Kontron verbucht Wallbox-Großauftrag von deutschem OEM

Das Augsburger Unternehmen Kontron hat eine Großbestellung über Wallboxen im Wert von 120 Millionen Euro erhalten. Auftraggeber ist ein „führender deutscher Automobilhersteller“. Entwickelt und gefertigt werden die Wallboxen bei Kontrons neuer Tochter eSystems.

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Der Auftrag umfasst laut Kontron die Entwicklung und Lieferung von vollvernetzten Wallboxen. Die Serienproduktion mit einem Auftragsvolumen von 120 Millionen Euro soll im dritten Quartal 2024 beginnen und der Vertrag habe eine Laufzeit bis 2028, heißt es. Die Wallboxen werden im Auftrag des Kunden für den europäischen und chinesischen Markt entwickelt und gefertigt und werden sich in der Ausführung für diese beiden Märkte auch unterscheiden. Beim Auftraggeber handele sich um einen deutschen Hersteller von Premiumfahrzeugen, mit dem eSystems bereits eine langjährige Partnerschaft verbinde, heißt es noch.

Die neue Wallbox – Kontron spricht von einer neuen Generation – basiert auf der von eSystems geschaffenen ghostONE-Plattform. Dabei handelt es sich um eine individualisierbare Whitelabel-Lösung. Sie sei voll vernetzt via Ethernet, LTE, WiFi, EEBUS, MODBUS/TCP, OCPP und ISO15118. „Unsere vollvernetzte Wallbox kann ’smart charging next level’“, sagt eSystems-Managing Director Jochen Paukert. „Das Laden eines E-Autos ist dann nicht einfach nur ein Auftanken mit Strom. Unsere Wallbox ermöglicht die sichere Integration erneuerbarer Energien in die Netze, die Nutzung von Eigen-PV-Strom und das Senken der Kosten mittels dynamischer Tarife.“ Die Wallboxen erfüllten zudem die höchsten Sicherheitsanforderungen für Daten und werden remote mit Updates versorgt.

Dass Kontron, ein Spezialist für Rechnertechnologien, den Auftrag bei sich verbuchen kann, liegt daran, dass die Augsburger eSystems Anfang des Jahres im Rahmen der Übernahme der Münchner Elektronikfirma Katek mitakquiriert hatten. Für Kontron ist es bereits das zweite Großprojekt für intelligente Wallboxen, das die neue Tochter in kurzer Zeit an Land gezogen hat. Erst im Mai hatte das Unternehmen die Freigabe zur Lieferung von smarten Ladesystemen über mindestens 200 Millionen Euro erhalten. „Diese Großaufträge zeigen: Unser Geschäftsbereich ’smart charging’ ist ein zentraler und extrem wertschöpfender Baustein in unserem Portfolio”, äußert Kontron-CEO Hannes Niederhauser. „Mit diesem Neuprojekt stärken wir unser Wachstum in diesem zukunftsweisenden Bereich weiter.”

Kontron ist übrigens seit 2017 wiederum im Besetz des österreichischen Unternehmens S&T. Der Kauf wurde seinerzeit u.a. durch den taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn mitfinanziert, der fast parallel wiederum bei S&T einstieg.

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