Werksausbau in Grünheide: Tesla erhält erste Vorab-Genehmigung

Tesla darf seine Fabrik in Grünheide ausbauen. Die Landesbehörden haben einem entsprechenden Antrag des Unternehmens stattgegeben. Bei dem nun genehmigten Ausbau handelt es sich um Bauarbeiten auf dem bestehenden Gelände - nicht zu verwechseln mit einem extern geplanten Güterbahnhof, der zuletzt für Unruhe in Grünheide sorgte.

tesla gigafactory 4 brandenburg 2024 04 min
Bild: Tesla

Tesla will die Produktionskapazität in Grünheide mit dem Ausbau seines Werks von 500.000 auf eine Million Fahrzeuge pro Jahr schrauben. Diese Pläne sind schon länger bekannt. Laut der Nachrichtenagentur DPA hat das Brandenburger Landesamt für Umwelt nun grünes Licht für bestimmte Erweiterungarbeiten auf dem bestehenden Gelände gegeben, sodass Tesla nun vorzeitig mit ersten Baumaßnahmen beginnen kann. Grundsätzlich geplant ist u.a. der Bau einer weiteren großen Halle sowie die Optimierung bestehender Anlagen. Auch die Kapazität der Batteriespeicherproduktion soll nach DPA-Angaben steigen. Als erste Maßnahmen will Tesla nun zunächst die Schaffung einer Logistikfläche für Neuwagen (einschließlich Untergrundleitungen) sowie den Bau von Treppenhäusern am Presswerk und von Solaranlagen auf Dächern angehen.

Den nun genehmigten Antrag für den Ausbau seines Werks in Grünheide hatte Tesla im März 2023 beim Land Brandenburg eingereicht, konkret beim Landesamt für Umwelt. Es handelte sich dabei um den ersten Antrag auf eine Teilgenehmigung, dem weitere folgen sollen. Laut einem früheren Bericht der Märkischen Oderzeitung geht es bei dem Ausbau um 70 Hektar im Norden des Grundstücks. Während die Rodung noch über den aktuellen Bebauungsplan abgedeckt war, musste Tesla die Erweiterung der Fabrik selbst wieder neu beantragen. Die geplante Halle muss also genehmigungsfähig nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz sein. Die genehmigten Vorab-Arbeiten vollzieht Tesla auf eigenes Risiko. Die finale Genehmigung steht noch aus.

Die Produktionsanlagen sollen wie erwähnt auf dem bestehenden Werksgelände errichtet werden. Zudem hat Tesla nach früheren Angaben „Planungen und Produktionsprozesse so optimiert, dass die bisher zugrunde gelegten und vertraglich vereinbarten Mengen an Frischwasser auch für diesen Ausbau ausreichen“. Das soll durch eine vollständige Aufbereitung und Wiederverwendung bei der Produktion anfallender Abwässer erreicht werden. In anderen Worten: Das texanische Unternehmen schätzt, dass es eine Verdopplung der Produktionskapazität bei gleichem Wasserverbrauch gewährleisten kann.

Die Ausbaupläne gedeihen zu einem Zeitpunkt, zu dem sich Tesla noch im Ramp-up des ersten Fabrikabschnitts befindet. Laut DPA ist der jüngste Stand, dass in Grünheide in zwölf Monaten etwa 300.000 Einheiten vom Band liefen. Die Belegschaft umfasse aktuell rund 12.000 Beschäftigte.

Nicht zu verwechseln sind die Ausbaupläne übrigens mit einer im September 2022 angekündigten Erweiterung für ein neues Logistikzentrum samt Güterbahnhof. Dieses soll außerhalb des bisherigen Grundstücks auf gut 100 Hektar Land im Osten entstehen. Das Vorhaben wird in Grünheide von starken Protesten begleitet.

manager-magazin.de, handelsblatt.com

5 Kommentare

zu „Werksausbau in Grünheide: Tesla erhält erste Vorab-Genehmigung“
Robert
05.07.2024 um 10:19
15 Monate Dauer nur um eine Vorabgenehmigung zu erhalten? in anderen Ländern wird in der gleichen eine komplett neue Fabrik mit allen Gehnemigungen Gebaut, kein Wunder das in Deutschland nichts mehr vorangeht. Nur ein Glück das es bei Beerdigungen deutlich schneller geht nicht auzudenken wenn man nach dem Tode eines Angehörigen erstmal einen Antrag auf Beerdigung stellen müsste und dann 15 Monate auf die Genehmigung zu warten
Wilhelm
08.07.2024 um 07:34
Dass hierzulande nicht vorwärts geht ist das typische Ossigejammer. Haben Sie nichts Besseres zu tun als hier Desinformation zu verbreiten?
Jörg
06.07.2024 um 09:46
Viel interessanter finde ich die Frage, warum ausgerechnet bei Tesla gegen die "achso umweltschädlichen Autos" demonstriert wird, während alle andern Hersteller in DE verschont bleiben....
Battie
07.07.2024 um 10:43
Tja, die Öl Lobby tut eben ihre Arbeit denke ich, an was sollte es sonst auch liegen??
Volker
05.07.2024 um 17:07
Hätten Sie ein Beispiel, wo in 15 Monaten eine vergleichbar komplexe Fabrik geplant, genehmigt und gebaut wurde? Das ganze Bitte mit menschenwürdiger Bezahlung und vernünftigem Arbeitsschutz etc.? (Oder würden Sie selbst gerne unter chinesischen oder vietnamesischen Bedingungen arbeiten wollen?)

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