Renault legt Umrüst-Angebot für Master mit Verbrennungsmotor auf

Renault führt in Frankreich in Kooperation mit dem Umrüst-Spezialisten TOLV Elektro-Nachrüstsätze für den Renault Master III mit Verbrennungsmotor ein. Die Montage erfolgt in der Refactory von Renault in Flins. Die auf E-Antrieb umgerüsteten Fahrzeuge sollen anschließend mit voller Batterie 200 Kilometer weit kommen.

renault master baujahr 2014 2019 symbolbild min
Bild: Renault

Wie Renault mitteilt, hat TOLV ein Nachrüst-Kit für den Renault Master III entwickelt, das einen E-Motor mit 57 kW, ein Automatik-Getriebe und einen 52-kWh-Akku für bis zu 200 Kilometer WLTP-Reichweite umfasst. Aufladen können sollen die Master mit 22 kW AC. Die Garantie für den Nachrüstsatz beträgt zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung und vier Jahre bzw. 150.000 Kilometer für die Traktionsbatterie. Der Preis liegt bei 26.900 Euro zuzüglich Steuer – wobei der in Frankreich erhältliche nationale Nachrüstbonus schon abgezogen ist.

„Die Nachrüstung stellt für Gewerbetreibende eine wirtschaftliche Alternative dar, da sie günstiger ist als der Kauf eines neuen Fahrzeugs, und ermöglicht es außerdem, die Lebensdauer des Fahrzeugs zu verlängern und so seinen ökologischen Fußabdruck insgesamt zu verringern“, schreibt Renault in einer begleitenden Mitteilung. Die Umrüstkooperation zwischen dem großen Hersteller und dem erst 2018 gegründeten Startup fußt auf einer gemeinsamen strategischen Partnerschaft. TOLV – damals noch unter dem Namen Phoenix Mobility – hatte bereits 2022 einen ersten Nachrüstsatz für den Renault Trafic vorstellt, der vergangenes Jahr in einer ersten Tranche an Gewerbetreibende und öffentliche Einrichtungen ausgeliefert wurde.

Renault hat die Kreislaufwirtschaft schon vor einer Weile zur Chefsache erklärt und dazu u.a. 2022 eine Tochter namens The Future is Neutral gegründet. Das neue Unternehmen strebt „in Europa bis 2030 die führende Position in der Kreislaufwirtschaft für Kraftfahrzeuge an“, wie es bei der Vorstellung vor knapp zwei Jahren hieß. Der Standort Flins ist dabei zentral. So will The Future is Neutral dort u.a. auch Elektromotoren zur Zweitnutzung aufbereiten. Und vor Ort ab diesem Jahr eine Produktionskapazität im Umfang von „mehr als 3.000 aufbereiteten Bauteilen pro Jahr“ erreichen. Auch Batterien gehören zu diesen Komponenten.

Renaults Kreislauf-Ökosystem basiert grundsätzlich auf den vier strategischen Säulen Re-trofit, Re-energy, Re-cycle und Re-start. Gemeint ist, dass die Franzosen nicht nur im engeren Sinne recyclen, sondern auch Gebrauchtwagen überholen und umrüsten, Batterieanalyse und -reparatur betreiben und den strukturellen Aufbau einer Kreislaufwirtschaft (durch Schulungen, Ausbildung und ein Inkubationsprogramm) anschieben wollen.

2030 will The Future is Neutral mit einem Umsatz von mehr als 2,3 Milliarden Euro und einer Marge von mehr als zehn Prozent in Europa die Kreislaufwirtschaft für Kraftfahrzeuge anführen. Dazu muss das Unternehmen nicht bei null anfangen. Denn es besteht bereits ein Netz von Renault-Tochtergesellschaften und Partnern, die sich mit dem Sammeln und Recyceln von Teilen, Materialien und Batterien aus Schrottautos, Produktionsausschüssen oder Werkstätten befassen. Konkret nennt Renault seine Töchter Gaia, Indra und Boone Comenor sowie besagte Refactory in Flins.

media.renault.com, tolv-systems.com (beide auf Französisch)

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