Hyzon zieht sich aus Europa zurück
Dieser Schritt erfolge wegen „der schwierigen Marktbedingungen in Europa und Australien“, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Gemeint sind damit vor allem eingestellte Subventionsprogramme für Wasserstoff-Fahrzeuge – etwa auch in Deutschland. Im Vergleich zu den nordamerikanischen Bemühungen, den Übergang zu Wasserstoff und die Einführung emissionsfreier Brennstoffzellentechnologie zu beschleunigen, hat die staatliche Unterstützung für Brennstoffzellenfahrzeuge in Europa und Australien nachgelassen, so Hyzon.
Dem Schritt vorausgegangen war eine interne Neubewertung der Aktivitäten auf den einzelnen Märkten. Nach Abwägung der Optionen stand der Entschluss, den Betrieb in den Niederlanden und Australien einzustellen. Seinen Start in Europa2020 hatte Hyzon einst im Schulterschluss mit Holthausen Clean Technology als Joint-Venture-Partner vollzogen – nach der Trennung Ende 2022 hatte Hyzon das Europa-Geschäft in Eigenregie übernommen. Das Montagewerk im niederländischen Winschoten steht somit vor dem Aus.
Hyzon beabsichtige derzeit, „das Potenzial für eine Rückkehr auf den europäischen und australischen Markt als Brennstoffzellensystemlieferant für Original Equipment Manufacturers (OEMs) aufrechtzuerhalten“. Sprich: Endgültig ist der Rückzug nicht. Wenn eine erneute Untersuchung bessere Bedingungen ergibt, könnte sich Hyzon eine Rückkehr vorstellen.
Hyzon-CEO Parker Meeks spricht von einer „komplexen und schwierigen Entscheidung“. „Ich möchte unseren engagierten europäischen und australischen Teams, die unermüdlich daran gearbeitet haben, die Wasserstoffwende voranzutreiben, meinen größten Dank aussprechen“, sagt Meeks. „Angesichts der Herausforderungen, die mit der Markteinführung neuer Technologien in einer aufstrebenden Branche verbunden sind, glauben wir, dass wir unsere Bemühungen auf den nordamerikanischen Markt und die Abfallwirtschaft konzentrieren und unsere großen Flottentestprogramme überwachen müssen, die in diesem Sommer beginnen.“
Insgesamt soll der Rückzug 17 Millionen US-Dollar kosten, davon erwartet Hyzon sieben Millionen Dollar in bar zahlen zu müssen. Weitere sieben Millionen Dollar entfallen auf nicht zahlungswirksame Bestandsabschreibungen. Das Unternehmen rechnet damit, diese Kosten im zweiten und dritten Quartal 2024 zu tragen und die entsprechenden Barzahlungen im dritten und vierten Quartal 2024 zu leisten.
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