Washington fördert Umrüstung von US-Autowerken

Die US-Regierung stellt 1,7 Milliarden Dollar an Fördermitteln für die Umrüstung von elf geschlossenen oder gefährdeten Autoproduktions- und Montageanlagen in acht Bundesstaaten zur Verfügung, um dort E-Fahrzeuge zu bauen. Davon profitieren nicht nur US-Hersteller, sondern auch eine deutsche Firma.

general motors gm lansing grand river
Bild: General Motors

Die elf Fabriken befinden sich in Michigan, Ohio, Pennsylvania, Georgia, Illinois, Indiana, Maryland und Virginia, wie aus einer Mittelung des zuständigen US-Energieministeriums hervorgeht. Zu den nun bekannt gegebenen Profiteuren des Programms gehören unter anderem General Motors, Stellantis, Volvo, Blue Bird, Harley Davidson, Cummins und ZF. Da mit Cummins und ZF auch Zulieferer gefördert werden, will die US-Regierung nicht nur gefährdeten OEM-Standorte eine Zukunftsperspektive geben, sondern auch deren Lieferkette.

Konkret erhält ZF bzw. der US-Ableger ZF North America 157,7 Millionen Dollar, um die Fabrik in Marysville, Michigan, „auf E-Mobilität umzurüsten“ – genauer wird selbst die Auflistung des US-Energieministeriums derzeit nicht. Und Cummins Electrified Power erhält 75 Millionen Dollar, um in der Anlage in Columbus „den Übergang zu Null [Emissionen]“ zu beschleunigen.

Die mit Abstand größten Einzelbudgets gehen an die beiden großen Autobauer GM und Stellantis. Bei General Motors unterstützt Washington die ohnehin beschlossene Umrüstung des Werks Lansing, Michigan, für die Produktion von E-Autos. Im Fahrzeugwerk Lansing Grad River sollen wie berichtet künftig elektrische Cadillacs und Chevrolets gebaut werden. Die Batteriezellfabrik von Ultium Cells in Lansing ist nicht Teil dieser Förderung, diese wird über andere Programme unterstützt. „Die Investition von GM und dieser Zuschuss des Energieministeriums unterstreichen unser Engagement für die führende Rolle der USA in Fertigung und Innovation und stellen sicher, dass wir im In- und Ausland wettbewerbsfähig sind“, sagt Camilo Ballesty, GM Vice President für Fertigung und Arbeitsbeziehungen in Nordamerika. „Unser Team in Lansing Grand River produziert unglaubliche Fahrzeuge für unsere Kunden und wir sind stolz darauf, unser Engagement für Leistung und Qualität in unsere Elektrofahrzeug-Zukunft einzubringen.“ 

Bei Stellantis geht es sogar in Summe um 584 Millionen Dollar Fördergeld, jedoch aufgeteilt auf zwei Werke: Das Getriebewerk in Kokomo, Indiana, soll mit knapp 250 Millionen Euro für die Produktion von E-Antrieben umgebaut werden. Und im Fahrzeugwerk Belvidere, Illinois, sollen künftig E-Autos vom Band laufen – gefördert mit 334 Millionen Dollar.

Aber auch die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen hat die Regierung im Blick, nicht nur mit den E-Achsen von Cummins. Blue Bird Bus erhält 89 Millionen Dollar, um seine Montage auf Elektrobusse umzustellen. Und bei der Volvo Group soll die Produktion von Brennstoffzellen-Trucks der Marken Mack und Volvo vorangebracht werden – mit über 200 Millionen Dollar.

Das entsprechende Programm „Domestic Manufacturing Conversion Grants“ war vor rund einem Jahr angekündigt worden. Dabei sollten Projekte den Vorzug erhalten, bei denen entweder Produktionsanlagen saniert bzw. umgerüstet werden oder Werke, die kürzlich ihren Betrieb eingestellt haben oder voraussichtlich in naher Zukunft ihren Betrieb einstellen werden. Ziel war es nach Angaben der Regierung, bestehende Arbeitsplätze zu erhalten.

„Für eine produzierende Gemeinschaft gibt es nichts Schlimmeres, als Arbeitsplätze an ausländische Konkurrenz und eine sich wandelnde Branche zu verlieren“, sagt die US-Energieministerin Jennifer M. Granholm. „Auch wenn unsere Konkurrenten massiv in Elektrofahrzeuge investieren, sorgen diese Zuschüsse dafür, dass unsere Automobilindustrie wettbewerbsfähig bleibt – und zwar in den Gemeinden und mit den Arbeitskräften, die die Automobilindustrie seit Generationen unterstützen.“  

energy.gov, energy.gov (Liste), gm.com

1 Kommentar

zu „Washington fördert Umrüstung von US-Autowerken“
Markus
13.07.2024 um 20:32
Müssen Autos aus diesen Fabriken dann auch mit Strafzöllen belegt werden? ^^

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