mal gar nicht zu reden - ein Wahnsinn sondergleichen. Wäre wesentlich billiger und smarter gewesen, 429 Autobesitzern lebenslang eine kostenlose Deutschlandcard zu geben, wenn sie im Gegenzug ihre Blechkiste verschrotten lassen.
5000er
04.07.2024 um 06:17
@ Nostra Damus Auch das 49€ Ticket wird den Individualverkehr nicht ersetzten. Daher ist es Gut das Landbewohner beim Einkaufen in der Stadt an solchen Plätzen parken und laden können. Ansonsten werden auf dem Land die meisten beim Verbrenner bleiben wollen.
Markus
03.07.2024 um 13:32
Als würden die Parkplätze nur 429 Autofahrer nutzen... Ja, ne, ist klar...
Stefan F.
03.07.2024 um 13:17
Ich komme bei 8 Mio Förderung auf 18.519 € pro Ladeplatz. Wenn man jetzt noch alle Plätze mit Rückeinspeise- Option versehen hätte, wäre das ein beachtlicher Stromspeicher. Wie auch immer: Die Anwohner freuen sich über neue Grünanlagen und haben endlich die Möglichkeit, ein BEV zu laden. Das wird sich auf den Verkehrslärm und die Luftqualität auswirken. Wahnsinn ist was Anderes.
Nicht Elon Musk
03.07.2024 um 14:39
Sehr gut! BRAVO! So sollte das überall umgesetzt werden.
Ralf Barth
03.07.2024 um 15:52
Toll, das ist mal eine tolle Nachricht. Ich wünschte mir andere Städte würden hier folgen. (Marburg….)
D-Tric
03.07.2024 um 18:42
Interessant wäre, wie hoch die Mehrkosten durch die Ladeinfrastruktur waren.
Günni
04.07.2024 um 06:58
Mich würde interessieren, wie das in dem Parkhaus mit den Standgebühren laufen soll, die inzwischen fast jeder Ladeanbieter berechnet. Und die freie Ladezeit wird ja auch immer kürzer. Wer weiss, ob man demnächst nicht auch an der AC-Säule schon nach 45min kräftig zur Kasse geben wird, wie es jetzt schon bei DC der Fall ist.
Arno Nühm
04.07.2024 um 18:23
Wie genau die Preise für das Laden gestaltet sind wäre wirklich eine Erwähnung im Artikel wert gewesen. Ein Beispiel aus Bad Pyrmont (Parkhaus in der Rathausstraße). Laden direkt mit der EC Karte ohne maximale Ladedauer für 0,5 € /kWh + 0,35 € je Ladevorgang (für die Bankgebühren) , auch wenn es dort nur 4 Ladepunkte sind. So kann man auch ohne Zeitdruck einfach laden.Und wenn alle Parkplätze eine Lademöglichkeit haben fällt der Sinn einer Blockiergebühr einfach weg.
erFahrer
04.07.2024 um 08:33
Danke - aus Sicht der optimalen Parkraumbewirtschaftungen der dazu passende Schritt. Ab mehr als 10% Ladeplätze gibt es dann nur noch 100%. Ja, bitte electrive, hierzu mehr Lade-Details veröffentlichen.
Richard
04.07.2024 um 08:54
So wird es weitergehen, sehr gut. Einfach mal machen! Nur kommen sofort wieder Zweifler, Skeptiker und Widersacher und wollen alles in Deutschland schlecht reden…

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert