VW gründet angeblich Taskforce zu Northvolt-Problemen

Nach dem Verlust eines Milliarden-Auftrags von BMW droht dem Batteriezellen-Hersteller Northvolt laut einem Medienbericht nun auch ein Problem mit VW. Demnach hat Volkswagen wegen der Probleme im nordschwedischen Batteriezellwerk von Northvolt eine interne Taskforce gegründet.

Bild: Northvolt

Es gehe darum zu prüfen, ob das Batterie-Startup lieferfähig sei und ob man im Notfall umsortieren müsse, schreibt die „Automobilwoche“ unter Berufung auf Informationen aus Unternehmenskreisen. Der VW-Konzern nutzt bereits heute Batteriezellen von Northvolt in E-Lkw von Scania, ab Mitte des Jahrzehnts soll aber auch die neue Generation des Porsche 718 Boxster/Cayman Zellen aus der Fabrik in Skellefteå erhalten. Allerdings dürfte eine solche Überprüfung bzw. ein Monitoring der Aktivitäten eines Zulieferers – gerade bei so einer wichtigen Komponente wie der Batterie – zu den üblichen Arbeiten der Konzernbeschaffung gehören.

Während die Produktion in Nordschweden trotz der Probleme beim Hochfahren wohl noch genügend Batteriezellen für die Scania-Lkw abwirft, könnte das bei dem Bedarf von Porsche anders sein. Weil Northvolt nicht rechtzeitig genügend prismatische Zellen liefern kann, hatte kürzlich schon BMW einen Milliarden-Auftrag für die aktuellen Elektromodelle storniert. Mit der kommenden E-Plattform Neue Klasse steigt BMW ohnehin auf Rundzellen um, weshalb eine spätere Belieferung nicht in Frage kommt.

Bei VW hat man sich jedoch für prismatische Zellen als das Format der VW-Einheitszelle festgelegt. Eine Entscheidung gegen Northvolt soll bei VW aber noch nicht gefallen sein. Die Wolfsburger sind auch einer der größten Anteilseigner bei dem schwedischen Batteriehersteller. VW wollte die Informationen nicht kommentieren.

Die Probleme in Nordschweden könnten gar das Northvolt-Projekt in Heide/Schleswig-Holstein beeinflussen. Die Spekulationen reichen von einer Verschiebung des geplanten Werksbaus bis hin zu einem generellen Rückzug, spekuliert die „Automobilwoche“. Nach dem Verlust des BMW-Auftrags hatte Northvolt-CEO Peter Carlsson eingeräumt, dass man bei der internationalen Expansion zu aggressiv vorgegangen sei – und daher die Pläne für weitere Werke neu bewertet werden. „Wir waren mit unserem Expansionsplan etwas zu aggressiv, und das überprüfen wir jetzt“, sagte Carlsson der schwedischen Wirtschaftszeitung „Dagens Industri“. Ein Ergebnis dieser internen Analyse ist noch nicht bekannt.

In der Folge hatte Northvolt erklärt, an der Expansion in Kanada und Deutschland festhalten zu wollen. Es könnten sich aber die Zeitpläne und Kapazitäten verschieben. Rund um den stornierten BMW-Auftrag hieß es noch, dass die Münchner weiter mit Northvolt zusammenarbeiten wollen, um eventuell später Rundzellen aus der deutschen Fabrik in Heide zu beziehen.

automobilwoche.de

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