Stellantis entwickelt mit CEA Batteriezellen für günstigere E-Autos

Stellantis und die staatliche französische Forschungseinrichtung CEA haben eine fünfjährige Zusammenarbeit zur Entwicklung von Batteriezellen der nächsten Generation vereinbart. Der Deal dürfte in direktem Zusammenhang mit den zurzeit eingestellten Arbeiten an ACC-Werken in Deutschland und Italien stehen.

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Bild: Stellantis

Das CEA ist Frankreichs Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien. Stellantis greift auf die Expertise der Forschungseinrichtung zurück, um Zellen für „erschwingliche Elektrofahrzeuge der nächsten Generation“ zu entwickeln. Die Technologie soll seinen „Gigafactorys bereitgestellt werden, die in Joint Ventures betrieben werden“. Das ist der entscheidende Hinweis in der Mitteilung des Autobauers, dass die Kooperation in Zusammenhang mit den jüngst vermeldeten Stopps bei ACC steht. Das Batteriezellen-Joint-Venture von Stellantis, Mercedes-Benz und TotalEnergies – der volle Namen ist Automotive Cells Company – pausiert aktuell die Bauarbeiten an seinen Batteriezellenwerken in Kaiserslautern und im italienischen Termoli. Und zwar, um von seiner Nickel-basierten Zellchemie auf kostengünstigere Batterietechnologien umzusatteln.

Als Grund für den Einschnitt wurde Anfang Juni die nachlassende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen genannt. Das Unternehmen will daher offenbar kostengünstigere Batterien erforschen und entwickeln, um billigere Elektrofahrzeuge zu liefern. Wie es genau in Kaiserslautern und Termoli weitergeht, soll Ende 2024 oder Anfang 2025 präzisiert werde. Inwiefern die Reorientierungsphase bei ACC auch die dritte Fabrik in Frankreich betrifft, ist bisher unbekannt. Dort wird aktuell der erste Produktionsblock mit 13,4 GWh hochgefahren. Weitere zwei Blöcke sind bisher geplant gewesen, um auf 40 GWh zu kommen.

Zurzeit setzt das Joint Venture allein auf NMC-Batteriezellen (Nickel-Mangan-Cobalt). Auch Konkurrent Renault verfolgte bisher eine NMC-only-Strategie, öffnet sich neuesten Infos zufolge nun aber auch der günstigeren LFP-Technologie gegenüber. Welche Zellchemie bei der Stellantis-CEA-Kooperation im Fokus steht, wird nicht genannt. Die Rede ist nur von „disruptive Zellchemien“, was nicht unbedingt für die bereits recht geläufige LFP-Technologie sprechen dürfte. Das gemeinsame Forschungsprogramm umfasse die Entwicklung “hochmoderner Zellen mit höherer Leistung, längerer Lebensdauer und einem niedrigeren CO2-Fußabdruck zu einem wettbewerbsfähigen Preis”, heißt es in der Stellantis-Mitteilung nur allgemein. Weitere Schwerpunkte bilden die Lebenszyklusbewertung sowie Entwicklung und Validierung von Batteriezellen.

„Wir wissen, dass die Batterietechnologie vor einem Wandel steht. Zwar sind wir noch nicht 100%ig sicher, wie dieser Wandel aussehen wird. Klar ist aber, dass wir zu den Vorreitern dieser Transformation gehören wollen“, äußert Ned Curic, Stellantis Chief Engineering and Technology Officer. Intern analysiere Stellantis rund um die Uhr mehrere Optionen und untersuche unterschiedliche Technologien. Gleichzeitig kooperiere man eng mit Tech-Startups, Laboren, Universitäten und den renommiertesten Forschungseinrichtungen der Welt wie der CEA. „Wir sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit der CEA schneller zu einem Durchbruch bei disruptiven Batteriezell-Technologien führen wird. Damit können wir unser zentrales Ziel erreichen und unseren Kundinnen und Kunden eine saubere, sichere und erschwingliche Mobilität anbieten.“

Philippe Stohr, Leiter der Energieabteilung von CEA, spricht von einem ehrgeizigen, mehrjährigen F&E-Programm für Batteriezellen. „Dieses spannende Projekt nutzt die mehr als 25-jährige Erfahrung von CEA im Bereich Lithium-Ionen-Batterien optimal und kommt einem der wichtigsten Automobilakteure im Wettrennen um die Elektromobilität zugute. Unsere Herausforderung besteht darin, Design und Herstellung zu beschleunigen und ein tiefes Verständnis der fortschrittlichsten Zelltechnologien zu ermöglichen, indem wir unser Fachwissen, unsere Fähigkeiten und unsere Vision teilen.“

media.stellantis.com

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