Q2-Output: Rivian verbucht weiterhin rückläufige Produktion

Der US-Elektroautobauer Rivian hat die Auslieferungen im zweiten Quartal des Jahres konstant gehalten, die Produktion ist gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres aber stark rückläufig. Für das Gesamtjahr 2024 hält Rivian dennoch an seiner Produktionsprognose von 57.000 Fahrzeugen fest.

Bild: Rivian

Konkret hat Rivian im zweiten Quartal 9.612 Fahrzeuge produziert und 13.790 Fahrzeuge ausgeliefert. Während die Auslieferungen gegenüber dem ersten Quartal um 202 Einheiten bzw. 1,5 Prozent zulegten, sank der Produktionsoutput um 4.368 Fahrzeuge bzw. 45,4 Prozent. Damit reduzierte Rivian das zweite Quartal in Folge sein Produktionsvolumen. Schon im ersten Quartal stellten die US-Amerikaner 3.561 Fahrzeuge weniger her als im vierten Quartal 2023. Seinerzeit verzeichnete Rivian mit 17.541 produzierten Autos aber auch ein besonders starkes Ergebnis.

Aufs Halbjahr gerechnet kommt der Hersteller nun auf 23.592 produzierten Einheiten. Es fehlen zum eingangs genannten Produktionsziel für 2024 also noch knapp 33.500 Autos. Rivian hofft also offenbar auf eine starke zweite Jahreshälfte. Hergestellt wurden die E-Auto im bisher einzigen Werk des Unternehmens in Normal im US-Bundesstaat Illinois, das bekanntlich erweitert werden soll. Im Gegenzug hat Rivian den Bau eines geplanten zweiten Werks in Georgia vorerst auf Eis gelegt.

In der betont kurzen Mitteilung äußert Rivian zum wiederholten Male, dass die Produktions- und Auslieferungsergebnisse „den eigenen Erwartungen entsprechen“. Die Produktions-Prognose für 2024 in Höhe von 57.000 Fahrzeugen liegt übrigens exakt auf dem Niveau von 2023, als 57.232 Fahrzeuge vom Band liefen. Zurzeit produziert das Elektroauto-Startup bekanntlich den R1T Pickup und den R1S SUV sowie auf einer separaten Linie den Electric Delivery Van (EDV) für Amazon. Wie viele Exemplare der einzelnen Baureihen Rivian baut, schlüsselt das Unternehmen in seinen Berichten nicht auf.

Klar ist dagegen: Finanziell dürfte 2024 für Rivian zur Herausforderung werden, auch wenn der Ende Juni bekannt gewordene Kooperations-Coup mit Volkswagen den Bilanzen alsbald gut tun dürfte. 2023 summierte sich der Nettoverlust des Unternehmens auf 5,4 Milliarden Dollar (4,98 Milliarden Euro). Innerhalb von drei Jahren hat Rivian inzwischen bereits 16,8 Milliarden Dollar verloren. Da der Hersteller seine Antriebsoptionen bei den beiden R1-Modellen mit der Zeit nach unten erweitert und im Frühjahr den kleineren R2 vorgestellt hat, werden aber vermutlich zunehmend günstigere Rivians verkauft. Bei konstanter Produktion würde also der Umsatz des Unternehmens theoretisch leicht sinken. Wie sich die Geschäftszahlen konkret entwickelt haben, will Rivian am 6. August nach Börsenschluss publik machen.

In seinem Q1-Geschäftsbericht äußerte sich Rivian unterdessen zu den geplanten Produktionskapazitäten nach dem Ausbau seines Werks in Normal: Diese sollen bei 215.000 Fahrzeugen jährlich liegen, von denen 155.000 Einheiten auf das neue Modell R2 entfallen. Aktuell soll sich die Werkskapazität auf 150.000 Einheiten pro Jahr belaufen. Wann der Ausbau in Normal abgeschlossen sein wird, äußerte Rivian zwar nicht. Bekannt ist aber, dass der elektrische Mittelklasse-SUV 2026 auf den Markt kommen soll. 

rivian.com

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