NRW-Polizeigewerkschaft überrascht mit Tempolimit-Aussage und Elektroautos
Soweit, so nachvollziehbar. Der Bogen, den die Polizei dabei speziell zur E-Mobilität schlägt, mutet allerdings skurril an: „Wer mehr Elektromobilität auf den Autobahnen ohne zusätzliche Sicherheitsrisiken will, muss dafür sorgen, dass der Verkehrsfluss stärker harmonisiert wird. Das geht nur durch ein Tempolimit. Elektrofahrzeuge lassen sich nicht ohne dramatische Verkürzung der Reichweite mit Geschwindigkeiten über 130 km/h bewegen. Dadurch verändert sich der Verkehrsfluss auf den Autobahnen und einzelne deutlich schnellere Fahrzeuge stellen ein immer größeres Unfallrisiko dar“, argumentiert Michael Mertens, Vorsitzender der GdP NRW.
In der restlichen Mitteilung greift die DUH bekannte Folgen eines generellen Tempolimits auf: „Tödliche Unfälle könnten durch ein Tempolimit verhindert und tonnenweise CO2 eingespart werden – sofort und ohne zusätzliche Kosten“, heißt es etwa. Aber: Der Verein fordert nicht die oft in der Diskussion befindlichen 130 km/h auf Autobahnen.
„Ein Tempolimit ist die effektivste Klimaschutzmaßnahme im Verkehr, die sofort wirkt und praktisch nichts kostet. Wir fordern ein strikt kontrolliertes Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen, Tempo 80 außerorts und Tempo 30 in der Stadt – damit lassen sich jährlich mehr als 11 Millionen Tonnen CO2 einsparen“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Andere Beteiligte betonen die Auswirkungen auf die Sicherheit: „Die Bundesregierung hat sich zwar der Vision Zero – Null Verkehrstote und Schwerverletzte – verpflichtet, doch verweigert sie sich gleichzeitig dem Tempolimit auf Autobahnen und Tempo 30 innerorts. Das passt nicht zusammen, diese Haltung muss sich ändern. Denn Tempolimits retten nachweislich Menschenleben und schonen außerdem das Klima“, sagt etwa Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD.
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