Elektro-Absatz von Mercedes geht zurück
Im Vergleich zum ersten Quartal konnte die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars ihre Elektro-Auslieferungen nicht halten. Zum Jahresauftakt wurden noch 47.500 E-Autos mit dem Stern ausgeliefert, im Q2 waren es mit 45.800 Einheiten rund vier Prozent weniger. Auf Konzernebene – also der Mercedes-Benz Group – stieg der E-Absatz im Q2 um 500 Fahrzeuge auf 51.000 E-Autos und E-Vans – ein Plus von einem Prozent.
Auf Konzernebene konnte die Mercedes-Benz Group 600.100 Fahrzeuge aller Antriebsarten ausliefern, was sechs Prozent mehr sind als im Q1 2024, aber auch sechs Prozent weniger als im Q2 2023. Von den über 600.000 Einheiten entfielen 496.700 auf Mercedes-Benz Cars. Mit den 45.800 BEV ergeben sich auf Markenebene 9,2 Prozent E-Anteil, auf Konzernebene sind es 8,5 Prozent. Zum Vergleich: Bei der BMW Group waren es im zweiten Quartal 17,4 Prozent und sechsstellige BEV-Auslieferungen – mit 618.826 Auslieferungen über alle Antriebsarten hinweg liegt die BMW Group auf einem vergleichbaren Niveau.
Und während bei BMW innerhalb der elektrifizierten Fahrzeugen mit einem Verhältnis von 74:26 das Pendel klar in Richtung BEV ausgeschlagen ist, halten sich bei Mercedes-Benz Cars die Batterie-Elektroautos und die Plug-in-Hybride mit 45.800 bzw. 44.200 Einheiten noch fast die Waage – im Verhältnis 51:49.
Der Rückgang der BEV-Auslieferungen bei Mercedes-Benz Cars bedeutet auch, dass im ersten Halbjahr nur 93.400 elektrische Mercedes-Pkw ausgeliefert wurden, 17 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auf Konzernebene, also inklusive der Vans, gingen die Elektro-Auslieferungen um 16 Prozent auf 101.600 Fahrzeuge zurück.
Mercedes gibt an, dass sich der Hochlauf von Elektrofahrzeugen „in wichtigen Märkten“ verlangsamt habe, „während sich das Unternehmen auf ein gesundes Wachstum in einem Marktumfeld konzentrierte, das durch starke Rabatte gekennzeichnet ist“. Sprich: Man hat den Absatzrückgang gewissermaßen in Kauf genommen und sich bewusst nicht (in vollem Umfang) an der Rabattschlacht beteiligt. Gleichzeitig hat Mercedes eine gestiegene Nachfrage bei den Plug-in-Hybriden verzeichnet. Die Verkäufe in Europa (insgesamt 157.500 Einheiten) wurde demnach „mit einer soliden Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen und einer starken Nachfrage nach Plug-in-Hybriden“ erzielt. Weiter ins Detail geht Mercedes aber nicht.
Q2 2024 | Delta (in %) | H1 2024 | Delta (in %) | |
---|---|---|---|---|
Mercedes-Benz Group | 600.100 | 6 | 1.168.600 | -6 |
– davon BEVs | 51.000 | 1 | 101.600 | -16 |
Mercedes-Benz Cars | 496.700 | 7 | 959.700 | -6 |
– davon BEVs | 45.800 | -4 | 93.400 | -17 |
– davon xEVs | 90.000 | 0 | 180.100 | -4 |
Für das zweite Halbjahr gibt sich das Unternehmen zuversichtlich und erwartet einen steigenden Absatz – wohl aber vorrangig wegen Verbrennermodellen. „Durch die volle Produktverfügbarkeit von E-Klasse, GLC und Markteinführungen neuer Mercedes-AMG Modelle sowie der neuen G-Klasse und der elektrischen G-Klasse wird ein Absatzanstieg im zweiten Halbjahr erwartet“, teilt das Unternehmen mit. Ob die elektrische G-Klasse mit ihren sechsstelligen Preisen aber wirklich nennenswert zum Absatzwachstum beitragen wird, ist offen.
„Mit fortschreitender Elektrifizierung können Mercedes-Benz Kundinnen und Kunden aus einer breiten Palette von Hightech-Verbrennern, Batterie-elektrischen oder Hybridfahrzeugen wählen. Besonders unsere Plug-in-Hybride erfreuen sich großer Beliebtheit mit einem Absatzplus von 27 Prozent im zweiten Quartal“, sagt Britta Seeger, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG, Vertrieb.
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