3D-gedruckte Feststoffakkus: SK On kooperiert mit US-Entwickler Sakuu

Der südkoreanische Batteriezellen-Hersteller SK On kooperiert mit Sakuu, einem kalifornischen Entwickler von 3D-gedruckten Feststoffbatterien. Im Mittelpunkt der Vereinbarung steht die Industrialisierung der Kavian-Plattform von Sakuu zur Produktion von Elektroden im Trockenprozess.

sk on sakuu
Image: Sakuu

Die Entwicklungskooperation von SK On und Sakuu soll sich auf Innovationen beim Herstellungsprozess von Batterieelektroden für Elektrofahrzeuge konzentrieren. Über diese Tatsache hinaus geben beide Seiten kaum Details bekannt. Sakuu gibt in einer kurzen Mitteilung lediglich an, dass das eigene Durckverfahren „den Einsatz von Lösungsmitteln überflüssig macht und neue Verfahren bei der Batterieherstellung ermöglicht, die kostengünstige, leistungsfähigere und umweltfreundliche Batterien hervorbringen“.

In einem früheren Bericht hatte Sakuu über seine sogenannte Kavian-Plattformlösung aber schon weitere Worte verloren. So handelt es sich um ein 3D-Verfahren zum Druck von Festkörperbatterien. Der Herstellungsprozess soll sich grundsätzlich auch für andere Industriezweige eignen, den größten Hebel sieht das Unternehmen aber in der Batterie-Fertigung. Nach eigenen Angaben werden dabei verschiedene additive Fertigungsverfahren kombiniert. So sollen auf ein Pulverbett in einer einzigen Schicht „völlig unterschiedliche Werkstoffe“ aufgesprüht werden können. Bei dem Verfahren kommen neben Keramiken und Metallen auch ein von Sakuu entwickeltes Trägermaterial namens PoraLyte zum Einsatz. Dieses Trägermaterial soll den „einfachen und schnellen“ 3D-Druck von Bauteilen mit Hohlräumen ohne spröde Keramik-Schichten ermöglichen.

Zur neuen Kooperation äußert sich Robert Bagheri, Gründer und CEO von Sakuu, wie folgt: „SK On und Sakuu leiten gemeinsam eine neue Ära in der Batterieherstellungstechnologie ein, indem sie die Sicherheit, Nachhaltigkeit und Innovation in der Batterietechnologie vorantreiben. Mit der bahnbrechenden Technologie von Sakuu und dem erstklassigen Know-how von SK On bei der Herstellung von EV-Batterien gehen wir die zentralen Probleme an, mit denen Batteriehersteller heute konfrontiert sind.“

Dr. Rhee Jang-weon, Chief Technology Officer von SK On, hält sich kurz: „Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit Sakuu, um Innovationen bei den Herstellungsprozessen für EV-Batterieelektroden zu beschleunigen.“

Im Mai 2023 hatte Sakuu erstmals eine marktreife Lithium-Metall-Zellchemie vorgestellt, die Batteriehersteller seitdem lizenzieren können. Das 2016 gegründete Unternehmen plant nach früheren Angaben bis 2030 jährliche Produktionskapazitäten von 200 GWh für Lithium-Metall- und Feststoffbatterien – und hat für Planung seiner angestrebten Gigafabriken die Porsche-Beratungstochter Porsche Consulting beauftragt. Porsche Consulting soll für die US-Amerikaner die Planung einer Referenz-Großfabrik mit einem nachhaltigem Setup und maximaler Produktionseffizienz übernehmen, die „an verschiedenen Standorten rund um den Globus effizient repliziert werden kann“, wie es Sakuu Anfang 2023 ausdrückte.

Während das erste Werk die Fertigung von Lithium-Metall-Batterien unterstützen soll, will Sakuu in den folgenden Produktionsstätten seine Kavian-Plattformlösung nutzen, um 3D-gedruckte Festkörperbatterien herzustellen. Aktuell betreibt Sakuu zwei Einrichtungen im Silicon Valley: eine Pilotlinie für Feststoffbatterien und ein Engineering-Zentrum. Letzteres Zentrum soll es Sakuu ermöglichen, seine 3D-Druck-Batterieplattform zu skalieren. Auf der Pilotlinie druckt das Unternehmen nach eigenen Angaben seit Dezember 2022 „erfolgreich und kontinuierlich voll funktionsfähige und leistungsstarke Batterien in kundenspezifischen Formen und Größen in 3D“ und frohlockte seinerzeit: „Das Drucken individuell strukturierter Batterien in einem Trockenverfahren (…) ist ein echter Durchbruch und hat das Potenzial, die Herstellung von Batterien der Zukunft für alle Branchen zu revolutionieren.“

sakuu.com

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